Mittelstand in der Euregio profitiert vom Einstein-Teleskop
Wie können aber High-Tech-Firmen, Start-ups oder regionale Planungs- und Baubranche von einem Vorhaben profitieren, das erst in den 2030er-Jahren seinen Betrieb aufnehmen wird? „In allen Phasen von der Planung, über den Bau bis zum Regelbetrieb der Einrichtung werden sich die Unternehmen aus der Grenzregion direkt auf Ausschreibungen und damit um zahlreiche Aufträge, die das Einstein-Teleskop betreffen, bewerben können“, verdeutlicht Ralf P. Meyer, Leiter des ET2SMEs-Projektes bei der AGIT. „Unser Projektinitiative geht aber noch deutlich weiter: Für qualitätsvolle FuE-Vorhaben rund um ET-relevante Technologien, die grenzüberschreitend von mindestens zwei kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) auf den Weg gebracht werden, stellen wir Innovationsgutscheine im Wert von 25.000 bis 50.000 Euro bereit.“
Doch damit nicht genug: Interessierte Unternehmen erhalten außerdem direkte Unterstützung bei der Erweiterung ihres Business-Netzwerkes in die Nachbarländer hinein, vor allem bei der Suche ihres geeigneten KMU-Partners. Sie werden außerdem die Gelegenheit haben, ihr Know-how sowie besonderen Kompetenzen in einem virtuellen 3D-Modell des ET zu präsentieren. Von besonderem Interesse sind hier insbesondere die ET-Betriebstechnologien Kryogenik, Vakuum, Feinmechanik / Mechatronik, Metrologie (Sensoren/Steuerungen), Optik, Beschichtung von Spiegeln, Laser sowie fortschrittliche Steuerungsalgorithmen. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, in den kommenden Jahren an einem Beirat aus Wirtschaft und Forschung für die Großeinrichtung als Dialogpartner und Ratgeber mitwirken zu können.
Das Einstein-Teleskop ist ein einzigartiges Forschungsvorhaben von globaler Ausstrahlung, mit dem sich Europa weltweit an die Spitze einer neuen Forschungsdisziplin setzen wird: Das Gravitationswellen-Observatorium der neuesten, dritten Generation wird fundamental neue Erkenntnisse zur Entstehung des Universums sowie der Entwicklung von Galaxien, Sternen und schwarzen Löchern hervorbringen. Mit dieser „Cutting edge“-Technologie ist nicht nur ein Qualitätssprung in der europäischen Forschung verbunden. Allein das Investment für diese Großforschungsanlage beträgt mindestens 1,7 Mrd. Euro, es entstehen 500 direkte sowie 1.150 indirekte Arbeitsplätze und für den Betrieb bis 2080 werden weitere 2 Mrd. Euro veranschlagt.
Das Drei-Länder-Eck bewirbt sich neben Sardinien (IT) als letzte geeignete Region in Europa für den Standort dieser Einrichtung. Das Teleskop soll geologisch möglichst störungsfrei in einer Tiefe von ca. 300 m unter der Erdoberfläche errichtet werden und wird aus einem Dreieck von je 10 km langen Seiten bestehen. Mit einer finalen Standortentscheidung wird im Jahr 2024 gerechnet, eine Inbetriebnahme der Anlage ist ab 2032 vorgesehen. In der Grenzregionen Flandern-Niederlande und Euregio Maas-Rhein sind bereits zahlreiche vorbereitende Initiativen und Projekte mit einem Volumen von ca. 45 Mio. Euro in Umsetzung, darunter die Errichtung und der Betrieb einer ET-Piloteinrichtung in Maastricht (ETpathfinder), unterirdische Design- und Standortstudien sowie "Proof of Concept"-Projektforschungen (E-TEST).
Wer steht hinter ET2SMEs?
Sieben Wirtschaftsförderungs- und Innovationsagenturen aus der Euregio Maas-Rhein arbeiten in ET2SMEs eng zusammen: Das Konsortium steht unter der Leitung der AGIT mbH, Wirtschaftsförderung für die Region Aachen, aus NRW arbeitet ferner das Landescluster NanoMikroWerkstoffePhotonics, NMWP.NRW, aktiv mit. Von niederländischer Seite ist die LIOF, provinziale Wirtschaftsförderung, und von flämischer Seite vergleichbar die POM Limburg beteiligt. Aus der Wallonie wirken ITF ULiège, Technologietransferstelle der Universität Lüttich, das Aeronautik-Cluster SKYWIN sowie die Technologieagentur Sowalfin mit. Zu den assoziierten Partnern und Unterstützern zählen in NRW die RWTH Aachen und die ZENIT GmbH, Innovationsagentur des Landes, aus Rheinland-Pfalz außerdem die IHK Trier sowie die Kreiswirtschaftsförderungen sbp Bitburg-Prüm und WFG Vulkaneifel.
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