Gesundheit & Medizin

Von Austernpilz bis Zunderschwamm

Seit Jahrtausenden werden Pilze als Nahrungs- und Heilmittel in allen Kulturen geschätzt. Und selbst in der näheren Umgebung gibt es viel mehr interessante Pilze, als man denkt. Gerit Fischer porträtiert die wichtigsten Arten und gibt praktische Tipps, damit die Pilze das ganze Jahr über griffbereit sind.

Heilanwendungen und Kochrezepte

Es gibt viele Bücher über Pilze. Doch sie beschreiben entweder Speisepilze oder Heilpilze aus dem Handel. Der Kompakt-Ratgeber von Gerit Fischer möchte die Lücke schließen und stellt 20 heilende Pilzarten vor, die in Mitteleuropa heimisch sind und einfach beim Waldspaziergang gesammelt werden können.

Die Ernährungswissenschaftlerin und Pilz-Expertin arbeitet als Referentin, Autorin und freie Journalistin mit Schwerpunkt nachhaltige Ernährung und Klima. Seit über zehn Jahren ist sie auf „Essen zum Selbersammeln“ spezialisiert und bildet sich zum Thema „medizinisch wirksame Pilze“ laufend weiter. Jeder der vorgestellten Pilze soll möglichst greifbar gemacht werden, von den „Hard Facts“ der biologischen Merkmale bis hin zu den wissenschaftlichen und den überlieferten Heilwirkungen in Theorie und Praxis. Kreative Kochrezepte machen Lust, Speisepilze vielseitig zuzubereiten und zu genießen. Alle Anregungen sind zur einfachen Umsetzung im Alltag gedacht. Die Auswahl wurde daher so getroffen, dass alle Beschreibungen und Rezepte einfach nachzuvollziehen sind.

Sammeln als Leidenschaft

„Wie das Kräutersammeln kann auch die Pilzsuche zutiefst befriedigend wirken, ist der Wald an sich schon ‚Heilmittel‘, eine Tankstelle für die Sinne, für die Seele, für Beweglichkeit und das Immunsystem“, findet Gerit Fischer, die im österreichischen Wienerwald Vorträge und Exkursionen zu Ernährungs- und Umweltthemen anbietet. Die Chance auf einen Pilzfund ist in alten bzw. altersdurchmischten Wäldern größer, denn verschiedene Pilze stellen ganz unterschiedliche Standortansprüche. Pilzesammeln setzt einige Kenntnisse voraus, die man erwerben kann, etwa indem man gute Pilzbücher liest, an Pilzexkursionen teilnimmt und beim Spazierengehen die Augen offen hält.

Der Umgang mit Pilzen ist die reinste Wahrnehmungsschulung. Die Gesamtheit alles Wahrnehmbaren – vom Standort über Optik, Konsistenz und Geruch bis hin zum Geschmack – fließt in die Bestimmung mit ein, bewusst oder unbewusst: Man findet einen Pilz und hat eine Idee, was das sein könnte. Man beginnt bei den grundlegendsten Fragen: Wo bin ich hier, welche Jahreszeit haben wir? Und was sind das für Bäume rund um mich herum?

Heimische Lebens- und Heilmittel

Dieser Ratgeber behandelt Pilze, mit denen man sich aus freier Wildbahn selbst versorgen kann. Es geht hier um die sogenannten ‚Großpilze‘, die dadurch charakterisiert sind, dass man sie mit bloßem Auge sehen und mit der Hand pflücken oder entfernen kann. Zudem behandelt das handliche Büchlein nur Pilze, die in Mitteleuropa heimisch sind. Pilze der Steppen- und Küstenregionen bleiben ebenso ausgespart wie Hochgebirgsarten.

Pilze werden landläufig nur nach ihrem Speisewert beurteilt. Dabei ist ihre Bedeutung für unser Leben unermesslich: Ohne Pilze wäre die Welt nicht so, wie wir sie kennen. Ihre Verwendung durch den Menschen ist schon seit Urzeiten belegt: zum Essen, Trinken, Heilen, Feuermachen, Rauchen, Räuchern, Lieben, Färben, Zaubern, Töten, als Mückenschutz und natürlich zu religiösen Zwecken. Pilze enthalten Substanzen, die in keiner Pflanze vorkommen und oft äußerst zuverlässig auf das Immunsystem wirken. In jedem Pilz-Porträt des Kompakt-Ratgebers findet sich eine Liste überlieferter Anwendungen der Volksheilkunde sowie jener Wirkungen, die dem betreffenden Pilz von der wissenschaftlichen Forschung bestätigt wurden.

Gerit Fischer
Heimische Heil- und Vitalpilze. Kompakt-Ratgeber
20 Pilze für Küche und Hausapotheke
Immunstärkend, antibakteriell und zellschützend
Mankau Verlag, 1. Aufl. August 2020
Klappenbroschur, farbig, 11,5 x 16,5 cm, 158 S.
ISBN 978-3-86374-563-9, 12,00 Euro (D) / 12,40 Euro (A)

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