Musik

Vermessung des digitalen Konzerterlebens: Deutscher Musikrat unterstützt internationales Forschungsprojekt „Digital Concert Experience“

Das Forschungsprojekt „Digital Concert Experience“ der Zeppelin Universität, des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik, der Universität Bern und der University of York widmet sich mit einem experimentellen Ansatz der Wirkung von digitalen Konzertformaten. Dafür wird ein Konzertfilm mit einer Kammermusikaufnahme in verschiedenen Varianten von einem virtuellen Publikum rezipiert, das sein Erleben in einem Fragebogen beschreibt. Der Deutsche Musikrat ist Partner des Forschungsprojekts.

Hierzu Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates: „Der Deutsche Musikrat freut sich, mit ‚Digital Concert Experience‘ ein gleichermaßen drängendes wie spannendes Forschungsprojekt als Partner zu unterstützen. Die Coronamaßnahmen und das damit verbundene Auftrittsverbot haben deutlich gemacht, dass eine intensive Auseinandersetzung mit dem Potenzial und der Wirkung von digitalen Konzertformaten längst überfällig ist. Uns allen fehlt angesichts der kulturellen Hungerzeit das Live-Erlebnis schmerzlich. Doch die Digitalisierung bietet dem Konzertleben vielfältige neue Wege, die es nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zum Live-Konzert kreativ zu erkunden gilt. Denn durch digitale Formate können neue Zielgruppen erreicht und für die Welt der Musik begeistert werden; zudem sind Konzert-Streamings auch als eigenständige Kunstform – und nicht zuletzt als eine weitere Plattform für den gesellschaftlichen Austausch – zukunftweisend. Mit Spannung dürfen daher die Ergebnisse des Forschungsprojekts erwartet werden, das erstmals grundlegende Erkenntnisse über die Wirkung digitaler Konzertformate auf das Publikum verspricht.“

Das Forschungsprojekt „Digital Concert Experience“ schließt an eine weitere, großangelegte Studie derselben Forschungsgruppe unter dem Titel „Experimental Concert Research“ in Kooperation mit dem radialsystem V und dem Pierre Boulez Saal in Berlin an. Dabei geht es um die Vermessung des Konzerterlebens, indem mittels ausführlicher Vor- und Nachbefragungen, Messungen der Herzrate und des Hautleitwerts, der Bewegungen wie auch emotionaler Zustände und anderem das ästhetische Erleben der Musik untersucht wird. Geplant ist, dass später die Wirkung analoger Konzertformate mit der Wirkung digitaler Konzertformate kontrastiert wird. Die Vorstudie zum aktuellen Projekt läuft ab sofort, die Hauptstudie beginnt im Januar 2021. Weitere Informationen und die Möglichkeit zu Teilnahme am Experiment finden Sie auf www.digital-concert-experience.org.

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