Bayer will Expertise und internationale Aufstellung des Aufsichtsrats weiter stärken
Fei-Fei Li und Alberto Weisser sollen für eine Amtszeit von vier Jahren gewählt werden. Damit macht Bayer von der in der Satzung vorgesehenen Möglichkeit Gebrauch, Aufsichtsratsmitglieder für eine kürzere Amtszeit als die Höchstdauer von fünf Jahren zu wählen und berücksichtigt dabei auch die Erwartungen von Investoren. Mit Li und Weisser würden das Spektrum der Kompetenzen sowie die internationale Aufstellung des Bayer-Aufsichtsrats nochmals deutlich erweitert. „Wir freuen uns, dass wir zwei so herausragende und international erfahrene Kapazitäten gewinnen konnten“, erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr. Norbert Winkeljohann. „Fei-Fei Li ist eine der führenden Wissenschaftlerinnen auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz in den USA mit vielseitigen Interessen, unter anderem im Gesundheitsbereich. Ihre Erfahrungen in der Forschung ebenso wie in der Industrie, beispielsweise bei Google, betrachten wir als eine große Bereicherung.“
„Ebenso freuen wir uns auf eine Zusammenarbeit mit Alberto Weisser“, so Winkeljohann weiter. „Seine Expertise im Agrarbereich und seine Kenntnisse des Kapitalmarkts in den USA, die er unter anderem in seiner langjährigen Tätigkeit als CEO und als CFO beim Agrar- und Lebensmittelunternehmen Bunge erworben hat, machen ihn zu einem idealen Kandidaten für den Bayer-Aufsichtsrat.“
Fei-Fei Li studierte Physik, Computer Science und Ingenieurwesen an der Princeton University, wo sie 1999 einen B.A. erwarb. Vier Jahre später machte sie am California Institute of Technology einen Master-Abschluss in Elektrotechnik und promovierte 2005 in diesem Fach. Von 2005 bis 2009 war sie Assistenzprofessorin am Institut für Elektrotechnik und Informationstechnik der University of Illinois Urbana-Champaign sowie am Institut für Computer Science in Princeton. 2009 wurde Li Assistenzprofessorin an der Stanford University, wo sie 2012 zur außerordentlichen Professorin und 2017 zur ordentlichen Professorin aufstieg. Von 2013 bis 2018 war sie dort Direktorin des Stanford Artificial Intelligence Lab (SAIL) und wurde 2018 Gründungs-Co-Direktorin des Human-Centered AI Institute (HAI). Während eines Sabbatjahres von Januar 2017 bis Herbst 2018 war sie Vice President bei Google sowie Chief Scientist für Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen bei Google Cloud. Seitdem ist sie wieder als Professorin für Computer Science in Stanford tätig. 2020 wurde sie als nicht-geschäftsführendes Mitglied in das Board of Directors von Twitter Inc., USA, berufen. Bekannt ist Li auch für ihre gemeinnützige Arbeit als Mitbegründerin und Vorsitzende der Organisation AI4ALL, deren Mission es ist, die nächste Generation von KI-Technologen, Denkern und Führungskräften auszubilden, indem sie Vielfalt und Inklusion durch menschenzentrierte KI-Prinzipien fördert. Neben anderen Auszeichnungen ist sie gewähltes Mitglied der National Academy of Engineering (NAE) und der National Academy of Medicine (NAM) in den USA. Li ist US-Staatsbürgerin.
Alberto Weisser wurde in São Paulo, Brasilien, geboren. Dort erwarb er einen B.A. in Betriebswirtschaftslehre. Seine Karriere begann er 1978 bei der BASF, wo er verschiedene Positionen im Bereich Finanzen bekleidete, die ihn nach Brasilien, Deutschland, in die USA und nach Mexiko führten. 1993 wechselte er zu Bunge. Dort hatte er zunächst Positionen im Finanzmanagement in Brasilien und den USA inne, bevor er 1995 CFO der Bunge Limited in den USA wurde. Vier Jahre später stieg er zunächst zum CEO und 2001 auch zum Chairman auf. Diese Position hatte er bis 2013 inne und baute das regionale Familienunternehmen zu einem Global Player aus. 2009 wurde Weisser Mitglied im Board of Directors der Americas Society – einer gemeinnützigen Organisation, die sich der ökonomischen und sozialen Entwicklung, offenen Märkten, der Rechtsstaatlichkeit und der Demokratie in der westlichen Hemisphäre verpflichtet hat. Seit 2011 ist er außerdem nicht-geschäftsführendes Mitglied im Board of Directors bei PepsiCo Inc. und dort seit 2016 auch Vorsitzender des Prüfungsausschusses. Im selben Jahr wurde er Senior Consultant und Mitglied des Americas Advisory Panel von Temasek International Pte. Ltd. Weisser besitzt drei Staatsbürgerschaften: die US-amerikanische, die deutsche und die brasilianische. Er spricht Englisch, Deutsch, Portugiesisch und Spanisch.
Für Wolfgang Plischke, der von 2006 bis 2014 im Vorstand die Bereiche Innovation, Technologie und Nachhaltigkeit verantwortete, geht eine rund 40 Jahre lange Tätigkeit für Bayer zu Ende. „Wolfgang Plischke hat sich mit seiner umfassenden Expertise in verschiedenen Positionen sehr um das Unternehmen verdient gemacht. Wir danken ihm für seinen großen Einsatz und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute“, sagte Winkeljohann. „Unser besonderer Dank gilt auch Johanna Faber für die hervorragende und vertrauensvolle Zusammenarbeit – sie hat immer wieder neue Denkanstöße in den Aufsichtsrat eingebracht und unsere Arbeit bereichert.“
Vergütung des Aufsichtsrats soll konkurrenzfähig bleiben
Auf der Tagesordnung der Hauptversammlung steht auch die Anpassung der Aufsichtsratsvergütung, die zuletzt 2017 angehoben worden war. Eine Anfang 2021 mit Unterstützung eines unabhängigen externen Vergütungsexperten durchgeführte Überprüfung hat gezeigt, dass die derzeitige Vergütung des Aufsichtsrats nicht mehr der Marktpraxis und den in den vergangenen Jahren deutlich gestiegenen Anforderungen an die Aufsichtsratstätigkeit bei Bayer entspricht. Die Vergütung muss jedoch konkurrenzfähig sein, um die – auch von vielen Investoren geforderte – Besetzung des Aufsichtsrats mit hochqualifizierten, international erfahrenen Mandatsträgern auch künftig sicherstellen zu können. Insgesamt schlagen Vorstand und Aufsichtsrat daher eine marktgerechte Erhöhung der Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder vor. Unter anderem soll die jährliche feste Grundvergütung von 132.000 Euro auf 160.000 Euro angehoben werden. Die zusätzlichen Zahlungen für die Ausschusstätigkeit sollen insgesamt reduziert und stärker differenziert werden, um dem unterschiedlichen Arbeitsanfall in den jeweiligen Ausschüssen Rechnung zu tragen.
Zukunftsgerichtete Aussagen
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