10 Jahre Krieg in Syrien: CARE-Report warnt vor Hungerkrise besonders für Frauen
Nirvana Shawky, CARE-Regionaldirektorin im Nahen Osten:
„Die hohen Nahrungspreise zwingen immer mehr syrische Frauen dazu, ihr letztes Hab und Gut zu verkaufen, um ihren Familien eine Mahlzeit zu ermöglichen. Und selbst das reicht oft nicht aus. So verzichten viele Frauen auf ihre eigene Ration, damit ihre Kinder halbwegs satt werden. Die Situation in Syrien mag sich nach zehn Jahren Konflikt von außen wie Routine anfühlen, für die Menschen selbst bleibt es ein täglicher Kampf ums Überleben.“
Vor dem Konflikt in Syrien betrug der Durchschnittspreis für einen Nahrungsmittelkorb zur Versorgung einer fünfköpfigen Familie für einen Monat rund sechs Euro. Heute kostet dieselbe Ration etwa 30-mal mehr. Zudem ist ein Großteil der kritischen Infrastruktur in Syrien in einem katastrophalen Zustand: Schulen, Wohnungen, Wassersysteme sowie Gesundheitseinrichtungen müssen restauriert werden und mehr als 80 Prozent der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze. Zu ihnen zählt auch die 24-jährige Hana, die in einem Flüchtlingscamp in Idlib lebt:
„Ein Teil meiner Familie kommt mit den gekürzten Nahrungsrationen aus. Mein kleiner Sohn ist jedoch unterernährt. Im Camp wurde mir gesagt, dass er bereits eine Entwicklungsverzögerung hätte und dringend Milch und Vitamine benötigt. Doch von welchem Geld soll ich diese Dinge kaufen?“
CARE leistet seit 2014 Hilfe in Syrien und hat bereits mehr als fünf Millionen Menschen unterstützt. Aktuell hilft CARE vor allem vertriebenen Menschen in Nordwestsyrien mit sauberem Trinkwasser, sanitären Anlagen sowie Hygieneprodukten. Außerdem verteilen Helferteams und Partnerorganisationen Nahrungsmittel, Kochutensilien sowie warme Winterkleidung und bieten psychologische und soziale Unterstützung.
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