Luft- / Raumfahrt

Drohnenmarkt-Analyse zeigt: Privater Markt in Deutschland ist gesättigt – Dynamische Entwicklung jetzt im Bereich der kommerziellen Anwendungen

In Deutschland sind derzeit rund 430.000 Drohnen im Umlauf. Der mit 385.500 Drohnen sehr hohe Anteil in privater Nutzung nimmt allerdings nicht mehr zu, der Markt für private Drohnen scheint damit gesättigt zu sein. Zugleich holt der kommerzielle Sektor deutlich auf: Der Anteil der Drohnen in gewerblicher Nutzung stieg seit 2019 um 138 Prozent auf jetzt 45.200 Drohnen und hat sich damit innerhalb von zwei Jahren mehr als verdoppelt. Dieser Trend wird sich fortsetzen: Während in Deutschland zurzeit nur eine von neun Drohnen kommerziell betrieben wird, wird es im Jahr 2025 bereits jede dritte sein. Der deutsche Drohnenmarkt wird im gleichen Zeitraum von jetzt 840 Millionen Euro auf mehr als 1,6 Milliarden Euro wachsen.

Das sind einige der zentralen Ergebnisse der aktualisierten „Analyse des deutschen Drohnenmarktes“, die der Verband Unbemannte Luftfahrt (VUL) jetzt vorgelegt hat.

Positiv stellt sich auch die Entwicklung mit Blick auf die Arbeitsplätze dar: Mittlerweile beschäftigen sich rund 14.000 Menschen deutschlandweit in ihrem Job schwerpunktmäßig mit Drohnen. Das ist ein Zuwachs von fast 40 Prozent innerhalb von zwei Jahren. Dazu sagt Michael Garvens, der Vorsitzende des VUL-Lenkungsausschusses: „Die steigende Mitarbeiterzahl und der Umsatz, der sich – wenn auch auf geringem Niveau – verdoppelt hat, zeigen uns, dass in der Drone Economy noch viel Potential schlummert.“

Das sehen offenbar auch die Investoren so. Seit 2012 wurden rund 420 Millionen Euro in deutsche Drohnen-Unternehmen investiert, mehr als zwei Drittel davon in kommerzielle Drohnenhersteller. Besonders hoch in der Gunst der Geldgeber stehen jedoch die Senkrechtstarter, umgangssprachlich Flugtaxis genannt. Allein im Jahr 2020 floss knapp eine Milliarde US-Dollar in den globalen Passagierdrohnenmarkt – die Hälfte davon in deutsche Unternehmen. „Die großen Investitionen in diesen Sektor, die sich auf einige starke Unternehmen und Start-ups in Deutschland verteilen, sind ein Indiz dafür, dass wir hier technologieführend sind. Diese Position gilt es zu verteidigen“, sagt Michael Garvens.

Dafür braucht die Drohnenindustrie neben gezielter Förderung in Forschung und Entwicklung auch eine Verbesserung der Rahmenbedingungen durch notwendige Standards und Regularien: Dies betrifft insbesondere eine entsprechende Bodeninfrastruktur, wie etwa durch Vertiports, sowie ein zeitgemäßes Luftraummanagement über den sogenannten U-Space. Michael Garvens: „Was wir auch brauchen, sind Test-Städte und Modell-Regionen, in denen der praktische Nachweis für die Vorteile und die Funktionalität dieser Technologien erbracht werden kann. Nur wenn wir eine breite gesellschaftliche Akzeptanz für Drohnen in den unterschiedlichen Anwendungsbereichen schaffen, werden wir die Chancen des Marktes ausschöpfen können.“

Die Ergebnisse im Einzelnen:

  • 430.700 Drohnen fliegen in Deutschland

In Deutschland sind insgesamt weit über 400.000 Drohnen im Umlauf. Der mit 385.500 Drohnen größte Teil davon wird privat genutzt. Der Markt für private Drohnen scheint damit aber gesättigt zu sein, während die kommerzielle Nutzung von Drohnen immer stärkeren Zuspruch erfährt: Der Anteil kommerziell genutzter Drohnen stieg seit 2019 um 138 Prozent auf jetzt 45.200 Drohnen.

