Nima Etminan neuer Direktor der Neurochirurgischen Klinik
Professor Etminan verfügt über besondere Expertise bei der operativen Therapie von Tumoren im Gehirn oder im Rückenmark bei Erwachsenen und Kindern, der Schädelbasischirurgie und der vaskulären Neurochirurgie – also chirurgisch behandelbaren Erkrankungen der Blutgefäße im Gehirn und Rückenmark. „Die Neurochirurgische Klinik der UMM bietet mit ihrer hochmodernen Ausstattung und einem Team sehr ambitionierter Kolleginnen und Kollegen hervorragende Voraussetzungen für meine Arbeit“, berichtet Etminan. Die Neurochirurgie verfügt z.B. über modernste roboter-assistierte OP-Mikroskope mit Augmented Reality Funktionen, die bei Gehirnoperationen die Lage des Tumors und wichtiger benachbarter Hirnstrukturen live in das Bild des Mikroskops projizieren können. „Gemeinsam mit benachbarten Disziplinen wie der Neurologie, der Neuroradiologie und der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde werden wir unsere Schwerpunkte im Bereich der Gehirn- und Schädelbasistumore sowie Gehirngefäßerkrankungen weiter interdisziplinär ausbauen und die UMM als überregionales Zentrum bei der Behandlung dieser Erkrankungen stärken“, betont Etminan.
Nach dem Studium der Humanmedizin an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und der Technischen Universität München begann Etminan seine Karriere 2005 in der Neurochirurgischen Universitätsklinik Düsseldorf. 2009 bis 2010 wurde er zur Vertiefung seiner operativen Kenntnisse in der vaskulären Neurochirurgie an die renommierte Klinik für Neurochirurgie der University of Toronto entsandt. 2010 kehrte er als Funktionsoberarzt nach Düsseldorf zurück, wo er ab 2011 als Oberarzt insbesondere Hirngefäßerkrankungen und Gehirntumore behandelte. Vier Jahre später wechselte er nach Mannheim, wo er bis 2019 als stellvertretender Klinikdirektor und bis 2020 als kommissarischer Direktor tätig war.
Wissenschaftlich konzentriert sich Professor Etminan vor allem auf die Entstehung von Aneurysmen – Aussackungen von Blutgefäßwänden – im Gehirn sowie neue Strategien für deren Beurteilung und Behandlung. Er habilitierte im Jahre 2013 an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf über Hirnaneurysmen und die hierdurch entstehenden lebensbedrohlichen Gehirnblutungen. In seiner 2008 in München abgeschlossenen Dissertation befasste er sich mit Glioblastomen, einer häufigen Art von bösartigen Hirntumoren.
Der 42-Jährige ist Gutachter mehrerer neurologischer und neurochirurgischer Fachzeitschriften und Mitglied zahlreicher deutscher und internationaler Fachgesellschaften. Etminan interessiert sich insbesondere für neue – auch nicht-operative – Behandlungsmethoden für Aneurysmen und hat z.B. 2017 die weltweit erste Phase-III-Studie zur medikamentösen Behandlung von Risikofaktoren bei Aneurysmen initiiert. Seit 2020 leitet er die Arbeitsgruppe der European Stroke Organisation, die die Leitlinien zur Behandlung von Aneurysmen im Gehirn erstellt.
„Professor Etminan hat sich gegen zahlreiche hochqualifizierte Mitbewerberinnen und Mitbewerber durchgesetzt“, berichtet der Dekan der Medizinischen Fakultät Mannheim, Professor Dr. med. Sergij Goerdt, aus dem Auswahlverfahren mit über 20 Bewerberinnen und Bewerbern. „Seine klinischen und wissenschaftlichen Arbeitsschwerpunkte passen hervorragend zum angestrebten Profil der Neurochirurgischen Klinik und der Universitätsmedizin Mannheim“, ergänzen Geschäftsführer Freddy Bergmann und Ärztlicher Direktor und Geschäftsführer Professor Dr. med. Hans-Jürgen Hennes und betonen: „In seiner Zeit als kommissarischer Leiter hat er bereits wichtige Weichen gestellt – zum Beispiel mit dem Ausbau der vaskulären Neurochirurgie sowie der Gründung der beiden neuen Sektionen ‚Pädiatrische Neurochirurgie‘ und ‚Funktionelle Neurochirurgie‘. Die Sektion ‚Funktionelle Neurochirurgie‘ wird dabei künftig eng mit dem Zentralinstitut für Seelische Gesundheit kooperieren.“
Vorgänger von Professor Etminan an der Universitätsmedizin Mannheim war Professor Dr. med. Daniel Hänggi, der im August 2019 die Leitung der Klinik für Neurochirurgie am Universitätsklinikum Düsseldorf übernommen hatte.
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