Von der Natur lernen: Schweizer Insektenforscher und Chemiker aus China bekommen Humboldt-Forschungspreis
Jérôme Casas verstärkt im nächsten Jahr voraussichtlich für sechs Monate die Abteilung Biomaterialien. Sein Wissen von Aufbau und Funktion der Insektenfühler kann auf mechanische Sensoren und Aktoren übertragen werden: „Inspiriert von der Natur werden auf diese Weise neue und möglicherweise nachhaltigere Konzepte für technische Systeme geliefert, die ihre Eigenschaften an mechanische Anforderungen von selbst anpassen“, sagt Peter Fratzl, Direktor der Abteilung Biomaterialien.
Biao Yu wird den Großteil seines einjährigen Forschungsaufenthalts in der Abteilung Biomolekulare Systeme verbringen und zusammen mit Peter H. Seeberger die chemische Synthese von Kohlenhydraten vorantreiben: „Gemeinsam werden wir uns besonders mit der Rolle komplexer Zucker in den in der traditionellen chinesischen Medizin eingesetzten Pflanzen beschäftigen“, sagt Seeberger, Direktor der Abteilung Biomolekulare Systeme.
Humboldt-Forschungspreis
Mit dem Humboldt-Forschungspreis zeichnet die Humboldt-Stiftung Forscher*innen aus, deren grundlegende Entdeckungen, Erkenntnisse oder neue Theorien das eigene Fachgebiet nachhaltig geprägt haben und von denen auch zukünftig weitere Spitzenleistungen erwartet werden können.
Zu den Personen
Jérôme Casas ist Professor für Ökologie an der Universität Tours und leitendes Mitglied des „Institut Universitaire de France“ und Spezialist auf dem Gebiet der bioinspirierten Technologie. Überdies gehört er zu den Herausgebern der Zeitschrift „Current Opinion in Insect Science“, die im Bereich der Insektenkunde auf Platz drei rangiert.
Biao Yu ist Professor am Institut für Organische Chemie an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Shanghai. Seine Forschungsgruppe ist bekannt für die Synthese einer Vielzahl von natürlich vorkommenden und biologisch bedeutsamen proteingebundenen komplexen Kohlenhydraten (Glykokonjugaten) sowie für die Entwicklung von Methoden der Bindung von Kohlenhydraten an Proteine und Lipide (Glykosylierung) für deren Synthese.
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