Weitere Proteste vor deutschen Molkereien
50 % des Branchenumsatzes werden im Export gemacht, ca. 20 % kommen aus der weiterverarbeitenden Industrie wie Babynahrung oder Backwaren. Eben nur ein Teil der deutschen Rohmilch wird für Produkte im deutschen LEH benötigt. Der Binnenmarkt mit seinen offenen Grenzen verbietet nationale Alleingänge.
Trotz der Pandemie und schwierigen Seuchenlage, war die Molkereiwirtschaft immer lieferfähig und systemrelevant. Blockaden über die Feiertage sind daher unverständlich und verantwortungslos.
Der Verband verweist auf die Aufgaben der Politik bei der Gestaltung der Rahmenbedingungen u. a. in der GAP 2020 Diskussion oder auch der Richtlinie gegen unfaire Handelspraktiken. Aber auch hier vertritt der Verband die marktwirtschaftlichen Ansätze und sieht keinen Grund zur Wiedereinführung einer Milchmengensteuerung. „Es werden nur Erwartungen geschürt, wenn starr ein Mehrpreis bei der Rohmilch von 15 Cent plus gefordert wird“, teilt Eckhard Heuser vor der Presse in Berlin mit. Weiterhin hält es Heuser für sinnvoll, wenn die Kräfte der Milcherzeuger gemeinsam vertreten werden. Bei der Vielzahl kleinerer Agrarorganisationen verliert man den Überblick, wer wen mit welcher Rechtfertigung vertritt. „Das ist gut für die Emotionalisierung der Demonstrierenden, hilft aber in der Sache nicht!“, sagt Heuser.
Der Milchindustrie-Verband e.V. (MIV) repräsentiert etwa 80 leistungsstarke, mittelständische Unternehmen der deutschen Milch- und Molkereiwirtschaft. Mit rund 27 Milliarden Euro Jahresumsatz ist die Milchindustrie der größte Bereich der deutschen Ernährungsbranche.
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