Ja zur Segnung homosexueller Paare: Birgit Mock unterstützt Votum von 200 Theologinnen und Theologen
„Die Kirche gesteht homosexuellen Menschen keine sexuelle Beziehung zu“, sagt Mock. Beziehung ja, Sexualität nein: Das gehe nicht. „Die Trennung von Sexualität und Person-Sein widerspricht allen Erkenntnissen der Humanmedizin, der Psychologie, der Soziologie und Kulturanthropologie. Die kirchliche Ausgrenzung von Sexualität beschränkt Menschen in der Ausbildung ihrer Identität und der Erfahrung von Nähe und Geborgenheit.“
Die Note des römischen Präfekten, Kardinal Luis Ladaria SJ, war am 15. März in Deutschland eingetroffen. Sie ist offenbar als Reaktion auf die Motivation mehrerer Bistümer zu verstehen, solche Segnungen zu ermöglichen. Am heutigen 22. März haben Theologieprofessorinnen und -professoren in einer gemeinsamen Stellungnahme gegen Rom protestiert. Die Note des Kardinals sei „von einem paternalistischen Gestus der Überlegenheit geprägt“. Sie diskriminiere homosexuelle Menschen.
„Diese Reaktion auf das „Nein“ der Glaubenskongregation zur Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften hat die Brisanz des Themas deutlich gemacht“, so Mock. „Wenn sich über 200 Theologieprofessorinnen und -professoren aus den verschiedensten Disziplinen zu Wort melden und sich vehement gegen die römische Position stellen, zeigt das auch, dass die Position der Glaubenskongregation nichts mit der realen Lebenswirklichkeit sehr vieler Menschen zu tun hat. Sie nimmt den Glaubenssinn der Gläubigen nicht ernst.“
Die Theologinnen und Theologen reagieren mit ihrer Stellungnahme nicht nur auf die Note des Vatikans, sondern auch auf die anhaltenden Proteste von Katholikinnen und Katholiken in Deutschland gegen die römische Äußerung. Zahlreiche Pfarrer aus verschiedenen Diözesen haben mittlerweile erklärt, trotz des „Neins“ aus Rom Paare segnen zu wollen, die darum bäten.
Birgit Mock sieht in der anhaltenden Debatte „eine große Bestärkung“ für den Synodalen Weg in Deutschland. Die Vorsitzende des Synodalforums „Sexualität und Partnerschaft“ sieht die Notwendigkeit, „weiter an der Neubewertung der Sexualmoral zu arbeiten“. Es sei überfällig, die Liebe in homosexuellen Partnerschaften als Kirche anzuerkennen. „Gott ist darin längst gegenwärtig.“
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