Altersvorsorge leidet krisenbedingt
47 Prozent der Deutschen gehen davon aus, dass die künftigen Ansprüche aus der gesetzlichen Rente, betrieblichen Altersversorgung und privaten Vorsorge zusammengenommen keine ausreichende Absicherung für das Alter ergeben, planen aber dennoch in den nächsten zwölf Monaten nichts, um die vorhandene Vorsorge auszubauen. Das sind deutlich mehr als im Vorjahr (39 Prozent).
In ähnlicher Größenordnung verringerte sich gleichzeitig der Anteil jener, die auch von einer unzureichenden Vorsorge ausgehen, aber dagegen in den kommenden zwölf Monaten etwas unternehmen möchten. Nach 32 Prozent 2019 waren das im vergangenen Jahr nur noch 25 Prozent. „Zwar wurden in der Erhebung nicht die Gründe erfragt, warum trotz Bedenken nichts zur Verbesserung der finanziellen Situation im Alter in Angriff genommen wird, aber der markante Anstieg 2020 lässt auf außerordentliche Einflüsse schließen. Diese sind wahrscheinlich in den Belastungen durch die Pandemie zu suchen", erklärt DIA-Sprecher Klaus Morgenstern.
Damit verstärken sich zugleich einige Trends, die schon länger zu beobachten sind. So nimmt der Anteil der Bürger, die ihre Vorsorge für ausreichend halten, seit einiger Zeit stetig ab. Inzwischen gehen nur noch 28 Prozent davon aus. 2017 waren es immerhin noch 36 Prozent. Vor vier Jahren überwog auch noch die Zahl jener, die gegen eine unzureichende Vorsorge etwas unternehmen wollten (35 Prozent) gegenüber den wissentlich Untätigen (30 Prozent). Dieses Verhältnis hat sich radikal umgekehrt. „Immer mehr Bürger rechnen damit, dass im Alter das Geld wohl nicht reichen wird. Aber sie können oder wollen keine Abhilfe schaffen", fügt Morgenstern hinzu.
Die repräsentative Umfrage wurde von INSA Consulere im Auftrag des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) vom 11. 12. bis 14. 12. 2020 als Online-Befragung durchgeführt. Daran nahmen 1.025 Personen aus ganz Deutschland zwischen 18 und 64 Jahren teil.
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