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Niederlage in Unterzahl: Union unterliegt Hertha BSC 1:3

Der 1. FC Union Berlin muss am 10. Spieltag der Fußball-Bundesliga die zweite Saisonniederlage hinnehmen. Im Stadduell bei Hertha BSC geht die Elf von Urs Fischer in der 20. Spielminute durch Taiwo Awoniyi in Führung, zwei Minuten später verliert Union Mittelfeldspieler Robert Andrich aufgrund eines Platzverweises (22.). In Unterzahl muss Union nach dem Seitenwechsel den Ausgleich durch Pekarik hinnehmen (51.), anschließend trifft der eingewechselte Piatek doppelt zum Endstand von 3:1 (74., 77.).

Hertha BSC: Schwolow – Pekarik (90.+2. Zeefuik)., Boyata, Torunarigha, Plattenhardt – Stark, Guendouzi – Darida (46. Piatek), Tousart (46. Dilrosun), Cunha (90.+2. Leckie) – Lukebakio (85. Mitteldstädt)

1. FC Union Berlin: Luthe – Friedrich, Knoche, Ryerson (83. Becker) – Trimmel (78. Bülter), Prömel (83. Teuchert), Andrich, Lenz (78. Gießelmann) – Ingvartsen – Awoniyi (54. Griesbeck), Kruse

Schiedsrichter: Dr. Felix Brych, Mark Borsch, Stefan Lupp, Dr. Robert Kampka

Tore: 0:1 Awoniyi (20.), 1:1 Pekarik (51.), 2:1 Piatek (74.), 3:1 Piatek (77.)

Nach dem 3:3-Unentschieden gegen Eintracht Frankfurt vom vergangenen Wochenende änderte Union-Trainer Urs Fischer seine Startelf personell auf einer Position. Für Sheraldo Becker, der zunächst auf der Bank platznahm, rückte Julian Ryerson in die Mannschaft. Taktisch setzte der Schweizer im Olympiastadion Defensiv auf eine Dreierkette, bestehend aus Marvin Friedrich, Robin Knoche und Ryerson. Hinter den Spitzen agierte Marcus Ingvartsen, in vorderster Reihe agierten Taiwo Awoniyi und Max Kruse.

Von Beginn an entwickelte sich im Olympiastadion eine ausgeglichene Partie, in der sich die Hausherren zunächst mehr Ballbesitz sicherten. Die Anfangsviertelstunde spielte sich weitestgehend im Mittelfeld ab, wobei Union die Angriffsversuche der Charlottenburger mit guter Ordnung und aggressivem Zweikampfverhalten im Keim erstickte. In der 15. Minute durfte sich Andreas Luthe zum ersten Mal ins Spiel einschalten, der Abschlussversuch von Matteo Guendouzi nach Freistoß von Matheus Cunha bereitete dem Schlussmann der Eisernen jedoch keine Probleme. Während die Hertha das Spiel machte, zeigte sich Union eiskalt und sorgte mit dem ersten Torabschluss für die 1:0-Führung. Nach feiner Vorarbeit von Marcus Ingvartsen, der den Ball geschickt in den Lauf von Taiwo Awoniyi lupfte, vollendete der junge Nigerianer bedrängt von zwei Gegenspielern zur Führung in die lange Ecke (20.). Wenig später mussten die Köpenicker jedoch einen herben Rückschlag hinnehmen. Im Zweikampf mit Lucas Toussard erwischte Robert Andrich den Franzosen mit dem Fuß im Gesicht, Schiedsrichter Dr. Felix Brych zückte daraufhin die Rote Karte und verwies den Mittelfeldspieler der Eisernen des Platzes (23.). In Unterzahl versuchte der 1. FC Union Berlin die Ordnung zu halten und weiter konsequent im Kollektiv zu verteidigen, Hertha zeigte sich nach einem Standard gefährlich (33.). Eine kurz ausgeführte Eckenvariante rettete Grischa Prömel im letzten Moment vor dem einschussbereiten Dodi Lukebakio, die anschließende Ecke klärte Kapitän Christopher Trimmel souverän per Kopf. Auch wenn die Hausherren nun das Geschehen auf dem Spielfeld diktierten, schaffte es die Mannschaft von Bruna Labbadia aus dem Spiel heraus kaum, offensive Akzente zu setzen. Die Charlottenburger erarbeiteten sich weiterhin einige Eckbälle, einen daraus folgenden Kopfballversuch von Lukebakio fischte Luthe jedoch gekonnt aus der Luft (40.). Während Union die Defensive stabilisierte, setzten die Köpenicker nur noch vereinzelt Nadelstiche mit langen Bällen, eine Abnahme von Max Kruse aus spitzem Winkel landet jedoch deutlich über dem Kasten von Alexander Schwolow (43.). Kurz vor der Pause waren es noch einmal die Hausherren, die für Betrieb vor dem Tor sorgten. Darida versuchte sein Glück mit einem abgefälschten Schuss, doch bevor der überraschte Lukebakio abschließen konnte, rette Julian Ryerson zur Ecke (45.). Nach dreiminütiger Nachspielzeit ging es mit der 1:0-Führung für Union in die Kabinen.

