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Dokumentarfilm im Ersten: „Höhenflüge“

Als Andreas Drapa noch Fliesenleger war, träumte er davon, Millionär zu werden. Heute ist er es. Dank seines Hobbys: Brieftauben. Drapas Geschäftspartner sind Superreiche aus China und Dubai. Doch er will noch höher hinaus: Denn im Reich der Mitte ist das Wetten auf Taubenrennen zu einem lukrativen Business geworden, in dem die meisten Züchter im Ruhrpott, der traditionellen Hochburg des Taubensports, nicht mehr mithalten können. Die Regisseurin Lena Leonhardt zeigt, wie aus einer alten Tradition ein internationales Millionengeschäft geworden ist: Ein überraschender Film über die Ausmaße und Absurditäten des Kapitalismus. Der Dokumentarfilm "Höhenflüge" ist zu sehen am Mittwoch, 7. April 2021 um 22:50 Uhr im Ersten und für 90 Tage in der ARD Mediathek.

Tauben als Sinnträger in einer Zeit der Gier und des Ehrgeizes
Für Menschen wie Uschi, eine Fabrikarbeiterin, sind die Tauben nicht nur der rote Faden ihrer Lebensgeschichte, Sinnbild für Heimat und eine gefährdete Tradition, sondern auch Kinderersatz. Walter, Jurist und passionierter Hobby-Taubenzüchter aus der Nähe von Düsseldorf, sieht in den Tauben gar die nostalgische Reflexion einer untergegangenen Welt. Eine Welt, in der früher die Bergarbeiter Zusammenhalt, Freizeitvergnügen und Ausgleich zur harten Maloche in den Zechen fanden. Auch für ihn sind die Tauben zu einer Oase in harten Zeiten geworden – vor allem, seit eine medizinische Diagnose sein Leben verändert hat.

Nostalgischer Sport und knallhartes Geschäft
Der Film porträtiert unkommentiert die Seele des Sports und auch, was in einer digitalen Gesellschaft daraus geworden ist. Mit ikonischen, kinematografischen Aufnahmen lässt der Film den Zuschauer*innen den Raum, um zu einem eigenen Standpunkt zu gelangen. "Höhenflüge" ist mehr als ein Film über ein Hobby im Wandel der Zeit. Es ist ein Zeichen der Zeit, ein Film über Tradition und Heimat und einen Wettkampf, in dem die Zahl der Verlierer*innen immer mehr zunimmt, während die wenigen Gewinner*innen immer höher fliegen.

Dokumentarfilm von Lena Leonhardt
Lena Leonhardt studierte Regie an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg und der Ryerson University in Toronto. 2014 feierte sie ihr Kinodebüt mit dem Dokumentarfilm "Rheingold". Ihr Abschlussfilm "Hundesoldaten" lief 2016 auf der Filmschau Baden-Württemberg und wurde mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Leonhardt wurde ein Jahr später, 2017, ins Talentprogramm der Berlinale aufgenommen.

Produktion
"Höhenflüge" von Lena Leonhardt ist eine Produktion von Onscreen Media in Kooperation mit SWR und NDR, gefördet durcdue MFG Filmförderung Baden-Württemberg und das Kuratorium junger deutscher Film.

Sendung
Der 90-minütige Dokumentarfilm "Höhenflüge" wird am 7. April 2021 um 22:50 Uhr im Ersten gezeigt und ist für 90 Tage in der ARD Mediathek abrufbar

Informationen, kostenloses Bildmaterial und weiterführende Links unter: http://swr.li/daserste-dokfilm-höhenflüge 

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