Verleihung des Carl-Duisberg-Gedächtnispreises und der Gmelin-Beilstein-Denkmünze
Dr. Guillermo Restrepo, Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften (MiS), Leipzig, erhält die Gmelin-Beilstein-Denkmünze 2020. Damit würdigt die GDCh seine interdisziplinäre Forschung, die Mathematik, Geschichte und Philosophie der Chemie verbindet und dadurch zu neuen Erkenntnissen führt. Die mit 7500 Euro dotierte Gmelin-Beilstein-Denkmünze wird an in- und ausländische Persönlichkeiten verliehen, die sich besondere Verdienste um die Geschichte der Chemie, die chemische Literatur oder die Chemie-Information erworben haben. Guillermo Restrepo nutzt computergestützte und mathematische Werkzeuge, um historische und soziologische Fragen der Chemie zu behandeln. So konnte er zum Beispiel durch seine Forschungsarbeiten das exponentielle Wachstum der Anzahl chemischer Verbindungen in den vergangenen zweihundert Jahren sowie die Auswirkungen der Weltkriege auf die chemische Produktion aufzeigen. Restrepos Methoden sind wichtige Ergänzungen zu den herkömmlichen Vorgehensweisen beim Studium der Geschichte der Chemie und liefern höchst innovative Ansätze zum Verständnis der Geschichte der Chemie.
Guillermo Restrepo wurde 1976 in Bogota, Kolumbien, geboren. Nach einem Chemiestudium an der Universidad Industrial de Santander in Bucaramanga, Kolumbien, promovierte er 2008 an der Universität Bayreuth mit Auszeichnung. Nach weiteren Stationen an der Universidad de Pamplona, Pamplona, Kolumbien, an der Universität Bayreuth, an der Texas A&M University, Galveston, USA, und der Universität Leipzig, forscht er seit 2017 am Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften in Leipzig.
Ebenfalls im Rahmen der Online-Konferenz erhält Professor Dr. Felix H. Schacher, Friedrich-Schiller-Universität Jena, den Carl-Duisberg-Gedächtnispreis 2020. Die Auszeichnung dient der Förderung des akademischen Nachwuchses in der Chemie und ist mit insgesamt 7500 Euro dotiert. Sie wird an Personen verliehen, die an einer deutschen Hochschule oder als Deutsche an einer ausländischen Hochschule tätig sind, noch keine C4/W3 oder vergleichbare Stelle bekleiden und das 40. Lebensjahr nicht überschritten haben. Die GDCh würdigt mit der Auszeichnung unter anderem Schachers wegweisende Arbeiten auf dem Gebiet der Polyampholyte und Polyelektrolyte. Bereits als noch junger Wissenschaftler zählt der Preisträger zu den weltweit führenden Polymerwissenschaftlern und setzt innovative Konzepte erfolgreich um. Zum Zeitpunkt der Nominierung im Jahr 2019 hatte der damals 38-Jährige bereits 150 begutachtete Publikationen vorzuweisen, die über 5100-mal zitiert wurden.
Felix H. Schacher wurde 1980 geboren und studierte Chemie an den Universitäten Bayreuth und Lund, Schweden. 2009 promovierte er in Bayreuth mit Auszeichnung. Nach Forschungsaufenthalten an der Universität Bristol, Großbritannien, und am Kyoto Institute of Technology, Japan, wechselte Schacher 2010 an die Universität Jena. Neben seinen vielfältigen Forschungsinitiativen bekleidet er dort seit 2016 die Position des Studiendekans an der Chemisch-Geowissenschaftlichen Fakultät.
Darüber hinaus zeichnet die ADUC für 2021 drei Nachwuchswissenschaftler*innen aus verschiedenen Gebieten der Chemie für die Etablierung eines eigenständigen Forschungsgebietes aus. Für 2021 werden Dr. Robert Göstl, Dr. Christian Sindlinger und Ass. Prof. Dr. Vera Krewald ausgezeichnet. Auch die Preisträger aus dem Jahr 2020, Dr. Urs Gellrich, Dr. habil. Crispin Lichtenberg und Dr. Jannika Lauth, sind auf der Tagung mit Vorträgen vertreten.
Weitere Informationen zur Tagung unter www.gdch.de/cdt2021.
Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) ist mit rund 30 000 Mitgliedern eine der größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie hat 27 Fachgruppen und vergibt zahlreiche Preise für besondere Leistungen in der chemischen Forschung. Von der traditionsreichen, bei der GDCh angesiedelten Arbeitsgemeinschaft Deutscher Universitätsprofessoren und -professorinnen für Chemie (ADUC) werden jährlich bis zu drei Nachwuchsgruppenleiter/innen (Habilitanden/innen, Stipendiaten/innen oder Juniorprofessoren/innen) für die Etablierung eines eigenständigen Forschungsgebietes ausgezeichnet.
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