Bildung & Karriere

Die Macht der Daten

Genau vier Jahre ist es her, dass wir zuletzt eine Nummer unseres Forschungsmagazins dem Thema Digitalisierung widmeten – im März 2017. Höchste Zeit, darauf zurückzukommen, denn die Entwicklungen sind dynamisch. Das Märzheft 2021 der WZB-Mitteilungen ist da: „Von Computern und Menschen. Die digitalisierte Gesellschaft“. Ein umfangreiches Heft mit Analysen zu Demokratie, Künstlicher Intelligenz, zur Plattformökonomie und zu den Wissenschaften in Zeiten der Vernetzung.

Wie tief die digitale Transformation in die Gesellschaften, in Prozesse von Selbstbestimmung und Repräsentation eingreift, machen mehrere Beiträge deutlich. Julia Pohle beleuchtet einen zentralen Begriff („Digitale Souveränität“) und plädiert dafür, Handlungsfähigkeit nicht nur wirtschafts- und sicherheitspolitisch zu verstehen, sondern auch und gerade die demokratische Selbstbestimmung der Bürgerinnen und Bürger im Blick zu haben. In gleich zwei Texten ist Brasilien Beispiel und Mahnung: Thamy Pogrebinschi und Iná Chaves zeigen am Beispiel der dortigen Kommunalwahlen von 2018, wie digitale Technologien vorher Ausgeschlossene in den politischen Wettbewerb einbeziehen können („Neue Präsenz durch neue Medien“). Auf der Ebene der Präsidentschaftswahl wägt Clara Iglesias Keller den Schutz vor Desinformation und den Schutz der Meinungsfreiheit gegeneinander ab ("Gegen Desinformation, aber für die Meinungsfreiheit").

Wie Künstliche Intelligenz soziale Ungleichheiten verstärken kann, legt Paola Lopez detailliert dar („Diskriminierung durch Data Bias“) – freilich ohne in Defätismus zu verfallen. Denn gemeinsam mit Florian Eyert ermutigt sie im folgenden Artikel, sich „nicht dem Narrativ der unaufhaltsamen Digitalisierung zu ergeben“, sondern bei der Anwendung von KI-Systemen für Verhandelbarkeit, Austausch und Transparenz zu kämpfen („KI demokratisieren“).

Auch der Blick auf die eigene Arbeit kommt in dem Heft nicht zu kurz. Christian Friedrich, Digitalisierungsbeauftragter am WZB, stellt die Digitalstrategie des Hauses vor („Mehr als Tools und Programme“). Silvio Suckow und Thorsten Thiel betonen die Chancen digitaler Werkzeuge für die interdisziplinäre Zusammenarbeit („Grenzen überwinden“). Einen kritischeren Ton schlagen Markus Konrad und Jonas Wiedner an („Die soziale Dynamik neuer Technologien“) – sie landen damit wieder beim Risiko der Verzerrung von Daten.

Diese und viele weitere Beiträge finden Sie im jüngsten Heft der WZB-Mitteilungen – und nicht nur dort. Denn wo, wenn nicht bei einem Heft über Digitalisierung, böte es sich an, die Grenzen der WZB-Mitteilungen als Printmedium zu öffnen? Erstmals finden Sie bei diesem Thema einige Beiträge exklusiv online, dazu einen filmischen Impuls von Martin Ehlert zur digitalen Spaltung in der Pandemie: wzb.eu/magazin-digitalisierung. Die Verzahnung von Print und Online werden wir weiter vorantreiben, bleiben Sie gespannt.

 

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