Virtuelles Jahresmeeting des Handelsverbands am 12. Februar 2021 mit Politik-Podiumsrunde
Im Rahmen seines traditionellen Jahresmeetings am Freitag, 12. Februar, ab 16 Uhr, diskutiert der Handelsverband Baden-Württemberg (HBW) mit den Spitzenkandidaten zur Landtagswahl und dringt auf wichtige Antworten angesichts des erneut verlängerten Lockdowns, der im Fokus der Veranstaltung stehen wird. „Was wollen Sie tun, um den Einzelhandel – die drittstärkste Branche im Land – zeitnah und adäquat zu entschädigen und für Unternehmen und Mitarbeiter eine langfristige Basis für eine Zukunft zu schaffen?“, oder: „Wie gestaltet die Politik die Zukunft nach der Corona-Zeit bei Digitalisierung, Bildung und Bürokratieabbau?“ Diese und andere Fragen stehen auf dem Programm. „Wir erwarten von der künftigen Landesregierung, dass sie sich aktiv für den Einzelhandel im Land einsetzt“, sagt HBW-Hauptgeschäftsführerin Sabine Hagmann. Moderiert wird die hochkarätig besetzte Veranstaltung von Professor Andreas Kaapke von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Stuttgart.
Angesichts des aktuell erneut verlängerten Lockdowns befindet sich der Einzelhandel inmitten der größten Herausforderung seiner Geschichte. Vor allem der Non-Food-Handel, der angesichts der Corona-Pandemie teilweise für fast 4 Monate zwangsgeschlossen war, und nun noch weitere mindestens 4 Wochen Berufsverbot erhalten soll, ohne selbst Infektionstreiber zu sein, ist völlig verzweifelt. „Jedes betroffene Unternehmen geht davon aus, dass es seine Existenz aufgeben muss, mindestens stehen extreme Herausforderungen und erhebliche Transformationsprozesse bevor.“
„Die neuesten Beschlüsse von Bund und Ländern sind gegenüber dem Nonfood-Handel ungerecht und unverantwortlich, vor allem vor dem Hintergrund, dass er laut Untersuchungen der Berufsgenossenschaft Handel selbst unter Einbeziehung des Lebensmitteleinzelhandels, der im vergangenen Jahr sogar noch lange ohne Maske gearbeitet hat, deutlich unter dem Durchschnitt anderer Branchen liegt, was auch ein Gutachten der Uni Bonn bestätigt“ so Sabine Hagmann. HBW-Präsident Hermann Hutter ergänzt: „Die Beschlüsse sind eine Ohrfeige ins Gesicht jedes Händlers, der bisher alle Corona-Maßnahmen und Lockdown-Verlängerungen klaglos hingenommen hat. Wenn der Handel schließen muss, obwohl er zum Infektionsgeschehen nicht beiträgt, sondern nur, um anderen Wirtschaftsbranchen eine Weiterarbeit zu ermöglichen, dann muss er für den dadurch entstehenden Schaden entschädigt werden. Einzig der teilweise Ersatz von Betriebskosten, wo man um jeden Cent ringen muss sowie Kredite, ist keine adäquate Entschädigung. In Baden-Württemberg erwarten wir daher auch eine hohe Zahl von Betriebsschließungen sowie eine Entlassungswelle im Handel.“
„Die Lücken, die die staatlichen Zwangsschließungen im Non-Food-Handel und in der Gastronomie in den Innenstädten verursachen, werden brutal und unumkehrbar sein. Die Investitionen in die Umwidmung der Innenstädte werden neben den Steuerausfällen gewaltig sein und sehr viel höher, als die Investitionen, die für das Überleben der Händler jetzt nötig wäre “, so HBW-Hauptgeschäftsführerin Sabine Hagmann.
Der Verband kritisiert, dass es bisher weder eine adäquate finanzielle Entschädigung für die Händler gebe noch eine klare Öffnungsstrategie.Rede und Antwort stehen die Spitzenkandidaten zur kommenden Landtagswahl: Dr. Susanne Eisenmann (CDU), Andreas Stoch MdL (SPD), Dr. Hans-Ulrich Rülke MdL (FDP) und Bernd Gögel MdL (AfD). Ministerpräsident Winfried Kretschmann MdL wird vertreten durch den Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Landtag, Andreas Schwarz MdL. Die Diskussion soll 90 Minuten dauern. HBW-Mitglieder und Vertreter*innen der Presse können sich kostenlos hier anmelden.
Zu verfolgen ist die Veranstaltung über den Facebook-Kanal des Verbandes.
Der Handelsverband Baden-Württemberg vertritt die politischen Interessen von über 40.000 Handelsunternehmen in Baden-Württemberg. Der Handel stellt den drittgrößten Wirtschaftszweig dar mit 500.000 sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmern, ca. 18.000 Auszubildenden und einem Umsatz von ca. 90 Mrd. Euro.
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