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12 Jahre gemeinsame ARD-Eckpunkte: Wichtige Verbesserungen für dokumentarische Produktionen und Erhöhung der Erlösbeteiligung von Produzenten

Nach einem einjährigen Gesprächsprozess mit der Allianz Deutscher Produzenten – Film und Fernsehen (Kurz: Produzenten­allianz) hat die ARD-Sendergruppe gemeinsam mit der Degeto eine neue Selbstverpflichtungserklärung für ausgewogene Vertragsbedingungen und eine faire Aufteilung von Verwertungsrechten beschlossen. Damit werden für die Genres Fiktion, Unterhaltung und Dokumentation in den Bereichen Kalkulation und Rechte wichtige Weichen für die kommenden vier Jahre gestellt. In Zeiten, in denen die Film- und Fernsehbranche nicht nur aufgrund einer globalen Pandemie, sondern zusätzlich auch aufgrund der Debatte um den Rundfunkbeitrag durch ein einzelnes Bundesland in schweres Fahrwasser geraten ist, stellt die neue Selbst­verpflichtungs-erklärung der ARD einen wichtigen Anker in der Zusammen­arbeit zwischen öffentlich-rechtlichen Sendern und Produzent*innen dar.

Wichtige Ergebnisse aus dem Gesprächsprozess sind unter anderem:

  • Im Rahmen der neuen ARD-Eckpunkte wird die Bruttoerlösbeteiligung von Produzent*innen von 17 Prozent auf 25 Prozent erhöht. Ein wichtiger Schritt, der bei Verkäufen von vollfinanzierten Auftragsproduktionen durch die Rundfunkanstalten an Dritte nun die Produktions­unternehmen angemessener an den Erlösen beteiligt.
  • Für dokumentarische Produktionen sind spürbare Verbesserungen bei der Kalkulationsrealität erreicht worden. So wird die Definition besonders aufwendiger Dokumentationen neugefasst, wodurch nun Producer und Filmgeschäfts­führung in diesem Bereich stets kalkuliert werden können.
  • Erstmal werden Kosten in den Bereichen Green Production und Social Media kalkulierbar.
  • Beim Leistungsmodell werden Anpassungen in der Kategorie der Prämien vorgenommen. Auch das Verfahren zur Abwicklung von Prämien ist neu strukturiert.
  • ARD und Produzentenallianz verständigen sich aufgrund der aktuellen Marktdynamiken, bereits im Jahr 2022 das sogenannte Schichtenmodell zu evaluieren. Das Schichtenmodell dient der Aufteilung der Rechte bei teilfinanzierten Auftragsproduktionen. Dabei beteiligen sich die an der Herstellung mitwirkenden Partner an der Finanzierung und erwerben damit unterschiedliche Rechte an der Produktion.

Alexander Thies, Vorsitzender der Produzentenallianz erklärt dazu: „Niemals zuvor stand die Film- und Fernsehbranche in Deutschland vor derart großen Herausforderungen. Die Pandemie stellt die gesamte Produktionsbranche vor erhebliche Probleme, zum Teil mit existenziellen Ausmaßen. Zudem bedroht der Streit um die Beitragserhöhung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auch uns als Auftragnehmer.  Schließlich sind die öffentlich-rechtlichen Sender weiterhin die großen Auftraggeber für die Film- und Fernsehproduktion in Deutschland. Dass es trotz der widrigen Umstände in einer gemeinsamen Kraftanstrengung geschafft wurde, die Vertragsbedingungen und die Aufteilung von Rechten weiterzuentwickeln, spricht für die konstruktive Zusammenarbeit mit den Sendern der ARD. Wichtig bleibt, dass Produzent*innen in einer sich digital manifestierenden Medienwelt an den Markt- und Verwertungsdynamiken leichter und flexibler partizipieren können. Daran werden wir auch in den kommenden Jahren weiterarbeiten.“

Da der Ausfallfonds II (zur Absicherung Pandemie-bedingter Drehunterbrechungen bei Fernseh­produktionen) derzeit noch nicht in allen Bundesländern greift, hat die ARD in einem Beschluss außerdem zugesichert, dass bei ARD-Produktionen in den Ländern, die zurzeit nicht vom Ausfallfonds II abgesichert sind, der bisherige Mechanismus beibehalten wird, wodurch zumindest 50 Prozent Ausfallsicherung durch die ARD Sendergruppe gewährleistet bleiben. Alexander Thies erklärt dazu: „Wir danken der ARD für den Beschluss, hier eine weitere Sicherungsebene zu garantieren. Dies sollte auch ein Signal für andere Sender sein. Deshalb fordert die Produzentenallianz alle Sendergruppen auf, hier analog zu verfahren.“

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