HDE fordert Verdoppelung der Überbrückungshilfen
„Viele Einzelhändler stecken in einer ausweglosen Lage. Mit den Beschlüssen aus der vergangenen Woche wurde der Lockdown faktisch für zahlreiche Händler bis Ende März verlängert. Deshalb muss die Politik jetzt Wort halten und effektive sowie ausreichende Unterstützung leisten“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. In einer aktuellen HDEUmfrage zur Lage der Unternehmen in der vergangenen Woche gab knapp die Hälfte der Innenstadthändler an, ohne weitere Hilfszahlungen in diesem Jahr Insolvenz anmelden zu müssen. Der HDE fordert mit Blick auf diese dramatische Situation in der Branche die Bundesregierung auf, die Auszahlungsbeträge der Überbrückungshilfe für März zu verdoppeln. „Es geht jetzt um rasche Soforthilfe, ansonsten kippen ganze Innenstädte“, so Genth weiter. Der entsprechende Finanzrahmen sei ohnehin bereits bewilligt, bisher kämen die Gelder schlicht nicht an und das vorgesehene Budget werde nicht ausgeschöpft. „Das Geld muss aus dem Schaufenster und hin zu den notleidenden Einzelhändlern“, so Genth weiter. Die HDEUmfrage macht denn auch deutlich, dass die aktuellen Hilfsmaßnahmen für knapp 70 Prozent der in der vergangenen Woche geschlossenen Händler nicht zur Existenzsicherung ausreichen.
Als keine wirklich hilfreiche Perspektive bewerten viele Händler das seit Montag in vielen Bundesländern und Regionen mögliche Einkaufen nach Terminvereinbarung. Zwar wollen mehr als 90 Prozent der Einzelhändler ihren Kunden diese Möglichkeit anbieten, knapp ein Viertel der Befragten aber sieht dabei bei hohem Aufwand und großen Kosten nur geringe Umsatzeffekte. 13 Prozent schätzen Click & Meet mit Blick auf Personalund Gebäudekosten als reines Verlustgeschäft ein.
„Auf Dauer können wir so nicht weitermachen. Die Politik muss weg von der Fixierung auf die Inzidenzen und hin zu einem Ansatz, der sich an Infektionsrisiken orientiert“, so Genth. Im Einzelhandel sei die Ansteckungsgefahr auch laut Robert-Koch-Institut gering. Deshalb gebe es keinen Grund mehr für die vielerorts andauernden Ladenschließungen.
Der Handelsverband Deutschland (HDE) ist die Spitzenorganisation des deutschen Einzelhandels. Insgesamt erwirtschaften in Deutschland 300.000 Einzelhandelsunternehmen mit drei Millionen Beschäftigten an 450.000 Standorten einen Umsatz von mehr als 540 Milliarden Euro jährlich.
Handelsverband Deutschland – HDE e.V.
Am Weidendamm 1 A
10117 Berlin
Telefon: +49 (30) 726250-0
Telefax: +49 (30) 726250-99
http://www.einzelhandel.de
Pressereferent
Telefon: +49 (30) 72625061
E-Mail: hertel@hde.de