Kommunikation

Ängste der Mitarbeitenden wahrnehmen – das ist Führungsaufgabe

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Führungsaufgabe – die Facetten der Angst begleiten

Ohne Zweifel war es auch vor Corona schon die Aufgabe der Führungskraft, empathisch auf den Mitarbeitenden zuzugehen, doch gegenwärtig ist es einmal mehr von Bedeutung. Das lese ich aus den Berichten von Führungskräften ab, wenn sie mir erzählen, womit sie sich schwertun. Anerkennung bedeutet für mich auch, den Mitarbeitenden in seiner Stimmungslage wahrzunehmen und das Gespräch anzubieten. Aber funktioniert das dann auch noch in zunehmendem Maße digital? Da ist es für viele einfacher, sich auf der Sachebene zu bewegen, statt auf das einzugehen, was zwischen den Zeilen wahrzunehmen möglich ist. Dabei ist gerade das so wichtig.

In dieser Krise entwickeln sich bei uns die unterschiedlichsten Ausprägungen von Angst. Da tut es manch einer Person gut, wenn sie sich einfach einmal über die eigenen Befürchtungen bezogen auf die Zukunft aussprechen kann und einen aufmerksamen Zuhörenden findet. Andere hingegen brauchen enge Begleitung und Stärkung. Es kann in Einzelfällen (die jedoch in der Corona-Krise vermehrt auftreten) zur psychologischen Begleitung angeraten sein, die nicht mehr die Aufgabe der Führungskraft sein kann. Ängste oder Gefühle kann niemand „wegreden“. Sie müssen angenommen und ernst genommen werden. Die verschiedenen Ausprägungen der Angst und deren Milderung liegen nicht immer in den Händen der Führungskraft.

So einfach ist das jedoch für viele Führungskräfte nicht. Es fängt damit an, es auszuhalten, dass die eigenen Mitarbeitenden diese Gefühle haben. Vermutlich habe ich als Führungskraft diese Ängste und Gefühle ja selbst und würde mich darüber gerne austauschen, aber nach „oben“ in der Hierarchie nehmen Führungskräfte diese Ängste noch weniger wahr.

Es gibt in meinen Augen zu wenig. Zu wenig Zoom/Teams/Skype Meetings, in denen es einfach einmal nur um die Stimmungslage geht. Und um nichts anderes. Klar, das hängt natürlich auch mit dem Vertrauensverhältnis und den Werten im Team zusammen. Doch wenn ich mir dazu die richtige Methode einfallen lasse, kann das ein Teamimpuls sein. Einer, der eine höhere Bindung erreicht als das gemeinschaftliche Essengehen oder gemeinsames Töpfern für den Weltfrieden.

Ich sehe in dieser Corona Zeit große Chancen, sich als Führungskraft zu zeigen und nicht länger vorgesetzt zu sein.

Autor: Frank Dunklenberg

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