  • Immer mehr Menschen sind im Drohnenmarkt beschäftigt

Mehr als 14.000 Menschen beschäftigen sich in Deutschland in ihrem Beruf schwerpunktmäßig mit Drohnen – das sind fast 4.000 mehr als noch 2019. Seit 2012 wurden 423 Millionen Euro in deutsche Drohnenunternehmen investiert, davon allein 67 Prozent innerhalb der letzten zwei Jahre. Im Schnitt sind die deutschen Drohnenunternehmen knapp sechs Jahre alt und haben rund siebzehn Mitarbeiter.

  • Deutschlands Drohnenmarkt liegt international im Mittelfeld

Der deutsche Drohnenmarkt ist gegenwärtig 840 Millionen Euro groß. Dabei entfallen 738 Millionen Euro auf den kommerziellen und 102 Millionen Euro auf den privaten Drohnenmarkt. Im Ranking der größten kommerziellen Drohnenmärkte belegt Deutschland nach den USA, China und Japan den vierten Platz. Dies relativiert sich aber, wenn man nicht die absolute Größe des Marktes zugrunde legt, sondern die Größe des Marktes pro Arbeitnehmer: Dann liegen Norwegen und die Schweiz im globalen Vergleich ganz vorne. Der absolut größte Markt USA belegt dann Platz 5, Deutschland landet unverändert zu 2019 auf Platz 17.

  • Der deutsche Drohnenmarkt wird weiter wachsen

Die Zahl der Drohnen in Deutschland wird sich bis 2025 auf rund 450.000 erhöhen. Während das Wachstum im Bereich der privaten Nutzung weiter abflachen wird, nimmt die Zahl der kommerziell genutzten Drohnen auf 132.000 zu. Zurzeit wird in Deutschland nur eine von neun Drohnen kommerziell betrieben, 2025 wird es bereits jede dritte Drohne sein. Der deutsche Drohnenmarkt wird bis 2025 von 840 Millionen Euro auf über 1,6 Milliarden Euro anwachsen, was einer jährlichen durchschnittlichen Wachstumsrate von 14,5 Prozent entspricht. Das Wachstum wird vor allem durch den kommerziellen Markt getrieben.

  • Flugtaxis sind Technologietreiber für die kommerzielle Luftfahrt

Systeme für die Luftmobilität im urbanen und ländlichen Raum werden ein wichtiger notwendiger technologischer Zwischenschritt zwischen Drohnen und der kommerziellen Luftfahrt sein. Sie stehen an der Schnittstelle von Autonomisierung und Elektrifizierung der Luftfahrt und stoßen auch bei Investoren auf großes Interesse: Allein im Jahr 2020 floss knapp eine Milliarde US-Dollar in den Passagierdrohnenmarkt – die Hälfte davon in deutsche Unternehmen. Vor 2030 ist jedoch nicht mit profitablen kommerziellen Geschäftsmodellen zu rechnen. Deutsche Unternehmen sind in diesem Technologiesektor weltweit führend.

Die Marktstudie finden Sie auch auf unserer Webseite:

www.verband-unbemannte-luftfahrt.de

Mit dieser Marktstudie für den deutschen Drohnenmarkt legt der Verband Unbemannte Luftfahrt (VUL), eine gemeinsame Initiative des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) und des Bundesverbandes der Deutschen Luft-und Raumfahrtindustrie (BDLI), eine aktualisierte Ausgabe der Marktstudie 2019 vor, die auf tatsächlichen Marktdaten basiert. Für die Analyse wurde das auf Unbemannte Luftfahrt spezialisierte Marktforschungsunternehmen Drone Industry Insights aus Hamburg beauftragt.

Über Verband Unbemannte Luftfahrt

Der Verband Unbemannte Luftfahrt ist eine gemeinsame Initiative des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrs-wirtschaft (BDL) und des Bundesverbands der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI). Er setzt sich für die nachhaltige und vor allem sichere Erschließung des Marktes für unbemannte Luftfahrtsysteme ein. Eine zentrale Aufgabe des Verbands ist es, neben den Chancen durch den flächendeckenden Einsatz von unbemannten Luftfahrtsystemen auch die damit verbundenen Herausforderungen zu lösen.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Verband Unbemannte Luftfahrt
Friedrichstraße 79
10117 Berlin
Telefon: +49 (30) 520077170
http://www.verband-unbemannte-luftfahrt.de

Ansprechpartner:
Carmen Gaiser
Telefon: +49 (30) 206140-15
E-Mail: gaiser@bdli.de
Claudia Nehring
Telefon: +49 (30) 520077-116
E-Mail: Claudia.Nehring@bdl.aero
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel