Virtueller Unterricht: Mehrheit der Schüler*innen findet digitale Lehrmittel einfach und selbsterklärend
- Differierende Einschätzung von Schüler*innen und Eltern beim Thema Digitale Bildung während Pandemie
- Mehrheit der Schüler*innen findet digitale Lehrmittel einfach und selbsterklärend, viele Eltern befürchten Verschärfung von Bildungsungerechtigkeiten
- Einigkeit bei Eltern, Schülern und Lehrern: Digitale Angebote und neue Lernformen müssen ausgeweitet werden
Die repräsentative Studie des D21-Digital-Index 2020/2021 untersuchte in diesem Jahr unter anderem die digitale Bildung und befragte Lehrkräfte, Schüler und Eltern zu ihren Erfahrungen während der Corona-Pandemie. Die Ergebnisse wurden jüngst von der Initiative D21 veröffentlicht. Aus einer neuen, exklusiven Sonderauswertung der atene KOM GmbH ergibt sich, dass gerade Eltern ganz andere Wahrnehmungen bei der Ausrichtung des digitalen Unterrichts haben, als Schüler*innen.
Eine besondere Herausforderung für die befragten Eltern stellte überraschenderweise die eigenständige Organisation des digitalen Unterrichts dar: So gaben rund 42 Prozent von ihnen an, dass die Selbstorganisation für sie belastend war. Offensichtlich entstand diese Belastung jedoch sehr viel weniger bei den betroffenen Schüler*innen: Nur knapp 21 Prozent von ihnen empfanden die Selbstorganisation beim digitalen Unterricht als erschwerende Hürde.
Eine ähnlich stark differierende Beurteilung zeigt sich beim Umgang mit digitalen Lehrmitteln: So waren sich fast 64 Prozent der Schüler*innen einig, dass die von den Lehrkräften und Schulen zur Verfügung gestellten Materialien und Medien selbsterklärend und einfach nutzbar waren. Diese überwiegend positiven Wahrnehmungen der Schüler*innen zeigen sich auch darin, dass 41 Prozent von ihnen fanden, dass es ein koordiniertes Vorgehen gab und dass die Lehrer sich gut vernetzt und abgesprochen haben.
Im Gegensatz dazu fiel die Einschätzung der Eltern deutlich anders aus: Nur knapp 39 Prozent der Eltern fanden den Umgang mit den neuen Lehrmitteln einfach und selbsterklärend. Unterstrichen werden die kritischen Gesamteindrücke vieler Eltern in Bezug auf den digitalen Unterricht noch in einem weiteren wichtigen Punkt: 71 Prozent von Deutschlands Eltern glauben, dass Corona die Bildungsungerechtigkeiten noch verschärft. Sie hätten sich insgesamt etwas mehr digitalen Unterricht gewünscht, denn nur knapp 33 Prozent von ihnen sind der Meinung, dass digitaler Unterricht in ausreichendem Maße stattgefunden hat.
Was die Zukunft der digitalen Bildung betrifft, herrscht jedoch Einigkeit unter Deutschlands Schüler*innen, Eltern und auch Lehrkräften:
Bei der Frage nach digitalen Unterrichtskonzepten sind sich alle Befragten gleichermaßen sicher: Zukünftiger Unterricht muss mehr an die digitale Welt angepasst werden. Eine deutliche Mehrheit der befragten Schüler*innen und Eltern (jeweils rund 80 Prozent) sind offen für neue Lernformen oder möchten digitale Arbeitsweisen ausprobieren. Diese Ansicht teilt auch eine überwältigende Mehrheit der Lehrkräfte.
Darüber hinaus sollten den Kindern bereits im Grundschulalter digitale Kompetenzen vermittelt werden. Weit über die Hälfte der Schüler*innen und Eltern (60 Prozent) stimmen daher zu, die Ausbildung digitaler Qualifikationen als festen Bestandteil in der Grundschule zu verankern.
„Die Pandemie stellt vor allem für die Bildung und für das Schulwesen eine besonders große Herausforderung dar. Spätestens jetzt ist allen klar: Digitalisierung im Bildungswesen ist unverzichtbar“, erklärt Tim Brauckmüller, Geschäftsführer atene KOM GmbH.
Der vollständige D21-Digital-Index erscheint im Februar 2021.
Hintergrund:
Der D21-Digital-Index ist eine Studie, die den Digitalisierungsgrad der Gesellschaft abbildet. Dieser jährliche Lagebericht wird von der Initiative D21 bereits seit 2013 veröffentlicht und belegt den digitalen Wandel der deutschen Gesellschaft. Auf einer empirischen Grundlage wird der Digitalisierungsgrad der Bevölkerung untersucht. Sie dient als Entscheidungsgrundlage für politische, wirtschaftliche, zivilgesellschaftliche und wissenschaftliche Akteure.
In der Initiative D21 bietet die Arbeitsgruppe Bildung eine neutrale Austauschplattform, um insbesondere Themen zur digitalen Bildung in Deutschland zielorientiert voranzubringen. Ebenso werden durch das Netzwerk Debatten geführt, Erfahrungen ausgetauscht, mögliche Barrieren abgebaut und digitale Kompetenzen vermittelt.
Das Netzwerk für die digitale Gesellschaft – kurz Initiative D21 – bildet einen Zusammenschluss von rund 200 Mitgliedsunternehmen und -institutionen sowie Beteiligte aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft. Auch die atene KOM GmbH ist langjähriger Partner des gemeinnützigen Vereins D21 und unterstützt den D21-Digital-Index in diesem Jahr maßgeblich als Premiumpartner.
Die atene KOM aus Berlin begleitet den öffentlichen Sektor bei der Projektentwicklung in den Bereichen Digitalisierung, Energie, Mobilität, Gesundheit und Bildung.
Die Stärkung des ländlichen Raums steht im Fokus ihrer Arbeit.
Mit deutschen und europäischen Partnern arbeitet die atene KOM an Förderprojekten beispielsweise zur Digitalisierung des ländlichen Raums, entwickelt smarte Mobilitätskonzepte für den Nah- und Regionalverkehr oder intelligente Strategien, um die Energiewende voranzubringen.
Überdies fungiert die atene KOM als Projektträger des Förderprogramms für den Ausbau des Gigabit-Internets im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums.
Wir erarbeiten gemeinsam mit unseren Kunden Strategien und Maßnahmen-Pläne zum Aufbau von Infrastrukturen, so etwa für Kommunen, Landkreise oder Landesregierungen.
Wir begleiten Projekte mit effektiver Kommunikation und effizientem Marketing, veranstalten Workshops zur Weiterbildung und übernehmen bei Bedarf auch das Event-Management.
Seit ihrer Gründung 2007 erweitert die atene KOM stetig ihr Netzwerk, das Experten aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Bildung umfasst.
Wir verstehen uns als neutraler Moderator zwischen Wirtschaft und öffentlicher Hand. Wir lösen schnell, effektiv und agil die wechselnden Aufgabenstellungen unserer Kunden.
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