Die Osthälfte der Kriegsstraße erhält ihr endgültiges Gesicht
Im nächsten Schritt wird der Individualverkehr seine provisorische Fahrbahn räumen und Platz machen für den Bau der Gleise zwischen Mendelssohnplatz und Ettlinger Tor. Direkt westlich vom Mendelssohnplatz entsteht auch eine oberirdische Haltestelle zwischen der Heinrich-Hübsch-Schule und dem gegenüberliegenden Hotel. Mit diesen Baumaßnahmen wird sich beim Umbau der Kriegsstraße mit einer neuen Gleistrasse oben und einem darunter liegenden Autotunnel bis zum Sommer oberirdisch schon die Hälfte des Teilprojekts der Kombilösung nahezu in seine endgültige Form verwandeln.
Um die südliche neue Fahrbahn der Kriegsstraße von Westen an den Mendelssohnplatz anzuschließen, muss vom 1. bis 8. März die Einfahrt in die Rüppurrer Straße vom Mendelssohnplatz aus gesperrt werden. Auto- und Radfahrer können in dieser Woche am Mendelssohnplatz nicht von Norden nach Süden, von Osten nach Süden und von Westen nach Süden fahren beziehungsweise abbiegen. Entsprechende Umleitungen werden eingerichtet und ausgeschildert.
In den Sommerferien vom 29. Juli bis 12. September wird dann mit dem Ettlinger Tor der zweite große Verkehrsknoten nach dem Mendelssohnplatz in seine endgültige Form gebracht: Hier war zwar schon provisorisch die Geradeausfahrt sowie ein- Ein- und Abbiegen in alle Richtungen erlaubt. Allerdings fehlten hier bisher in der Kreuzungsmitte noch die Gleise in Ost-West-Richtung. In diesen Sommerwochen werden dann ebenfalls auch alle Verkehrsinseln, die endgültigen Lichtsignalanlagen und die Straßenbeleuchtung aufgebaut.
Da bleibt dann „nur“ noch das westliche Ende beim Umbau der Kriegsstraße: Unter und unmittelbar westlich vom Karlstor wird der Autotunnel hergestellt. In der Mitte der Kreuzung geht das allerdings erst nach dem 6. April – dann werden die beiden Hilfsbrücken für die Stadtbahnen und Straßenbahnen abgebaut, um in diesem Bereich auch die Wände und den Deckel des Autotunnel schalen und betonieren zu können. Das geht schnell, weil es nur einige Meter verbleibender Tunnelrohbau sind: Schon mit dem Ende der Sommerferien werden „oben“ erneut die Bahnen fahren – aber dann auf ihren endgültigen Gleisen und am zu diesem Zeitpunkt bereits eingebauten Gleisdreieck vorbei.
„Unten“ geht der Autotunnel seiner Vervollständigung entgegen – immerhin sind etwa 95 Prozent des Rohbaus hergestellt. Die Tunnelsohle erhält eine Tragschicht aus aufgeschüttetem und dann verdichteten Schotter-Material aus recycelten Baustoffen, anschließend den Asphalt. Vorauslaufend werden mit Betonfertigteilen die Abwasserrinnen gesetzt und zwischen diesen und den Tunnelwänden auch die Leerrohre einbetoniert, in die später die Kabel für die elektrotechnische Ausstattung wie Beleuchtung, Belüftungsventilatoren oder Sicherheitseinrichtungen eingezogen werden.
Im Stadtbahn- und Straßenbahntunnel läuft der „Endspurt“ – genau wie die Kriegsstraße soll das unterirdische Bahnsystem Ende Dezember in Betrieb genommen werden. Derzeit werden die letzten Arbeiten zum Austausch der im Juni durch austretendes Wasser geschädigten Strom- und Datenkabel vorgenommen. Die einwandfrei funktionierenden Leitungen werden benötigt, um ab April den Probebetrieb der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) starten zu können.
Nach wie vor und sicher auch noch sehr viele Wochen sind Handwerker unterwegs, die sich mit den „Restarbeiten“ beschäftigen: Da gilt es, hier noch Verkleidungselemente anzubringen, dort noch eine kleine Fläche Terrazzo einzubauen oder dort noch ein Geländer für die Treppenabgänge zu befestigen.
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