Klassische Zigarren und Zigarillos behaupten sich als Genussartikel
Der Geschäftsführer des Bundesverbandes der Zigarrenindustrie (BdZ), Bodo Mehrlein, der die Interessen der mittelständisch strukturierten Hersteller, Importeure und Vertreiber von Zigarren und Zigarillos in Deutschland vertritt, ordnet die Zahlen der Versteuerungsstatistik für den Nischenmarkt ein:
„Grundsätzlich zeigt der traditionelle Markt klassischer Zigarren- und Zigarilloprodukte, seit fünf Jahren einen stabilen bis leicht rückläufigen Trend. In der Coronakrise haben Homeoffice und die Verschiebungen bei den Ausgaben, der Konsumenten wie z.B. auch der Wegfall des Auslandsurlaubes zu einer leicht erhöhten Nachfrage nach Zigarren geführt. Ebenfalls muss bei der Bewertung des Anstieges 2020 berücksichtigt werden, dass dieser durch statistische Sonderfaktoren bzw. Verschiebungen beeinflusst wurde, so hatte es noch im Vorjahr einen starken Rückgang um 12,1% gegeben. Insgesamt dürfte der tatsächliche Zuwachs – dies zeigen auch interne Statistiken des Verbandes – somit wesentlich geringer ausgefallen sein als wie durch die Versteuerungsstatistik abgebildet.“
Wesentlich aussagestärker ist der langfristige Trend, der zeigt, dass diverse fiskalpolitische Instrumente, insbesondere zwei Änderungen bei der steuerrechtlichen Definition und die Einführung einer Mindeststeuer, dazu geführt hatten, dass sich der Markt seit 2007 mehr als halbiert hat. Seither behaupten sich diese Produkte in der Nische für anspruchsvolle Genießer.
Peter Wörmann, Vorsitzender des BdZ und selbst Zigarrenhersteller, beschreibt, dass klassische Zigarren und Zigarillos überwiegend von männlichen Konsumenten gehobenen Alters und nur gelegentlich geraucht werden. Weder gebe es bei diesem Produkt ein Problem mit dem Jugendschutz noch mit dem Schmuggel. In Hinblick auf die strengen Regulierungen des gesamten Tabakmarktes fordert er Ausnahmen von weiteren Maßnahmen für das Kulturgut Zigarre/Zigarillo, da solche nur zu erheblichen Belastungen der mittelständisch geprägten deutschen Zigarrenindustrie führen, ohne dem eigentlichen Ziel gerecht zu werden.
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