Während Union unverändert zurück auf den Rasen kam, nutzte Bruno Labbadia die Pause für zwei personelle Veränderungen. Für Tousart und Piatek kamen Javairo Dilrosun und Krzysztof Piatek neu in Spiel, die Hausherren verstärkten damit ihre Offensive. Mit der ersten guten Aktion der zweiten Halbzeit gelang den Hausherren prompt der Ausgleich. Einen tückischen Aufsetzer von Cunha konnte Andreas Luthe nur zur Seite abprallen lassen, Peter Pekarik zeigte sich gedankenschnell und schob die Kugel zum 1:1 ins lange Eck (51.). Mit Sebastian Griesbeck brachte Urs Fischer anschließend einen zentralen Mittelfeldspieler auf den Platz, Torschütze Taiwo Awoniyi verließ für ihn den Rasen (54.). In Überzahl diktierten die Charlottenburger nun das Tempo auf dem Platz, Union zog sich weit in die eigene Hälfte zurück und machte die Räume im defensiven Drittel dicht. Gegen den Defensivverbund von Union fanden die Hausherren wenig Mittel um gefährlich zu werden, einzig der eingewechselte Piatek versuchte sich mit einem Schuss in Richtung Tor. Der Pole zielte jedoch deutlich am Kasten von Luthe vorbei und jagte den Ball in Richtung Ostkurve (69.). Knapp 15 Minuten vor dem Ende musste Union schließlich doch einen weiteren Gegentreffer hinnehmen. Nach einem Ballverlust im Aufbauspiel brachte Dilrosun den Ball vor den Kasten der Eisernen, Piateks von Ryerson abgefälschter Schuss trudelte zur Führung der Hertha in die Maschen (74.). Drei Minuten später legte der Pole gegen die dezimierten Unioner per Schlenzer in die lange Ecke nach zum 3:1 (77.). In der Schlussphase zeigten sich die Köpenicker trotz Rückstand und Unterzahl weiter aggressiv und hielten dagegen, konnten jedoch keinen eigenen Treffer mehr erzielen. Zu allem Überfluss musste kurz vor Schluss Max Kruse nach einem Foul verletzt den Platz verlassen. Nach insgesamt 94 Minuten beendete Schiedsrichter Dr. Felix Brych schließlich die Partie.

„Wir waren lange in Unterzahl, die Jungs haben es gut gemacht, haben die Räume gut zugestellt. So viele Tormöglichkeiten hatte Hertha heute nicht, sie waren aber bei dem, was wir zugelassen haben wirklich sehr effizient. Jetzt gilt es diese Niederlage zu akzeptieren. Die Rote Karte hat heute vieles Verändert, bis dahin waren wir gut im Spiel und haben gar nichts zugelassen. Die Mannschaft hat toll gekämpft, schade, dass es nicht gereicht hat“ so Urs Fischer nach der Partie.

Am 11. Spieltag der Bundesliga tritt der 1. FC Union Berlin im heimischen Stadion An der Alten Försterei gegen den deutschen Rekordmeister FC Bayern München an. Der Anpfiff gegen das Team von Hansi Flick erfolgt am Sonnabend, dem 12.12.2020 um 18:30 Uhr.

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