Der gekürzte Vorbereitungsdienst für Lehrkräfte rächt sich jetzt besonders!
Um die unterrichtspraktischen Defizite im Vorbereitungsdienst zu kompensieren, fordern die Jungen Philologen:
- bereits jetzt allen Referendaren eine unbürokratische Verlängerungsmöglichkeit des Vorbereitungsdienstes unter Fortzahlung der Bezüge und unter Beibehaltung der Beihilfeansprüche von mindestens drei Monaten zu ermöglichen,
- die Ausstattung aller Referendare mit Dienstgeräten und Zugänge zu rechtssicherer Software für eine zeitgemäße digitale Unterstützung des Unterrichts,
- insbesondere die Ausbildungs- und Prüfungssituation der Referendare bei schrittweiser Öffnung der Schulen zu berücksichtigen,
- die Anteile des selbstständigen Unterrichts in der Ausbildung zugunsten des Unterrichts unter Anleitung zu kürzen,
- zusätzliche Kapazitäten für eine intensivere Betreuung und Ausbildung der Referendare bereitzustellen,
- Unterstützungsangebote für Berufseinsteiger, die ihr Referendariat während der Corona-Pandemie absolviert haben,
- die Implementierung digitaler Didaktik und Medienpädagogik in allen Phasen der Lehrerausbildung in allen Fächern,
- das Referendariat bundesweit wieder auf 24 Monate festzusetzen, um damit die völlig unvergleichbare Ausbildungssituation von Referendaren im bundesweiten Kunterbunt von 12, 16, 18, 21 und 24 Monaten Referendariat zu beenden.
Eine angemessene digitale Ausstattung der Schüler, Referendare und aller an der Lehrerausbildung Beteiligten sind ebenso wenig flächendeckend vorhanden wie für das Lernen auf Distanz ausgebildete Fachleiter und Lehrkräfte. „Auf diese Weise erhalten die Referendare höchstens eine eingeschränkte Vorbereitung auf den späteren beruflichen Alltag“, mahnt Georg Hoffmann. „Unter diesen Bedingungen können die in der Prüfungsordnung des Vorbereitungsdienstes und der Zweiten Staatsprüfung für Lehrämter festgelegten Ziele nicht erreicht werden und die Qualität der Lehrerausbildung ist akut gefährdet.“
Eine kürzlich veröffentlichte Studie der DAK hat bestätigt, dass Referendare aktuell enormen Belastungen ausgesetzt sind und pro Woche durchschnittlich fast sechs Überstunden leisten. Dies liegt auch an der fehlenden Planbarkeit und der mehrfachen Erstellung von Unterrichtsentwürfen, die für Ersatzformate wieder neu erstellt werden müssen. Die unterrichtspraktischen Prüfungen können aktuell erneut nicht wie geplant durchgeführt werden. Die Studienseminare und Referendare können auch hier nur auf Sicht fahren. Referendare brauchen aber eine größtmögliche Entscheidungsfreiheit und Planungssicherheit für die zur Wahl stehenden Prüfungsformate im aktuellen Prüfungszeitraum.
Zwar gibt es bereits verschiedene Konzepte, um die fehlenden unterrichtspraktischen Anteile mithilfe von Videokonferenzen, Prüfungsgesprächen oder digital konzipierten Seminarveranstaltungen zu kompensieren, jedoch kann dieses Vorgehen aus Sicht der Jungen Philologen kein adäquater Ersatz für unterrichtspraktische Erfahrungen im Präsenzunterricht sein.
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