Auch beim Pflanzenkauf an die Umwelt denken
Torfhaltige Pflanzerde vermeiden!
Herkömmliche Blumenerde enthält Torf, dessen Abbau wertvolle Moore zerstört. Zum Glück bietet der Fachhandel inzwischen ein großes Sortiment torffreier Erden für jeden Zweck an. Schwieriger ist es, an ökologisch erzeugte Stauden und Balkonpflanzen zu kommen. „Massenware aus dem Baumarkt ist oft nicht nachhaltig“, sagt Einöder, „die Pflanzen werden unter Einsatz von viel Kunstdünger, Hormonen und Pestiziden im Gewächshaus auf Makellosigkeit getrimmt. Und natürlich werden sie dann im scheinbar unvermeidlichen Plastiktopf mit Torfsubstrat verkauft.“
Gewächshauspflanzen gehen oft schnell ein
Nicht selten kommen Stauden, Kräuter und Balkonpflanzen sogar wie Schnittblumen aus Übersee, zum Beispiel aus Kenia. Dort gedeihen die Mutterpflanzen, von denen die Produzenten dann Stecklinge schneiden und per Luftfracht zur Weiterkultur nach Deutschland oder in die Niederlande schaffen. Solche Ware wird nicht nur unter fragwürdigen Bedingungen produziert und verschlingt viele Ressourcen, sondern sie geht zudem häufig schnell ein. Die hochgepäppelten Gewächshausblumen sind dem rauen Leben draußen einfach nicht gewachsen.
Traditionelle Gärtnereien meist nachhaltiger
Eine bessere Ökobilanz haben traditionelle Gärtnereien, die ihre Ware selbst im Freiland heranziehen und idealerweise ein Bio-Siegel führen. Unter www.bio-zierpflanzen.de findet man Bezugsquellen in der Umgebung, zudem bieten einige Bio-Staudengärtnereien ihr Sortiment online zum Versand an. „Leider ist das Angebot an ökologisch erzeugten Gartenpflanzen und speziell an Wildpflanzen aus regionalem Saatgut noch klein“, sagt Einöder, „aber gerade deswegen sollten die Verbraucher*innen immer wieder danach fragen.“
Wer auf dem Balkon und im Garten Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten beobachten möchte, sollte beim Pflanzenkauf bevorzugt zu einheimischen Wildpflanzen greifen. Auch Kräuter aus dem Mittelmeerraum wie Oregano oder Lavendel sind bei Bienen sehr beliebt. Wichtig ist es, keine „gefüllten“ Blumen zu wählen, bei denen sich die Staub- oder Fruchtblätter in schöne, aber sterile Blütenblätter verwandelt haben. Solche Blüten bieten Insekten oft keine Nahrung mehr. „Jeder Garten, jeder noch so kleine Balkon kann einen Beitrag leisten, um die Insektenwelt und damit auch viele Vogelarten zu fördern“, sagt Einöder. „Leider verschenken viele Menschen diese Chance, indem sie zwar dekorative, aber ökologisch wertlose Blumen wie zum Beispiel Geranien anpflanzen.“
Der NABU Berlin (Naturschutzbund Landesverband Berlin e.V.) ist ein Mitgliederverband. Über 19.000 Naturschützer*innen unterstützen die Arbeit des NABU Berlin, viele von ihnen engagieren sich in den zehn Bezirks- und acht Fachgruppen für den Erhalt der Natur und eine lebenswerte Umwelt. Weitere Informationen über den NABU Berlin finden Sie unter berlin.nabu.de.
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