Mehrheit der Mitarbeiter im Homeoffice wird nicht komplett ins Büro zurückkehren
„Die Konzepte und Technologien für das Homeoffice und dezentralisiertes Arbeiten allgemein gibt es ja schon länger. Nur kamen sie jetzt massenhaft und von heute auf morgen zum Einsatz“, sagt Dr. Henning Dransfeld, Prinicipal Analyst bei ISG. „Bei der eigentlichen Umstellung haben die Unternehmen einen sehr guten Job gemacht – vor allem wenn es darum ging, Geräte zu beschaffen und die notwendigen Internet-Bandbreiten sicherzustellen.“
Mit Blick auf die Sicherheit hingegen seien viele Unternehmen große Risiken eingegangen, zum Beispiel bei der Einrichtung von VPN-Verbindungen oder Zugangsberechtigungen. „In Sachen Sicherheit findet deshalb gerade eine große Bestandsaufnahme statt“, so Dransfeld weiter. „Außerdem benötigt es Lösungen, um virtuelle Meetings noch mehr in die Breite auszurollen, geeignete Büromöbel an die Mitarbeiter zu liefern und deren Motivation hochzuhalten.“ Ein Mittel dafür seien Helpdesk-Services. „Viele Anbieter nutzen hierbei Instrumente der Datenanalytik, um die Mitarbeitererfahrung im Homeoffice zu verbessern“, so Dransfeld.
Unternehmen müssen mit Blick aufs Homeoffice zugleich ihre Kommunikation und ihre Arbeitsabläufe anpassen und zum Teil ganz neu aufsetzen, so die ISG-Studie. Dadurch komme dem Change Management und der Mitarbeiterschulung eine Schlüsselrolle zu. Auch die Mitarbeitererfahrung („Employee Experience“) gelte es, systematisch zu messen. Die Anbieter von Workplace-Lösungen würden deshalb zu diesem Zweck leistungsfähigere Messgrößen (Key Performance Indicators, KPIs) entwickeln. Diese messen nicht mehr nur Störungszeiten, sondern auch die konkreten Nutzungszeiten von Anwendungen oder die Ursachen, warum Arbeitsprozesse abgebrochen werden. Hier kommen den ISG-Analysten zufolge immer mehr Instrumente der Datenanalytik zum Einsatz. „Erste Anbieter übernehmen sogar ein finanzielles Risiko, indem sie bestimmte Mindest-KPIs zusagen und bei Nichteinhaltung Preisnachlässe gewähren“, berichtet ISG-Analyst Dransfeld.
Für die Zeit nach der COVID-19-Pandemie rechnet ISG damit, dass nur eine Minderheit der Mitarbeiter, die jetzt im Homeoffice arbeiten, in Vollzeit ins gemeinschaftliche Büro zurückkehrt. Umfragen zeigten regelmäßig an, dass die meisten Mitarbeiter vor allem eine Kombination aus Home- und Workoffice bevorzugen. In Zeiten des Fachkräftemangels sei deshalb davon auszugehen, dass viele Unternehmen solche gemischten Modelle anbieten.
Im von der ISG-Studie untersuchten Teilmarkt der Managed Workplace Services haben zuletzt die bei den Unternehmen bereits etablierten Serviceanbieter vom Umzug ins Homeoffice profitiert. Sie konnten sich während der Umstellung sozusagen direkt vor den Augen der Geschäftsführung und des ganzen Unternehmens beweisen. Darüber hinaus denken Unternehmen in plötzlichen Krisen normalerweise nicht als erstes über Provider-Wechsel nach. Allerdings werden die Karten im Markt jetzt wieder neu gemischt, wenn Aspekte wie innovative Technologien, Datenanalytik, Automatisierung und künstliche Intelligenz (KI) verstärkt in den Mittelpunkt rücken, so ISG.
