BDA | Sozialpartnerschaft ist immer wirksamer als bürokratischer Aktionismus
„Die bis jetzt vorgesehenen, verlängerten Einschränkungen sind eine schwere Last für die Menschen in unserem Land. Alle angemessenen und verhältnismäßigen Teile des Entwurfs-Beschlusses und der vorherigen Beschlüsse werden von uns unterstützt. Sie müssen allerdings auch wirksam und ursachengerecht sein. Hier kann man den Eindruck an einigen Stellen gewinnen, dass bei manchem eine gewisse Entfremdung von der Realität in den Betrieben eingetreten ist.
Mit Verwunderung haben wir deshalb auch die Ankündigung zu einer Homeoffice-Verordnung zur Kenntnis genommen. Nur wenige Tage nachdem der Bundespräsident, die Gewerkschaften und die Arbeitgeber einen entschlossenen und gemeinsamen Appell an Unternehmen und Beschäftigte gerichtet haben, schlägt die Politik in einer Art Ersatzhandlung eine Homeoffice-Bürokratie vor, die in ihrer Wirksamkeit zweifelsfrei hinter dem Handeln der Sozialpartner zurückbleibt. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Verantwortlichen klar darüber sind, dass sie damit zukünftige gemeinsame Interessen im Rahmen der Sozialpartnerschaft erschweren oder verhindern. Sozialpartnerschaft ist immer wirksamer als bürokratischer Aktionismus. Und die Organisation von mobilen Arbeitsformen ist eine gemeinsame Gestaltungsherausforderung für Unternehmen und Beschäftigte gleichermaßen. Praxisferne Vorgaben erschweren diesen Prozess.
Auch klar ist, dass wir gemeinsam eine wirksame Post-Corona-Strategie entwickeln müssen. Es ist unabdingbar und notwendig, dass die Unternehmen endlich Licht am Ende des Tunnels sehen und eine Perspektive haben. Ein Belastungsmoratorium wäre hier das Mindeste – noch wirksamer allerdings wäre eine echte Entfesselungsoffensive. Wir brauchen einen Zukunftspakt, der Antworten darauf gibt, wie wir in den nächsten Jahren wirtschaften und Wachstum entfachen wollen. Und einen Zukunftspakt, der die Schulden zurückzahlt und unsere Arbeitsplätze sichert und diese für Morgen schafft.“
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