Deutsches Heer erklärt System Panzergrenadier für gefechtstauglich: Meilenstein für Schützenpanzer Puma und Infanterist der Zukunft – Erweitertes System
Das System Panzergrenadier soll wesentlich zur Schlagkraft und Gefechts-tauglichkeit der VJTF 2023 beitragen. Dieser Verband führt mit dem System Panzergrenadier zum ersten Mal in Deutschland eine digitalisierte Fahrzeugplattform – den Schützenpanzer Puma in der verbesserten Ausbaustufe VJTF – mit einem mit digitaler Funktechnik ausgestatteten Soldaten-system zusammen.
Das System Panzergrenadier bietet zwei wesentliche Vorteile: Erstens haben alle auf- und abgesessenen Kräfte die Möglichkeit, auf dieselben Informationen zuzugreifen. Zweitens können diese Informationen wesentlich präziser, schneller und robuster untereinander geteilt werden. Die enge Vernetzung von Sensoren und Effektoren sowohl der Soldaten als auch der Schützenpanzer minimiert die Zeit zwischen Aufklärung und Wirkung. Diese Verschmelzung zu einem Gesamt-system ermöglicht ein effektives taktisches Zusammenwirken der Soldaten mit ihren Schützenpanzern und erhöht den Einsatzwert der Panzergrenadiertruppe.
Insgesamt werden 40 Schützenpanzer Puma in der Ausbaustufe VJTF zur Ausrüstung der VJTF 2023 gehören. Diese derzeit modernste Puma-Version zeichnet sich unter anderem durch die Integration abstandsfähiger Effektoren wie des Mehrrollenfähigen Leichten Lenkflugkörpersystems (MELLS), durch zusätzliche Sensoren wie das neue Fahrersichtsystem und eine verbesserte Führungsarchitektur aus.
Das neue Rundum- und Fahrersichtsystem leitet das Ende der Ära des Winkelspiegels ein. Erstmalig kann die gesamte Besatzung bei Tag wie bei Nacht „durch die Panzerung“ sehen. Der Fusionsmodus verbindet die Tagsicht mit dem leistungsstarken Wärmebild und ermöglicht die frühzeitige Aufklärung getarnter Ziele bei Tag wie bei Nacht. Der Puma ist das erste westliche Gefechtsfahrzeug, das serienmäßig mit einem solchen System in der Nutzung ist.
Mit der jetzt festgestellten Gefechtstauglichkeit des Schützenpanzers Puma tritt die deutsche Panzergrenadiertruppe in eine neue Epoche ein, so dass perspektivisch die verbleibenden Bataillone ebenfalls mit dem Puma in vergleichbarer Ausbaustufe ausgestattet werden können.
Das jetzt mit dem System Panzergrenadier erfolgte systemische Rüsten von Fahrzeugplattformen und Soldatensystemen bildet eine gute Grundlage für die Konzeptionierung und Ausstattung größerer zusammenhängender Systemverbünde. Damit wird das System Panzergrenadier zukünftig die Basis für digital vernetzte und geführte Verbände sein. Für künftige Vorhaben ergeben sich aus diesem Pfad konkrete Impulse, da ein erheblicher Erfahrungs- und Fähigkeitszuwachs im Bereich der IT-Systemintegration stattgefunden hat. Die Rheinmetall Electronics GmbH ist innerhalb der mit der PSM GmbH gegründeten Arbeitsgemeinschaft für den Anteil Führungsfähigkeit zuständig und stellt damit die plattformübergreifende Vernetzung des Systemverbundes sicher.
Das System Panzergrenadier gibt über das Projekt hinaus Anregungen zur Weiterentwicklung. So steht die nächste Generation des IdZ-ES in den Startlöchern und der Konstruktionsstand des Schützenpanzers Puma VJTF verfügt zudem über eine gute Ausgangsbasis für weiteren Aufwuchs – beispielsweise im Bereich von Sensor-to-Shooter Funktionalitäten.
Die Weiterentwicklung des Systems Panzergrenadier bietet somit als technologischer Vorreiter Chancen, sowohl für die Fähigkeiten der Division 2027 des deutschen Heeres als auch für das Gesamtsystem Digitalisierung Landbasierter Operationen (D-LBO).
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