Einige indische Anbieter für Managed Workplace Services sind mittlerweile auch im deutschen Markt stark vertreten, da sie vor allem innovative Themen besonders schnell und nachdrücklich besetzen. Auch die zunehmende Automatisierung der Lösungen und immer mehr Möglichkeiten der Fernwartung eröffnen jenen Anbietern Marktchancen, die über kein flächendeckendes Servicenetz in Deutschland verfügen. Nur die Rechenzentren müssen der ISG-Studie zufolge vor allem aus Gründen des Datenschutzes auch weiterhin hierzulande betrieben werden.
Der „ISG Provider Lens Digital Workplace of the Future – Services & Solutions Report Germany 2020“ bewertet die Fähigkeiten von 67 Anbietern in fünf Marktsegmenten. Neben „Managed Workplace Services“ sind dies „Digital Workplace Consulting Services“, „Managed Mobility Services“, „Unified Endpoint Management“ und „Unified Communication & Collaboration“.
Digital Workplace Consulting Services
In Folge des Umzugs vieler Mitarbeiter ins Homeoffice suchen Unternehmen zunehmend Unterstützung bei der Umsetzung eines passenden Sicherheitskonzepts und bei organisatorischen Veränderungen. Hier können der ISG-Studie zufolge Beratungshäuser punkten, die ein entsprechendes Change Management bieten. Zugleich gewinnen innovative Analysemethoden an Bedeutung, welche die Endnutzererfahrungen messen und verbessern. Somit entwickeln sich Datenanalytik und künstliche Intelligenz zu Kernkompetenzen der führenden Anbieter.
Der ISG-Anbietervergleich verzeichnet zudem eine steigende Nachfrage nach Beratung rund um Microsoft-Themen. Consulting-Unternehmen beraten immer öfter zu Microsoft Teams-Services. Dies reicht von der Migration von Skype zu Teams über komplett neue Teams-Implementierungen bis hin zu Sprach-, Governance-, Sicherheits- oder Business-Lösungen, welche die Teams-Plattform nutzen.
Managed Mobility Services
Beim Management mobiler Unternehmenslösungen verzeichnet der ISG-Anbietervergleich eine zunehmend enge Integration mit den Arbeitsplatz-Services. Viele Kunden wünschten sich hier eine einzige Managementkonsole und gemeinsame Prozesse für die Verwaltung fester und mobiler Geräte sowie für das Lifecycle-Management der Geräte.
Der zweite große Trend dieses Marktsegments sei die Entwicklung mobiler Geschäftsanwendungen und die Verteilung an den richtigen Benutzer über das Identitäts- und Zugriffsmanagement (Identity & Access Management, IAM). Von den Anbietern werde erwartet, dass sie Lösungen für die intelligente und sichere Verteilung von Anwendungen optimieren. In diesem Zusammenhang seien in immer größerem Umfang Analysefähigkeiten notwendig, um Erkenntnisse über Benutzererfahrungen zu gewinnen und die proaktive Fehlerbehebung zu verbessern.
Unified Endpoint Management
Die führenden Anbieter von Unified Endpoint Management setzen laut ISG-Studie einen klaren Fokus auf die Verbesserung der Mitarbeitererfahrung ihrer Kunden und auf zuverlässige Sicherheitsfunktionen für das Endpoint Vulnerability Management, also die potenzielle Verwundbarkeit von Endgeräten.
Unified Communication & Collaboration
Anbieter von Unified Communication & Collaboration-Lösungen konzentrieren sich ISG zufolge zunehmend auf die Nutzererfahrung und auf Sicherheitsaspekte. Die Kunden erwarteten hier, dass immer mehr Applikationen und Geräte unterstützt werden. Das Ziel seien umfassende Lösungen, die sich nahtlos in die breiteren externen Ökosysteme auf Kundenebene integrieren lassen. Cloudbasierte Lösungen spielten definitiv eine immer wichtigere Rolle.
