Gesundheit & Medizin

Gütesiegel für ELI-Kinderchirurgen

Mit Stolz und großer Freude haben die Kinderchirurgen im St. Elisabethen-Krankenhaus in Lörrach („Eli“) die Auszeichnung für ihre Arbeit in der Versorgung von Kindern mit thermischen Verletzungen entgegengenommen. Der Arbeitskreis „Das schwerbrandverletzte Kind“ der Deutschen Gesellschaft für Verbrennungsmedizin (DGV) hat der Abteilung von Chefarzt Dr. Tobias Berberich erstmals das Gütesiegel für die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit einer Brandverletzung erteilt. Damit ist die kinderchirurgische Abteilung des St. Elisabethen-Krankenhauses die einzige spezialisierte Klinik für brandverletzte Kinder in ganz Südbaden.

„Es erfordert neben einer ausgedehnten Infrastruktur und einer eingespielten Zusammenarbeit verschiedener Spezialisten wie Kinderanästhesisten, Kinderintensivmediziner und vielen anderen auch sehr viel Erfahrung und persönliches Engagement der Mitarbeitenden, um die hohen Anforderungen zu erfüllen, die mit dem Gütesiegel gestellt werden“ berichtet Chefarzt Berberich. Umso mehr freut sich das ganze Team der Kinderchirurgen über diese Auszeichnung.

Im letzten Jahr wurden mehr als 70 Kinder mit Verbrennungs- oder Verbrühungsverletzungen stationär im St. Elisabethen-Krankenhaus behandelt. Die häufigste Verletzungsursache ist heißes Wasser. Der klassische Unfallmechanismus ist die Tee- oder Kaffeetasse, die auf dem Tisch steht, vom Kind in einem unbeobachteten Moment heruntergezogen wird und deren Inhalt sich dann über das Kind ergießt. Die kleinen Patienten können oft noch nicht richtig laufen und ziehen sich dann zum Beispiel an der Tischdecke hoch, auf der die Tasse mit dem heißen Getränk steht. Wenn die Kinder auf der Notfallstation eintreffen, läuft ein festes Behandlungsschema ab. Es geht in Abhängigkeit der Ausdehnung der Verletzungsgröße darum, das Kind von seinen Schmerzen zu befreien und den entstandenen Schaden so gering wie möglich zu halten. Durch die Anwendung moderner Behandlungs- und Verbandstechniken kann heutzutage oftmals vermieden werden, dass schlimme Narben entstehen. Manchmal ist die Verletzung aber so schwer, dass eine Hauttransplantation erforderlich wird. Besonders dann ist der Heilungsverlauf sehr langwierig und die Nachbehandlung mit Kompressionskleidung zieht sich über viele Monate. Auch, wenn bei der Erstversorgung und der Operation alles perfekt abläuft und auch die Nachbehandlung konsequent und erfolgreich durchgeführt wird, können häufig Narben zurückbleiben, die die Kinder ein Leben lang begleiten.

Obwohl jedes Jahr Aufklärungskampagnen stattfinden, in denen auf die Gefahren im häuslichen Bereich hingewiesen wird, lässt sich diese Art von Unfällen nie ganz vermeiden. Wie Oberarzt Dr. Christian Lehr berichtet, wären viele der Verbrennungsunfälle – insbesondere die Grillunfälle im Sommer – vermeidbar, wenn sich die Erwachsenen aufmerksamer und umsichtiger verhalten würden. Besonders tragisch ist seiner Meinung nach die Tatsache, dass die leidtragenden Kinder Opfer vom Leichtsinn der Erwachsenen sind, und er appelliert dringend an die Vernunft und Vorsicht der Eltern, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehende Grillsaison.

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