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Miteinander reden – der Schlüssel zum Studienerfolg

Der Schulabschluss ist geschafft. Für künftige Studienanfänger, aber auch für ihre Eltern beginnt nun ein neuer Lebensabschnitt. Eine offene und vertrauensvolle Kommunikation zwischen Studierenden und ihren Eltern ist jetzt das A und O, ist sie doch mit ein Schlüssel zum Studienerfolg. Umgekehrt können Spannungen und Unausgesprochenes Studierende in der Phase des Erwachsenwerdens stark belasten. Eveline Rettenmeier und Miriam Bischoff von der Zentralen Studienberatung der Hochschule Aalen unterstützen bereits im Vorfeld, eine gute Entscheidung zu treffen.

Die Frage zur Berufs- und Studienwahl ist ein sensibles Thema, und besonders in der Kommunikation zwischen Eltern und Kindern ist hier großes Fingerspitzengfühl gefragt. „Als Eltern sollte man nicht die eigenen Überzeugungen und Wünsche übertragen oder versuchen, den jungen Erwachsenen in eine bestimmte Richtung zu lenken“, sagt Studienberaterin Eveline Rettenmeier und fügt hinzu: „Sie sollen ihr Leben selbst in die Hand nehmen und auf einer guten Informationsbasis Entscheidungen treffen“. Hierfür biete die Hochschule Aalen vielfältige Möglichkeiten, sich bereits im Vorfeld umfassend zu informieren und beraten zu lassen. „Auch gerne zusammen mit den Eltern“, erklärt  Rettenmeier. Aber selbst bei einer umfassenden Studienorientierung kann es passieren, dass sich die Vorstellungen vom Studiengang nicht mit der Realität decken und ein Studiengangwechsel die bessere Option ist. 

Kürzlich hatten Miriam Bischoff und Eveline Rettenmeier eine Studentin in der Beratung, die im ersten Semester Informatik studiert, zuvor aber bereits drei Semester in einem anderen Studiengang eingeschrieben war. Die Zeit, die dem Studienfachwechsel vorausging, ist nicht einfach gewesen. Die junge Frau hatte keinen richtigen Zugang zu ihrem Studienfach gefunden und dadurch auch einige Prüfungen „versemmelt“. Nach reiflicher Überlegung entschloss sich die Studentin, zur Informatik zu wechseln. Davon hatte sie ihren Eltern nichts erzählt, die es gewohnt waren, dass bei ihr alles nach Plan läuft. Irgendwann kam die junge Frau an den Punkt, an dem sie das Versteckspiel nicht mehr ausgehalten und sich an die Studienberatung der Hochschule gewandt hat.

„Ein Fall wie dieser ist tatsächlich gar nicht so selten. Wir erleben oft in der Beratung, dass Studierende ihre Probleme nicht offen ansprechen wollen, dass die Scham größer ist als das Vertrauen zu den engsten Angehörigen“, berichtet Studienberaterin Miriam Bischoff. Die Zentrale Studienberatung ist eine erste Anlaufstelle an der Hochschule für die Sorgen und Nöte der Studierenden. Hier können sie im Rahmen einer vertraulichen und neutralen Beratung das loswerden, was sie nicht mit Freunden oder Familie besprechen wollen. Vor allem können dort schon mal Lösungen und weitere Wege in Bezug auf das Studium erarbeitet werden.

„Diese Situationen sind auch ganz typisch für die Phase des Erwachsenwerdens“, ergänzt Eveline Rettenmeier. „Einerseits will man sich loslösen, auf eigenen Beinen stehen, eigene Wege gehen, unabhängig sein. Andererseits sind die Eltern oft noch diejenigen, die die Ausbildung oder das Studium mitfinanzieren. So entsteht häufig eine ungünstige Spannung, in der sich viele nicht trauen, Probleme offen zu besprechen.“ Eltern sollten daher darauf achten, keine zu starke Kontrollfunktion einzunehmen und gleichzeitig beratend zur Seite zu stehen. Eine gute Beziehung der studierenden Kinder zu ihren Eltern lebt von Offenheit und Vertrauen. „Das A und O ist, miteinander zu reden, im Gespräch zu bleiben, nachzufragen“, meint Bischoff. Natürlich sei es verständlich, dass Eltern besorgt oder sogar verärgert sind, wenn sich der Studienerfolg nicht einstelle. Die Studierenden wiederum seien deshalb oft enttäuscht von dem ein oder anderen „harten“ Urteil der Eltern.

„Die Herausforderung für beide Seiten ist dann, das Unbequeme an der Situation auszuhalten und anzunehmen. Wichtig ist vor allem, dass die Kommunikation nicht abbricht, dass sich alle bemühen, eine passende Lösung zu finden“, betont Bischoff. Wer noch nicht an diesem Punkt sei, könne und solle sich Hilfe suchen. „Die Zentrale Studienberatung hilft gerne dabei, einen geeigneten Ansprechpartner für die familiäre Konfliktlösung zu finden“, sagt Bischoff, „wichtig ist jedoch, sich zu melden und die eigenen Probleme nicht zu verstecken. Gemeinsam lässt sich dann ein guter Weg der Unterstützung erarbeiten.“

Wer Kontakt zur Studienberatung aufnehmen möchte, erreicht sie per E-Mail unter Studienberatung@hs-aalen.de oder telefonisch unter 07361/ 576 – 1000 (wieder besetzt ab dem 7.1.2021).

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