Der ISG-Anbietervergleich führt Atos in vier sowie Cancom, Capgemini und Computacenter in jeweils drei Marktsegmenten als „Leader“ auf. Accenture, Deutsche Telekom, DXC Technology, Fujitsu, IBM und Microsoft werden in jeweils zwei Segmenten als „Leader“ genannt, Alcatel-Lucent, AppSphere, Baramundi, Bechtle, Cisco, Damovo, HCL, Ivanti, Matrix42, NTT Data, TeamViewer, VMware, Vodafone und Wipro in jeweils einem. Zudem werden Bechtle, Deutsche Telekom und Okta in jeweils einem Marktsegment als „Rising Stars“ bezeichnet. Nach ISG-Definition sind dies Unternehmen mit „vielversprechenden Portfolios“ und „hohem Zukunftspotenzial“.
Die Studie „ISG Provider Lens Digital Workplace of the Future – Services & Solutions Report Germany 2020“ ist für „ISG Insights“-Abonnenten sowie für den sofortigen Einzelkauf auf dieser Website verfügbar.
Über ISG Provider LensTM
Die Studienreihe ISG Provider LensTM Quadrant ist der einzige Anbietervergleich seiner Art, der empirische, datengetriebene Forschungs- und Marktanalysen mit praxisbasierten Erfahrungen und Beobachtungen des global agierenden Beratungsteams von ISG kombiniert. Unternehmen erhalten eine Fülle detaillierter Daten und Marktanalysen, die ihnen die Auswahl geeigneter Sourcing-Partner erleichtern. ISG-Berater wiederum nutzen die Berichte, um ihre eigenen Marktkenntnisse zu überprüfen und ISG-Geschäftskunden zu beraten. Die Studie untersucht derzeit weltweit operierende Anbieter, vor allem in Europa und Lateinamerika sowie in den USA, Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Frankreich, Skandinavien, Brasilien und Australien/Neuseeland. Weitere Märkte werden in Zukunft hinzukommen. Weitere Informationen zur ISG Provider Lens-Marktforschung bietet diese Webseite: https://isg-one.com/research/isg-provider-lens.
Die ISG Provider LensTM-Serie ergänzt die ISG Provider Lens Archetype-Studien, die als erste ihrer Art Anbieter aus der Sicht bestimmter Kundensegmente bewerten.
Seit diesem Jahr enthält jede ISG Provider LensTM-Studie eine „Global Summary“. Abonnenten der Studie erhalten so ein besseres Verständnis der Provider-Fähigkeiten über alle von der Studie abgedeckten geografischen Märkte hinweg. Alle ISG-Providers LensTM-Studien enthalten nun zudem Informationen zum Unternehmenskontext. Dies unterstützt Führungskräfte dabei, schnell wichtige Erkenntnisse mit Blick auf ihre Rollen und Verantwortlichkeiten zu erhalten.
ISG (Information Services Group) (ISG), (NASDAQ: III) ist ein führendes, globales Marktforschungs- und Beratungsunternehmen im Technologie-Segment. Als zuverlässiger Geschäftspartner für über 700 Kunden, darunter mehr als 75 der 100 weltweit größten Unternehmen, unterstützt ISG Unternehmen, öffentliche Organisationen sowie Service- und Technologie-Anbieter dabei, Operational Excellence und schnelleres Wachstum zu erzielen. Der Fokus des Unternehmens liegt auf Services im Kontext der digitalen Transformation, inklusive Automatisierung, Cloud und Daten-Analytik, des Weiteren auf Sourcing-Beratung, Managed Governance und Risk Services, Services für den Netzwerkbetrieb, Design von Technologie-Strategie und -Betrieb, Change Management sowie Marktforschung und Analysen in den Bereichen neuer Technologien. 2006 gegründet, beschäftigt ISG mit Sitz in Stamford, Connecticut, über 1.300 digitalaffine Experten und ist in mehr als 20 Ländern tätig. Das globale Team von ISG ist bekannt für sein innovatives Denken, seine geschätzte Stimme im Markt, tiefgehende Branchen- und Technologie-Expertise sowie weltweit führende Marktforschungs- und Analyse-Ressourcen, die auf den umfangreichsten Marktdaten der Branche basieren.
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