McAfee-Bedrohungsprognosen 2021: 5 Sicherheitsrisiken, die uns dieses Jahr erwarten
1. Angriffe auf Heimnetzwerke
Cyber-kriminelle Angriffe auf das Heimnetzwerk sind an sich nichts Neues. Da sich als Folge der Pandemie ein Großteil unseres Arbeitslebens allerdings in den eigenen vier Wänden – sprich im eigenen Netzwerk – abspielt, ist dieses für Cyber-Kriminelle um einiges attraktiver geworden. Durch die Integration des Firmen-Laptops in das eigene Heimnetzwerk werden einzelne Arbeitnehmer plötzlich zu Verantwortungsträgern für die IT-Sicherheit der Unternehmensdaten. Oftmals verbinden sich Firmengeräte im Heimnetzwerk mit einer langen Liste an Smart-Home-Geräten, die nur selten ausreichend geschützt sind – schlicht, weil sie nicht für diese Verwendung vorgesehen sind. Somit fällt es Cyber-Kriminellen in diesen ungeschützten Umgebungen besonders leicht Unternehmensdaten abzugreifen. Da Cyber-Kriminelle von Angriffen auf Heimnetzwerke nun doppelt profitieren – sie können sowohl private als auch Unternehmensdaten ergattern – werden sie 2021 ihre Methoden weiter ausbauen und entsprechende Aktivitäten fortführen.
2. Automatisierte Angriffe auf Cloud-Nutzer
Im Rahmen der Pandemie mussten viele Unternehmen ihren Umzug in die Cloud unverhofft stark beschleunigen. So stieg die Nutzung Cloud-basierter Anwendungen letztes Jahr um 600 Prozent, wie aus der aktuellen Sonderausgabe des McAfee-Berichts zur Cloud-Nutzung und dessen Risiken hervorgeht. Die schiere Menge an Daten, die sich in Cloud-Infrastrukturen bewegt, stieg also exponentiell an. Für Cyber-Kriminelle ist das natürlich ein Paradies und Angriffe auf die Cloud haben sich laut dem Bericht versiebenfacht. Um die Frequenz an Angriffen nicht nur beibehalten, sondern auch steigern zu können, sind Cyber-Kriminelle auf Technologien wie Künstliche Intelligenz, Hyperautomatisierung und Maschinelles Lernen angewiesen. Um der Abwehr immer einen Schritt voraus zu sein, werden wir Angriffe beobachten, die auf hochentwickelte KI-Technologien zurückgreifen.
3. Neue Betrugsmaschen bei Mobile Payment
Das Zahlen per Smartphone wird immer beliebter und verbreiteter. So ergab der aktuelle „Worldpay Global Payments Report 2020“, dass 41 Prozent aller Zahlvorgänge per Smartphone abgewickelt werden. Diese Entwicklung lässt sich nicht zuletzt auf die Covid-19-Pandemie zurückführen: Verbraucher shoppen einerseits vermehrt von zu Hause und vermeiden andererseits unnötigen Kontakt mit Geldscheinen oder Münzen. So stieg die Zahl der Menschen, die hauptsächlich kontaktlos bezahlen in den letzten Monaten rasant an, 8 Prozent der Bundesbürger nutzen sogar täglich Smartphone oder Smartwatch zum Bezahlen, wie Bitkom in einer aktuellen Studie feststellte. Diese Entwicklung geht natürlich auch an Cyber-Kriminellen nicht vorbei und Phishing- oder SMSishing-Nachrichten werden zunehmend auf Zahlungsbetrügereien abzielen. So können böswillige Akteure zum Beispiel E-Mails oder Textnachrichten verschicken, die eine Rückerstattung per Mobile Payment App anbietet – in Wirklichkeit gibt der Nutzer bei der Interaktion mit dem Link oder der App aber unwissentlich eine Zahlung in Auftrag. Mobile Apps machen unser Leben zwar leichter –das Leben der Cyber-Kriminellen aber auch.
4. „Qshing“ – QR-Code Betrug
Ohne Frage sind und bleiben Smartphones weiterhin unser Hauptkanal für Kommunikation, Unterhaltung und Datenaustausch. QR-Codes haben sich dabei als praktische Technologie etabliert, um Transaktionen und den Datenaustausch per Smartphone zu vereinfachen. Besonders in Zeiten der Pandemie stieg die Nutzung von QR-Codes noch weiter an: Restaurants, Fitness-Studios und sonstige Geschäfte nutzen die Technologie oftmals um die persönlichen Daten der Besucher zu erfassen und somit eine Rückverfolgung im Falle eines Corona-Infektionsfalles zu ermöglichen. Auch hier schalten sich die Kriminellen natürlich ein. Denn QR-Codes lassen sich relativ leicht fälschen und Nutzern fällt es erheblich schwerer einen betrügerischen QR-Code zu identifizieren als eine betrügerische URL. Da das Wissen rund um QR-Codes unter Verbrauchern noch recht rudimentär ist, werden sich Cyber-Kriminelle auch dieses Jahr stärker auf das sogenannte „Qshing“, also den Betrug mithilfe von QR-Codes, konzentrieren.
5. Soziale Netzwerke als Angriffsvektor auf Unternehmen
Bisher tummelten sich Cyber-Kriminelle primär auf sozialen Netzwerken herum, um an persönliche Daten von Verbrauchern zu gelangen. Da Nutzer sich auf Plattformen wie Twitter, Facebook und Instagram aber mittlerweile auch immer mehr mit Kollegen, Mitarbeitern, Vorgesetzten und teilweise sogar Kunden vernetzen, ergeben sich hier neue Möglichkeiten für Cyber-Kriminelle an Unternehmensdaten zu kommen. Besonders Angestellte mit Zugang zu sensiblen Unternehmensinformationen oder geistigem Eigentum werden von Kriminellen gezielt auf ihren sozialen Medien anvisiert – denn gerade dort erwarten sie keine Gefahr, die auf ihre Unternehmensdaten abzielt und sind womöglich weniger vorsichtig als auf offiziellen Firmenprofilen oder Geräten.
Die Welt der Cyber-Kriminalität passt sich also laufend an aktuelle – private oder berufliche – Situationen an. Während sich einige der Bedrohungen des letzten Jahres weiterentwickeln und bestehen werden, müssen auch viele neue Methoden abgewehrt werden. Dies kann nur mit einer ganzheitlichen Sicherheitsstrategie erfolgen, die vom Endgerät über das Heimnetzwerk bis hin zur Cloud effektiven Schutz gewährleistet.
Mehr Informationen zu den Bedrohungsprognosen für 2021 finden Sie im ausführlichen Blogpost.
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