2021 wird Boom-Jahr für die Automobilindustrie
Eine Kurzumfrage unter saarländischen Zulieferern zeigt hoffnungsvolle Signale für die weitere Entwicklung in der deutschen Schlüsselbranche Nummer eins mit über 800.000 Beschäftigten. So berichtet ein saarländischer Hersteller von Dieselkomponenten für das erste Quartal von einem guten Auftragseingang für Nutzfahrzeuge und Großmaschinen. Verhalten seien die Abrufe für Diesel-Pkw, nicht zuletzt vor dem Hintergrund auch aktuell wieder geschlossener Autohandelshäuser. Von „positiven Abrufen“ spricht ein saarländischer Hersteller von Motorblöcken und ein Hersteller von Abgastechnik, hier ist man zum Jahresbeginn recht zuversichtlich, stellt Gehl fest. Positive Signale kommen auch von saarländischen Zulieferern aus dem Maschinen- und Anlagenbau, die für Autohersteller arbeiteten.
Besonders starke Impulse werden 2021 vom chinesischen Markt kommen, wovon deutsche Premiumhersteller mit ihren Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor stark profitieren werden. Das schlägt auch positiv auf viele für das Premiumsegment arbeitende Zulieferer in der Großregion durch, so Gehl. Für China würden für 2021 etwa 30 Millionen Neuzulassungen vorhergesagt, davon seien rund 90 Prozent Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor.
Der Zulassungserfolg der Elektrofahrzeuge am deutschen Markt in 2020 bedeute aber keineswegs das bevorstehende „Aus“ für die Verbrenner, so Gehl. Der Verbrenner hat weiterhin auf mittlere Sicht noch eine entscheidende Rolle als Antriebsform! Die Zuliefererindustrie in der Region, bislang sehr stark auf Verbrennerkomponenten fixiert, sei aber längst in der Elektromobilität mit Komponenten unterwegs. „Hier läuft ein Prozess des technischen Wandels, für den unsere Zulieferer größtenteils gut aufgestellt sind“, so Gehl. Vielfach habe sich auch Investitionsbedarf aufgestaut, der abgearbeitet werden müsse. Andererseits dürfte es aber auch hier und da zu Anpassungen in der Unternehmenslandschaft kommen. Der saarländische Automotive-Sektor ist mit über 40.000 Arbeitsplätzen der größte Industriezweig im Land.
Die von der Bundesregierung als Zielmarke ausgegebene eine Millionen Elektrofahrzeuge per Ende 2021 hält Gehl für absolut unrealistisch, derzeit seien es rund 250.000. Dringend müsse in die Ladeinfrastruktur investiert werden, sonst „stauen sich eines Tages die Autos an den Stromzapfstellen und dann haben wir ein echtes Problem.“ Und zur Zukunft der Entsorgungssituation für verbrauchte Batterien der E-Autos herrsche nach wie vor große Funkstille.
„Wir setzen auf die Innovationskraft und Flexibilität unserer Zulieferer, die sich dem angelaufenem technologischen Wandel stellen“, so Gehl. Aus ordnungspolitischen Gründen halte autoregion die hohe staatliche Förderung für Elektrofahrzeuge für bedenklich: „Sie verzerrt den Markt.“ Alternative Antriebsformen wie die Brennstoffzelle, der Einsatz von synthetischen Kraftstoffen für Verbrennerfahrzeuge müssen vorangetrieben werden, so der autoregion-Chef. „Wir können nicht nur auf eine einzige Antriebsform, eben die Batterieelektrik, für die Zukunft setzen.“ Im Übrigen habe die private Mobilität mit Pkws eine weiterhin große Zukunft: „Denn die Menschen, egal auf welchem Kontinent, wollen individuell reisen und mobil sein. Und da ist das Auto noch lange nicht zu schlagen.“
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