Neues EU-Forschungsprojekt BreedingValue zu Beerenzüchtung gestartet
„BreedingValue will das Wissen zur Nutzung von genetischen Ressourcen von Erdbeere, Himbeere und Heidelbeere bündeln, Instrumente zur Erstellung von so genanntem Pre-Breeding-Material entwickeln und testen, um letztlich neue Züchtungswege zu beschreiten“, erklärt Dr. Monika Höfer vom Julius Kühn-Institut in Dresden. Die Wissenschaftlerin betreut nicht nur die JKI-eigene Genbanksammlung am Standort Pillnitz, sondern koordiniert auch wissenschaftlich die Deutsche Genbank Obst (DGO), ein Netzwerk von Sammlungs-haltenden Partnern in Deutschland. Das JKI betreibt eine von nur zwei Erdbeersammlungen der DGO.
Warum braucht das Beerenobst überhaupt eine „genetische Frischzellen-Kur“? Weil das Klima, die Anbaubedingungen und auch die Schaderreger sich ändern. Anbauer benötigen widerstandsfähige Sorten, die mit weniger Pflanzenschutzmitteln auskommen und auch unter sich verändernden klimatischen Bedingungen noch gute Erträge bringen. Dabei haben sie die Verbraucherinnen und Verbraucher im Blick, die möglichst das ganze Jahr über Beeren mit hohem Nährwert für den Frischverzehr wünschen und die nach Möglichkeit auch keine langen Transportwege zurücklegen, also in Europa angebaut werden. Dieses Fernziel im Blick sollen die interessantesten genetischen Ressourcen in den verschiedenen öffentlichen und privaten Genbank-Sammlungen sowie in Zuchtprogrammen der EU identifiziert und für das Projekt genutzt werden. Die BreedingValue-Plattform wird aufgebaut und validiert für die drei Beerenobstarten, die in Europa den Anbau und die Verwertung für Beerenobst bestimmen und das größte wirtschaftliche Potenzial besitzen.
Eckdaten zum Projekt:
Gesamtbudget: 6,98 Mio. €
Laufzeit: 4 Jahre
Leitung/Koordination: Prof. Bruno Mezzetti, Università Politecnica Delle Marche, Italien
Am Projekt sind 20 Partner aus acht europäischen Ländern beteiligt.
Aus Deutschland nehmen teil:
– Julius Kühn-Institut, Fachinstitut für Züchtungsforschung an Obst in Dresden-Pillnitz
– Eurice, die Europäische Forschungs- und Projektbüro GmbH
– Forschungszentrum Jülich GmbH
– Hansabred GmbH & Co.KG
Das virtuelle Kick-off-Meeting fand am 20. /21. Januar 2021 statt.
Die offizielle Projekt-Webseite befindet sich im Aufbau, ist aber bereits aktiviert: https://breedingvalue.eu/
Das Julius Kühn-Institut (JKI) vereint unter seinem Dach 17 Fachinstitute an 10 Standorten in Deutschland. Hauptsitz ist Quedlinburg. Weitere Standorte sind Braunschweig, Berlin, Kleinmachnow, Dresden, Darmstadt, Dossenheim, Münster, Siebeldingen sowie Groß Lüsewitz. Das Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen ist eines von vier Forschungsinstituten des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). www.julius-kuehn.de
Julius Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen
Erwin-Baur-Straße 27
06484 Quedlinburg
Telefon: +49 (3946) 47-0
Telefax: +49 (3946) 47-1302
http://www.julius-kuehn.de
Referat für Presse und Information
Telefon: +49 (531) 299-3207
E-Mail: pressestelle@julius-kuehn.de