Essen & Trinken

Es könnte ein Anfang sein ….

Einflussreich, so ist für mich die beste Beschreibung, wenn ich an das zu Ende gehende Jahr denke. Jeder von uns verknüpft seine eigene Geschichte mit 2020 – im Gegensatz zu sonstigen Jahren sind das sicherlich für alle Geschichten, die auch in einigen Jahren oder sogar Dekaden noch Bestand in unseren Synapsen haben werden.

Heute schreibe ich persönlich an Euch als Partner der Green Chefs. Eigentlich sollte das jetzt eine “frohes neues Jahr” Mail werden. Oder irgendwas zum Restart oder oder oder – nun ist das eine Jubiläums-Mail geworden. Ein Jahr LockDown – persönlich bezeichne ich die Zeit zwischen Mai und Oktober als LockDown Light für die Gastronomie, nicht den November.

Zum Jahresende 2020 hätte ich eigentlich gerne eine Mail wie diese geschrieben mit dem, was wir alles geschafft haben in den letzten sieben Jahren. Das wir vor 5 Jahren damit begonnen haben, besonders nachhaltige Gastronomen als Partner der Green Chefs auszuzeichnen.

Das es 2016 schon 35 Partner waren, Anfang 2020 über 300 und wir am Ende des Jahres die 700 vollgekriegt haben. Aber wir haben kein Jahr, an dessen Ende man auf so etwas zurückblickt. Es sind doch in solchen Momenten nur Zahlen – die erst dann ihre Form annehmen, wenn die Menschen zu diesen Zahlen wieder zusammenkommen. Wird schon.

Es war nicht alles schlecht – so beginnen meine Gedanken, wenn ich an das letzte Jahr zurückdenke. Es war schmerzhaft und wird viele Verluste mit sich bringen – vor allen Dingen die Verluste des Gewohnten, des Bekannten. Schon die Veränderung an sich bringt für viele Menschen Ungemach mit sich – der Rest kommt hinzu.

Jetzt nach einem Jahr LockDown und noch absehbarer Ruhe bleibt uns unsere eigene Entscheidung: Dem nachzuweinen, was es diesen 12 Monaten nicht gegeben hat oder sich über das zu freuen, was in nächster Zeit kommen wird. Auf alle Fälle liegen 12 Monate hinter uns, die viele Gedanken mit sich brachten, was andere Menschen Menschen betrifft.

Viele fehlen, die man gerne getroffen hätte, es wegen der Kontaktarmut leider nicht kann. Einige fehlen, weil dieses Jahr gezeigt hat, dass Menschen unterschiedlich denken und fortan getrennte Wege vielleicht für beide Seiten besser sind. Und einige fehlen, weil sie Corona nicht überlebt haben – entweder durch die Krankheit selbst von uns gegangen sind, durch Begleiterscheinung der klinischen Neugewichtung und teils auch aus eigenen Stücken gingen.

Wir haben aber auch gleichzeitig gelernt, dass es viele Menschen gibt, denen wir gerne aus dem Weg gelaufen sind – und sie dennoch vermissen. Denn auch schwierige Gäste sind lieb gewonnene Gäste – mit und wegen ihren Macken.

Um bei diesem Bild zu bleiben: Ein Jubiläum ist immer ein Abschied, ein Rückblick – eigentlich auch eine Gedenk- und Abschiedsfeier. Und wir alle kennen das: Auf Abschiedsfeiern redet man nicht schlecht über die Gehenden.

Die für mich beste Branche der Welt hat es hart getroffen. Nie hätte einer von uns auch nur daran denken können, dass sein Betrieb behördlich geschlossen wird. Und wer ganz vorsichtig war und eventuell mal in diese Richtung gedacht hatte: In der Vorstellung konnte es ein Betrieb sein, der geschlossen wird, eventuell sogar mal ein Straßenzug oder ein Dorf. Aber nicht ein ganzes Land.

