Bauindustrie, Bau-, Abbruch- und Recyclinggewerbe zur Mantelverordnung: Wir stehen zum Baustoff-Recycling!
Über 80 % der von der Mantelverordnung geregelten mineralischen Abfälle stammen originär aus dem Bau- und Abbruchbereich. Daher ist die Bau- und Abbruchwirtschaft von der Mantelverordnung auch weitaus stärker als andere Branchen betroffen. Wenn die vom Bundesrat beschlossene Fassung der Mantelverordnung unverändert in Kraft tritt, werden mehr mineralische Bauabfälle als bisher auf die Deponien wandern. Deponieraum ist aber regional knapp und die Entsorgung daher teuer. „Das ist ökonomisch sowie ökologisch der falsche Weg. Entsorgungs- und Baukosten zahlt zwar der Auftraggeber, sie sind aber mit den Anforderungen, z. B. bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, nicht zu vereinbaren. Ökologisch betrachtet sind Transporte von Bodenaushub quer durch Deutschland ohnehin ein Wahnsinn“, erklärte Felix Pakleppa.
Dieter Babiel ergänzte: „Die Mantelverordnung erschwert nicht nur mit ihren primär auf Boden- und Grundwasserschutz ausgerichteten Regelungen die Verwertung mineralischer Abfälle. Viele komplizierte Regelungen und bürokratische Anforderungen werden im praktischen Baugeschehen im Ergebnis zu weniger Verwertung, mehr Deponierung und damit höheren Entsorgungskosten führen. Und das bei einer Verordnung, die die Planung, den Bau und die Unterhaltung nahezu jeder Straßenbaumaßnahme betreffen wird.“
Mineralische Ersatzbaustoffe, die einer strengen Qualitätskontrolle unterliegen, müssen darüber hinaus aus dem Abfallregime entlassen werden. „Recyclingbaustoffe dürfen nicht länger als Abfall gelten, sondern als das, was sie sind: Wertvolle Ressourcen und moderne, hoch innovative Baumaterialien“, so Eric Rehbock.
„Würde die Mantelverordnung in der jetzigen Fassung beschlossen sind weitreichende Vollzugsprobleme bei Bauherren, Abfallerzeugern und Anlagenbetreibern vorprogrammiert; und es müssten deutlich mehr der wertvollen Bau- und Abbruchabfälle auf die Deponie anstatt sie in der Kreislaufwirtschaft zu halten“, so die Schlussfolgerung von Andreas Pocha.
„Wir unterstützen ausdrücklich eine bundeseinheitliche Verordnung, die nicht auf reinen Absichtserklärungen zu mehr Ressourcenschutz beruht, sondern die Weichen sehr deutlich in Richtung einer Stärkung des Baustoffrecyclings stellt. Diese Konsequenz lässt der Bundesratsbeschluss leider vermissen. Wir legen der Bundesregierung daher nahe, unsere berechtigten Bedenken bei der Beratung zur Mantelverordnung zu berücksichtigen.“ So der Appell der vier Verbände an die Bundesregierung.
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