Pelletmarkt in Deutschland zieht spürbar an – Hoher Absatz an Feuerungen und erstmals mehr als 3 Mio. Tonnen Produktion
Produktion und Verbrauch von Holzpellets in Deutschland
Der Produktionsrekord von erstmals über 3 Mio. t belegt sowohl die internationale Spitzenstellung Deutschlands bei der Erzeugung von Holzpresslingen als auch die wachsende Rolle, die Holzpellets hierzulande bei der Versorgung mit klimafreundlicher Wärme auch in zunehmendem Maße leisten können. Auf Basis bei der Holzverarbeitung anfallender heimischer Resthölzer wurden in Deutschland im Jahr 2020 3,10 Mio. t Holzpellets produziert. Im Vergleich zum Vorjahr (2,82 Mio. t) ist das eine Steigerung um fast 10 Prozent. Der Verbrauch belief sich 2020 bundesweit auf rd. 2,33 Mio. t. Knapp ein Viertel der deutschen Pelletproduktion (24,2 Prozent) wird in Säcke abgefüllt und für Pelletkaminöfen hierzulande oder im europäischen Ausland genutzt. Der Exportüberschuss lag nach vorläufigen Zahlen bei rd. 473.000 t.
„Durch die erfreuliche Zunahme des Absatzes von Pelletkesseln und Pelletkaminöfen sehen wir den Grund für weitere Produktionssteigerungen in Zukunft vor allem im steigenden heimischen Absatz“, so Martin Bentele, Geschäftsführer des DEPV. Dies sei auch dringend nötig, denn zur Umsetzung der im Rahmen des Green Deals von der EU verschärften CO2-Minderungsziele (55 Prozent bis zum Jahr 2030) würden in Deutschland deutlich mehr erneuerbare Energien am Wärmemarkt benötigt.
Holzpellets aus Deutschland zeichnen sich seit jeher durch hochwertige Qualität aus. Auch im Jahr 2020 wurden mit 97,4 Prozent fast alle Presslinge in der Premiumklasse ENplus A1 hergestellt. Hauptrohstoff sind immer schon Holzspäne aus den Sägewerken (84,9 Prozent), ergänzt um nicht sägefähiges Rundholz, dessen Anteil – schadholzbedingt – im letzten Jahr höher als sonst war. Als Land mit der europaweit höchsten Sägewerksdichte und dem damit verbundenen Anfall von Sägeresthölzern gehört Deutschland auch bei der Pelletproduktion international zu den führenden Nationen. Für das laufende Jahr rechnet der DEPV mit einem moderaten Anstieg der Pelletproduktion auf 3,3 Mio. t.
Markt für Pelletfeuerungen in Deutschland
Mit rd. 61.850 im Inland verkauften Pelletfeuerungen ist der Absatz deutlich erhöht und das Vorjahresergebnis (34.650) um 78,5 Prozent übertroffen worden. Das war am deutschen Heizungsmarkt für alle Kesseltypen/Energieträger die höchste Zuwachsrate. Zugebaut wurden im Einzelnen 20.500 Pelletkaminöfen, 40.500 Pelletkessel und wasserführende Pelletkaminöfen mit einer Leistung bis 50 kW sowie 850 Kessel/Pellet-KWK-Anlagen größer 50 kW. Insgesamt wurden durch Pelletfeuerungen auf diese Weise bundesweit rd. 11,42 Terawattstunden (TWh) Endenergie zur Verfügung gestellt. Das machte über 6 Prozent der erneuerbaren Energien im Wärmesektor (rund 180 TWh) bzw. 1 Prozent des gesamten Wärmeverbrauchs in Deutschland aus.
DEPV-Geschäftsführer Martin Bentele sieht mehrere Faktoren als Ursache für den erfreulichen Marktverlauf: „Niedrige Verkaufszahlen in den Vorjahren, neue attraktive Förderbedingungen sowie das zunehmende Interesse der Verbraucher kommen hier zusammen. Von einem Boom zu sprechen wäre jedoch fahrlässig – schließlich warten wir schon seit Jahren darauf, dass endlich Bewegung in den Wärmemarkt kommt.“ So seien die angekündigten und mit der CO2-Abgabe bereits vollzogenen Erschwernisse für das Heizen mit fossilen Brennstoffen, aber auch das zunehmende Interesse in Pandemiezeiten ins Eigenheim zu investieren weitere Gründe für die Marktbelebung. Die seit Jahresbeginn neue Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) sei der richtige Schritt zur Energiewende im Gebäudesektor.
Beim DEPV wurden 2020 bereits verstärkt Heizungsbauer für die erhöhte Nachfrage nach Pelletfeuerungen geschult. „Das Interesse des Handwerks hat zusammen mit dem der Verbraucher zugenommen“, weiß Bentele und sieht den DEPV weiterhin in der Pflicht, unterschiedliche Schulungs- und Informationsangebote für das Heizen mit Pellets anzubieten.
Für das Jahr 2021 rechnet der DEPV mit einer weiteren Steigerung des Absatzes und der Zunahme des Zubaus an Pelletfeuerungen um gut 10 Prozent auf rd. 70.000 Anlagen (gegenüber rd. 62.000 Feuerungen 2020), davon etwa ein Drittel Pelletkaminöfen. Die Versorgung mit Pellets sei aufgrund des nachhaltigen Rohstoffangebots gesichert. Weitere neue Pelletwerke sind bereits in der Planung. „Wer künftig fossile Brennstoffe ersetzen will, wird bei der Pelletheizung ausgereifte Technik kombiniert mit einem hochwertigen regionalen Brennstoff finden“, so Bentele.
Stabiler Pelletpreis
Der Preis für Pellets war auch im Jahr 2020 wie gewohnt stabil und günstig – im Vergleich zum Vorjahr sogar niedriger. Im Jahresdurchschnitt zahlten Heizungsbetreiber für eine Tonne Pellets 237,28 Euro, was 4,75 ct/kWh entspricht. Das waren 5,55 Prozent weniger als im Jahr 2019. Heizöl war in Deutschland 2020 im Schnitt mit 4,98 ct/kWh 4,8 Prozent teurer als die Holzpresslinge, Gas mit durchschnittlich 6,23 ct/kWh 31,2 Prozent teurer.
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