Die Architektenkammer trauert um ihren Gründungs- und Ehrenpräsidenten
Gründungspräsidenten kann es nur einen geben und so war Sziegoleit einer der federführenden Initiatoren, die im April 1991 die Architektenkammer Sachsen gründeten. Schon zur Leipziger Volksbaukonferenz im Januar 1990 umriss er die Ziele der sich seit November 89 formierenden Leipziger Architekteninitiative zur Gründung einer Architektenkammer mit einigen wenigen Sätzen. Zielstrebig verfolgte er das Vorhaben und stand der Kammer als erster Präsident vor. Dabei ging es Winfried Sziegoleit jedoch nicht um Posten, Titel oder Ansehen, Antrieb war seine tiefe Überzeugung vom Architekten als klassischen Freiberufler. Aus diesem Grund endete seine Präsidentschaft bereits 1993.
Als Ehrenpräsidenten blieb Sziegoleit der Architektenkammer weiterhin eng verbunden, war bis 2013 Mitglied in der Vertreterversammlung und auch darüber hinaus oft gesehener Gast. Mit seiner großen fachlichen und berufspolitischen Erfahrung stand er den folgenden Architektengenerationen mit Rat und Tat zur Seite, gab Rückhalt oder war inspirierender Gesprächspartner.
Als Architekt bleibt Winfried Sziegoleit der Nachwelt unter anderem mit seinem ersten bedeutenden Entwurf, dem Rundkino Dresden, seinem zentralen Werk, dem Leipziger Gewandhaus, dem als bemerkenswertes Beispiel der DDR-Architektur unter Denkmalschutz gestellten Eingangsgebäude des Bowlingtreffs am Wilhelm-Leuschner-Platz in Leipzig und den nach der Wende realisierten Grundsanierungen zentraler historischer Bauten der Universität Leipzig, darunter das ehemalige Königliche Palais, das Geschwister-Scholl-Haus und das Rote Kolleg, in hoffentlich noch langer und guter Erinnerung.
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