Aufbruch | Stimmung

2020 wird als Jahr des Aufbruchs in die Geschichte eingehen. Das Jahr der Unternehmer, der Menschen, die handeln, statt zu jammern. Und die in diesem Jahr jeden Tag aufs Neue sich Gedanken gemacht haben, wie sie sich neu aufstellen müssen, um in der nächsten Zeit bestehen zu können. Um teils Wochen oder sogar Tage später genau diese Gedankengänge noch einmal neu gehen zu müssen.

Ich habe viele Unternehmer kennen lernen können in diesem Jahr – ich kannte sie vorher „nur“ als Selbständige oder Manager oder Mitarbeiter, jetzt ist der Unternehmergeist erwacht und diese Menschen sind teils aus sich herausgewachsen. Es macht Spaß, zuschauen zu dürfen, welche Ideen Menschen haben, sie umsetzen und sogar noch Erfolg damit haben.

Vielleicht, weil in diesem Jahr die Bedenkenträger aus dem Umfeld in Richtung Home Office verschwunden sind?

Im vergangenen Jahr ist die Qualität der Lebensmittel deutlich gestiegen. Der Markt für gute Ware war teilweise leergefegt, der Markt minderwertiger Ware ist teils zusammengebrochen. Allein in den Fußballstadien gehen sonst bis zu 150.000 Würstchen pro Spieltag über den Tresen – von regionaler Ware aus Offenställen in ausgezeichneter Bio-Qualität kann sicherlich nicht ausgegangen werden.

Die unzähligen Unternehmen in der Betriebsgastronomie haben massiv Einbrüche in der Anzahl der Essenausgaben zu verzeichnen – unter dem Aspekt, dass in der Großverpflegung stets der Preis wichtiger ist als die Qualität oder die Aufzucht, sicherlich aus nachhaltiger Sicht etwas, was sich gut und besser ersetzen lässt. Und gerade neu gedacht wird.

Vor allen Dingen haben wir alle gesehen, dass die Zeit vor Corona – die älteren unter uns werden sich erinnern können – auch nicht wirklich so optimal war. Ich verstehe es oft nicht, wenn mir Menschen alles Gute wünschen und sagen: Hoffentlich wird es wieder so gut wie 2019. War es wirklich so gut, dass wir dahin zurückwollen?

Jede Änderung bringt Chancen mit sich – und wir alle haben in diesem Jahr gesehen, dass wir mehr Zeit haben. Für uns, für unsere Familien, für Freunde und vielleicht sogar für Hobbys. Wir haben die optimalen Chancen, unser Leben neu zu denken – unsere Arbeit neu zu definieren und über Konsum und Eventismus neu nachzudenken. Wenn wir wieder ausgehen dürfen – was wird anders, vielleicht sogar besser als bislang?

Wir haben die tolle Chance, mit der Auswahl der Restaurants, die wir besuchen, auch die Umwelt zu entlasten, mit den Lebensmitteln, die wir kaufen, die Produzenten zu belohnen, die nachhaltig anbauen und die, die es nicht tun, zum Umdenken zu bewegen. Immerhin war der Anteil biologisch erzeugter Lebensmittel noch nie so hoch wie 2020 – wenn er sicherlich immer noch viel zu niedrig ist. Aber ich freue mich lieber über das, was schon da und über die nächsten Schritte.

Die kommende Zeit wird das Zeit der Entscheidungen werden und sicherlich noch gewaltiger – und danach wird vieles nicht mehr so sein, wie es war. Auch für die, die einfach nur zurückkehren, werden Veränderungen unausweichlich sein. Es liegt an uns, ob wir das Neue, was dem, was ging, folgt, geschickt gestalten oder nicht.

Willy Brandt sagte einst so schön: Der beste Weg, die Zukunft vorauszusehen, ist, sie zu gestalten.“

In diesem Sinne viel Kraft für die Veränderungen, die kommen und aufregende Zeiten. Wir beenden unsere Ruhe während der Pandemie – ich kann Euch versichern, dass wir in dieser Zeit alles gegeben haben und mit vielen neuen Projekten auf Euch zukommen.

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