Berliner Grundwasserspiegel sinkt und sinkt
Wasserwerke fördern ohne Genehmigung
Nach der europäischen Flora-Fauna-Habitat (FFH)-Richtlinie darf sich der Zustand geschützter FFH-Gebiete, zu denen die Berliner Moore gehören, nicht verschlechtern. Berlin ist deshalb nach EU-Recht verpflichtet, alles zu tun, um den Zustand der FFH-Gebiete zu verbessern. „Die Missstände sind seit vielen Jahren bekannt, aber Senat und Berliner Wasserbetriebe schieben das Problem weiter vor sich her“, kritisiert Schlaberg. Bis heute fördern sechs der neun Berliner Wasserwerke ohne ordentliche Genehmigung.
Besonders kritisch stellt sich die Lage derzeit im Spandauer Forst dar. Obwohl er bereits jetzt unter der Trinkwasserentnahme durch das Wasserwerk Spandau leidet, will das benachbarte Wasserwerk Staaken in Brandenburg künftig etwa 50 Prozent mehr Wasser fördern als bisher. Schon die aktuelle Fördermenge von etwa vier Millionen Kubikmetern pro Jahr führte zu gravierenden Auswirkungen auf die Vegetation im FFH-Gebiet „Falkenseer Kuhlake“. Diese Effekte werden in den Antragsunterlagen jedoch nicht berücksichtigt. „Die Wasserwerke Staaken und Spandau zapfen denselben Grundwasserkörper an, und deshalb befürchten wir, dass sich der Zustand von Spandauer Forst und Falkenseer Kuhlake weiter verschlechtert“, sagt Schlaberg.
SenUVK ignoriert das Problem
Im August 2020 wies die Berliner Arbeitsgemeinschaft Naturschutz (BLN), deren Mitglied der NABU Berlin ist, in einem Brief an die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK) auf den Konflikt zwischen Trinkwasserförderung und Naturschutz hin. Bis heute hat die SenUVK nicht auf dieses Schreiben geantwortet.
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