Gesundheit & Medizin

Corona-Forschung und Tierversuche

Der bundesweite Verein Ärzte gegen Tierversuche e.V. hat in einer Video-Konferenz drängende Fragen zu Tierversuchen in der Corona-Forschung beantwortet und veröffentlicht.

Welchen Beitrag haben Tierversuche bei der Entwicklung der Corona-Impfstoffe gespielt? Welche Rolle spielte das Auftragslabor LPT? Wie wichtig waren tierversuchsfreie Testmethoden bei der Impfstoffentwicklung? Soll man aufgrund der durchgeführten Tierversuche auf eine Impfung verzichten? Diese und andere Fragen werden von Experten des bundesweiten Vereins Ärzte gegen Tierversuche in einer heute veröffentlichten Video-Konferenz und in einem ausführlichen Online-Artikel beantwortet.

Es kommen zu Wort: die Vorsitzende Dr. med. Ines Lenk, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe sowie Notärztin, die Stellvertretende Vorsitzende Dr. med. vet. Corina Gericke, Tierärztin, Vorstandsmitglied Dr. med. Andreas Ganz, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Klinikchefarzt, Geschäftsführer Claus Kronaus und die wissenschaftliche Mitarbeiterin Dr. Dilyana Filipova, Biologin und Genetikerin.

Kernbotschaft der halbstündigen Konferenz ist unter anderem, dass aktuell zwar zahlreiche Tierversuche für die Corona-Forschung durchgeführt werden, diese aber keine wesentliche Rolle gespielt haben. Es gibt keine Tierart, die die komplexen Corona-Symptome des Menschen mit dem Befall zahlreicher Organe entwickelt. Impf-Versuche mit künstlich infizierten Mäusen und Ratten können keine verlässliche Auskunft darüber geben, ob die Vakzine sie zu schützen vermögen. Dagegen haben verschiedene tierversuchsfreie Testverfahren, etwa mit aus menschlichen Zellen gezüchteten Mini-Organen, eine wichtige Rolle gespielt, um essenzielle Erkenntnisse über die Infektionswege und -mechanismen des Coronavirus sowie über die Struktur, Effizienz und Verträglichkeit möglicher Impfstoffe und Medikamente zu erlangen.

Der Verein weist darauf hin, dass Tierversuche kein Beleg für ihre Notwendigkeit und Unerlässlichkeit sind, nur weil sie aufgrund veralteter Gesetze für die Zulassung von Impfstoffen und Medikamenten vorgeschrieben sind. Die Tatsache allein, dass für die Corona-Impfstoff Tierversuche durchgeführt wurden, sollte aber niemand davon abhalten, sich impfen zu lassen. Es würde keinem Tier helfen, auf die Impfung zu verzichten. Jeder könne helfen, Ärzte gegen Tierversuche im Kampf zu unterstützen, dass tierversuchsfrei geprüfte Impfstoffe und Medikamente zum Standard werden.

Der Ärzteverein unterstreicht in seinem Beitrag, dass eine verstärkte Förderung und schnellere gesetzliche Anerkennung tierversuchsfreier Forschungsmethoden vordringlich seien, um in Zukunft schnell und effizient auf neue Gesundheitsbedrohungen reagieren zu können. Unabdingbar sei zudem, dass der Mensch mit der globalen gigantischen Tierausbeutung aufhöre, denn drei Viertel aller neu auftretender Krankheitserreger verursachen Zoonosen, also Krankheiten, die vom Tier auf den Menschen überspringen. Diese Übertragungen sind vor allem bedingt durch unseren unsäglichen Umgang mit Tieren, den unersättlichen Fleischhunger und die uferlose Umweltzerstörung. Wenn wir so weitermachen wie bisher, züchten wir uns längst die nächste Pandemie heran, so das Fazit des Ärztevereins.

Weitere Informationen

Fragen und Antworten zu Corona-Tierversuchen und -Impfstoffen; inkl. Video-Konferenz >>

NAT-Database, die Datenbank für tierversuchsfreie Forschungsmethoden von Ärzte gegen Tierversuche, zeigt unter dem Suchbegriff #Covid19 allein 53 Methoden auf: www.nat-database.de

Über den Ärzte gegen Tierversuche e.V.

Die Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche e.V. besteht seit 1979 und ist ein bundesweiter Zusammenschluss aus Ärzten, Tierärzten und Naturwissenschaftlern, die Tierversuche aus ethischen und wissenschaftlichen Gründen ablehnen. Der Verein engagiert sich für eine moderne, humane Medizin und Wissenschaft ohne Tierversuche, die sich am Menschen orientiert und bei der Ursachenforschung und Vorbeugung von Krankheiten sowie der Einsatz von modernen Forschungsmethoden z.B. mit menschlichen Zellkulturen und Organchips im Vordergrund stehen.

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