Wildkatzen-Foto-Studie belegt gute Bedingungen im Vorharz
Siegesmund: „Ich freue mich, dass sich die Wildkatze im Vorharz offenbar sehr wohlfühlt. Ihr Vorkommen in der Region ist ein wichtiger Erfolg für den Artenschutz und eine Bereicherung für den Wald.“
Die Belege für die Ausbreitung der Wildkatze sind ein Nebenfang eines BUND-Projektes, das vorrangig zum Ziel hat, die Ausbreitung des Luchses in Mitteldeutschland zu erforschen. Es wurde vom Umweltministerium im Jahr 2020 in Höhe von 35.000 Euro gefördert. Neben zahlreichen Nachweisen des Luchses gelangen eben auch ungewöhnlich viele Aufnahmen der Wildkatze. Die ersten 214 Aufnahmen wurden kürzlich im Rahmen einer Abschlussarbeit an der Georg-August-Universität Göttingen ausgewertet. Zwar lässt sich der Bestand der Wildkatzen mit den verwendeten Methoden nicht direkt ermitteln, die Häufigkeit, mit der die Wildkatzen im Vorharz abgelichtet wurden, und die Anzahl der fotografierten Tiere deuten aber daraufhin, dass die Art dort in großer Individuenzahl vorkommt.
Dieses Ergebnis freut Dr. Burkhard Vogel, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen: „Der BUND setzt sich schon seit vielen Jahren aktiv für den Schutz der Wildkatze ein, beispielsweise durch die Schaffung von Ausbreitungskorridoren. Umso mehr freuen wir uns, dass auch unser Luchsprojekt noch einige offene Fragen zu Vorkommen und Verbreitung der Wildkatze beantworten kann“.
Hintergrund:
Wildkatzen sind keine verwilderten Hauskatzen. Die Wildkatze streifte bereits durch unsere Wälder lange bevor die ersten Hauskatzen von den Römern in Mitteleuropa eingeführt wurden. Dennoch sind sie leicht mit grau-braun gemusterten Hauskatzen zu verwechseln. Charakteristische Unterscheidungsmerkmale sind die stärker verwaschene Fellzeichnung und ein deutlich geringelter, buschiger Schwanz. Lange war der Bestand der Wildkatze in Deutschland bedroht. Dank effektiver Schutzmaßnahmen (z.B. Habitatvernetzung) erobert sich die Wildkatze heute große Teile ihres ursprünglichen Verbreitungsgebietes zurück.
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