Außenhandel im Jahr 2020: Schnelle Erholung des Exportgeschäfts mit China
Höchster Rückgang der Exporte in die Vereinigten Staaten seit dem Krisenjahr 2009
Die Export-Rückgänge in die Vereinigten Staaten im Jahr 2020 waren die höchsten seit der Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2009. Damals waren die deutschen Exporte in die Vereinigten Staaten um 23,9 % gegenüber 2008 eingebrochen. Im Handel mit China waren die deutschen Exporte letztmalig im Jahr 2015 aufgrund der Krise der Automobilindustrie infolge der sogenannten „Abgasaffäre“ gesunken (-4,1 %).
Exportgeschäft mit China erholt sich nach schwachem Jahresbeginn rasch
Besonders deutlich sind die unterschiedlichen Entwicklungen im Corona-Krisenjahr 2020 bei der Betrachtung der einzelnen Quartale: Das Exportgeschäft mit dem im 1. Quartal 2020 von der Corona-Pandemie besonders betroffenen China (-8,3 % zum Vorjahresquartal) startete schwächer ins Jahr als das Geschäft mit den Vereinigten Staaten (-1,3 %). Im 2. Quartal kehrte sich das Bild um: Die deutschen Exporte in die Vereinigten Staaten brachen um 31,2 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein. Dagegen wiesen die Exporte nach China nur einen vergleichsweisen geringen Rückgang von 4,4 % aus. Im 3. Quartal 2020 stiegen die Exporte nach China sogar wieder (+3,0 % zum Vorjahresquartal) und die Exporte in die Vereinigten Staaten gingen nicht mehr so stark zurück (-14,8 %). Im 4. Quartal stiegen die deutschen Exporte nach China noch stärker an (+8,6 % zum Vorjahresquartal) und die Exporte in die Vereinigten Staaten stabilisierten sich (-2,6 %).
Weitere Informationen:
Eine Tabelle mit der kompletten Rangfolge der Handelspartner im Außenhandel ist als Download verfügbar. Weitere Ergebnisse zum Außenhandel nach Handelspartnern (Tabelle 51000-0003) und Handelsgütern (Tabelle 51000-0005) sind in der Datenbank GENESIS-Online abrufbar.
Krisenmonitor ermöglicht Vergleich zwischen Corona-Krise und Finanz- und Wirtschaftskrise
Die Außenhandelsstatistik ist auch Teil des „Krisenmonitors“ (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Der Krisenmonitor ergänzt die Sonderseite Corona-Statistiken (www.destatis.de/corona), die statistische Informationen zu den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie bündelt.
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