Neue Werte des IMK-Konjunkturindikators
Der Rückgang der Rezessionswahrscheinlichkeit beruht jeweils zur Hälfte auf positiven realwirtschaftlichen Trends der letzten Zeit und auf einer Aufhellung von erwartungsbezogenen Frühindikatoren wie dem ifo-Geschäftsklimaindex oder zukunftsgerichteten Finanzmarktindikatoren, erklärt IMK-Experte Dr. Thomas Theobald. So fallen die Erwartungen vieler Wirtschaftsakteure positiver aus, nicht zuletzt deshalb, weil nach dem Regierungswechsel in den USA am 20. Januar mit einem kräftigeren wirtschaftspolitischen Impuls aus Übersee zu rechnen ist, der auch der deutschen Exportwirtschaft zugutekommen dürfte. Zudem legten in Industrie und Bauhauptgewerbe sowohl Produktion als auch Auftragseingänge zuletzt kontinuierlich zu. Schließlich ist die Zinsdifferenz zwischen Unternehmens- und Staatsanleihen (Spread) so niedrig wie zuletzt Ende 2017, was auf günstige Finanzierungsbedingungen für Unternehmen hindeutet.
Voraussetzung dafür, dass die positiven Erwartungen eintreffen, ist laut IMK allerdings, dass es dank staatlicher Unterstützungsmaßnahmen weiterhin gelingt, eine Welle von Unternehmensinsolvenzen zu verhindern, insbesondere in den stark betroffenen Sektoren des Freizeit- und Gastronomiegewerbes sowie der personennahen Dienstleistungen. "Es ist weiterhin sehr wichtig, dass die Pandemie nicht stärker auf den Arbeitsmarkt und die Kaufkraft weiter Bevölkerungskreise durchschlägt", sagt Prof. Dr. Sebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor des IMK. Die Düsseldorfer Konjunkturexperten gehen in ihrer aktuellen Prognose davon aus, dass sich die deutsche Konjunktur erst ab dem zweiten Quartal, wenn eine zunehmende Zahl von Menschen weltweit gegen Covid-19 geimpft ist, dynamisch erholen wird.
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In den IMK-Konjunkturindikator fließen zahlreiche Daten aus der Real- und der Finanzwirtschaft ein. Darüber hinaus berücksichtigt das Instrument Stimmungsindikatoren. Das IMK nutzt die Industrieproduktion als Referenzwert für eine Rezession, weil diese rascher auf einen Nachfrageeinbruch reagiert als das Bruttoinlandsprodukt. Der Konjunkturindikator wird monatlich aktualisiert.
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