Waszp fliegen zur Kieler Woche
Insgesamt sind 25 olympische und internationale Disziplinen, die Fareast 28R-WM und die seegängigen Yachten ausgeschrieben. „Unser Ziel war und ist es immer, alle olympischen und attraktiven Klassen auszuschreiben, innovativ zu bleiben und bewährte und Kieler Woche treue Klassen zu pflegen. Wir wollen damit neue Aktive, aber auch Stammkunden der Kieler Woche mit unserem Klassenportfolio ansprechen“, so der Organisationsleiter der Kieler-Woche-Regatten, Dirk Ramhorst (Dänischenhagen).
Nachdem der Wettbewerb „Foilen“ zur Kieler Woche 2019 offen ausgeschrieben war, und nur die Moth ein kleines Feld zustande brachte, haben die Waszp in den vergangenen zwei Jahren Fahrt aufgenommen. 950 Boote wurden in drei Jahren verkauft, und die Waszp wird heute in fast ganz Europa gesegelt. Bis zu 30 Starter avisiert die Klasse, mit Potential zur Einheitsklasse. Und es werden vor Kiel auch zahlreiche Frauen am Start erwartet. „Es gibt die Waszp-Kampagne von sailing gp. Sie heißt womens invitational,“ erklärt Paul Farien, das Sprachrohr der deutschen Waszp-Gemeinde. Einer getrennten Wertung bedürfe es aber nicht, denn die Technik und nicht das Gewicht entscheide über den Erfolg“, ergänzt Farien.
Ein absoluter Foiling-Fan ist auch Ferdinand Ziegelmayer. Der Hamburger Laser-Generalimporteur hat auch die Waszp im Angebot und schwärmt vom Fliegen. „Die Waszp ist der Einstieg ins Foilen“, so Ziegelmayer. Durch den internationalen Auftritt beim America‘s Cup und der Vendee Globe – in Deutschland nicht zuletzt durch die beeindruckenden Bilder von Boris Herrmann – wurde das Foilen noch populärer. „Wir haben schon gemerkt, dass mehr Aktive es einmal ausprobieren wollen“, erklärt der Hamburger.“ In Deutschland wächst die Flotte schnell, am schnellsten in Europa. „Dazu bieten die ersten Regatten wie eben die Kieler Woche den Wettkampf an“, beschreibt Ziegelmayer den neuen Trend auf Flügeln.
Vogelschwingen an den T-Foils und verstellbare Ausreitflügel (von waagerecht für den Anfang bis schräg zum maximalen Spaß) sind zwei Kennzeichen des Foilers. Die Waszp, 2010 von Andrew McDougall konstruiert, ist die kostengünstige und robuste Variante der Foiling-Motte. Die Aktiven vergleichen die Waszp als Ein-Hand-Angebot mit dem Laser. Besonders ist allerdings die Geschwindigkeit: Mit bis zu 27 Knoten fliegt das Boot dank der Foils über das Wasser. Bei einer Rumpflänge von 3,35 Metern, einer Breite von 2,24 Metern und dem Transportgewicht von nur 50 Kilogramm ist die Waszp relativ klein und leicht zu transportieren.
Einer, der sich der Klasse verschrieben hat und deren Sprachrohr wurde, ist Adrien Paul Farien, der vor einem Jahr auf die Waszp stieg. Der 21-Jährige ist ein Botschafter für die Klasse und stellt sich allen Fragen über Boot, Technik, Training, Trimm. So ist der Kieler für Facebook, Instagram und die Internetseite vom waszp germany, die noch keine Klassenvereinigung gegründet hat, zuständig.
Farien fand den Weg vom Opti über den 29er und 49er zum Foilen. „Durch einige Umstände ging der Weg im 49er Anfang 2020 zu Ende. Dann hieß es für mich: Was jetzt? Ich wollte unbedingt den Segelsport in einer schnellen und anspruchsvollen Weise fortführen“, beschreibt der Kieler den Wechsel in die Waszp. Auf die Idee brachte ihn sein damaliger Trainer Patrick Böhmer. Kurze Information, schnelle Entscheidung und lange Begeisterung sind die Folge.
Inzwischen gehört Farien mit Leo Maechler und Moritz Bock zum dreiköpfigen Immac-Sailing-Team. Natürlich haben die Drei zur Kieler Woche 2021 gemeldet. „Wir gehen davon aus, dass die Kieler Woche eine der internationalen Höhepunkte der Waszp wird“, beschreibt es Farien. Eine Woche zuvor findet die German Open (Segelsport Grönwohld) statt, so dass zumindest die deutsche Flotte rechtzeitig nach Kiel anreisen wird.
Im Rahmen der Kieler Woche werden sich die Foiler vom 19. bis 22. Juni mit der Klasse 2.4mR eine Bahn im Sharing-Verfahren teilen. „Auch uns in Kiel stehen nicht unbegrenzt Bahnen und Wettfahrtleiter-Crews zur Verfügung. Und mit Sharing haben wir gute Erfahrung gemacht, vor allem, wenn es kurze Wettfahrten sind, sind zwei Klassen versetzt auf einer Bahn möglich“, so der Oberste Wettfahrtleiter Fabian Bach.
Fast 1000 Meldungen aus 26 Nationen unterstreichen bereits Ende Februar, dass die Aktiven mit den Füssen abstimmen und sich zur Kieler Woche im Juni bekennen. – Hermann Hell
Teil 1: 19. bis 22. Juni: Die Klassen 505er, Contender, 2.4mR, 420er, 29er, Laser 4.7, FD, OK-Jolle, Europe, Laser Radial Open und sind ausgeschrieben. – Dazu kommt die Fareast 28R-WM (19. bis 23. Juni).
Teil 2: 24. bis 27. Juni: Die aktuellen und zukünftigen Olympischen Klassen: 470er open, 49er, 49er FX, Finn, Laser Std, Laser Radial, Nacra 17, iQ Foils w/m sowie die Klassen J/24, J/70, J/80, Formula 18 und Nacra 15 sind geplant.
Weitere Informationen, Anmeldungen und Ausschreibungen gibt es unter www.manage2sail.de , www.kieler-woche.de oder www.kyc.de
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