Regionalität und Politik sind Trumpf
Was genau die Menschen von einem digitalen Nachrichtenangebot erwarten und ob sie auch bereit sind, dafür zu zahlen, hat jetzt die repräsentative Studie „Digitaler Journalismus“ erforscht. Die ZMG Zeitungsmarktforschung Gesellschaft hat dafür im Auftrag des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) rund 1.000 Personen ab 14 Jahren zu ihrer Nutzungsbereitschaft von Online-Nachrichtenangeboten befragt.
Deutlich wird: Es gibt ein großes Interesse und einen Markt für digitaljournalistische Inhalte. Die stärkste Nachfrage besteht im Regionalen: 86 Prozent interessieren sich für Nachrichten aus dem eigenen Wohnort, 73 Prozent möchten gerne auch Informationen aus anderen Regionen erhalten, zu denen sie einen persönlichen Bezug haben. Weil dort die familiären Wurzeln sind, man da mal gelebt hat oder regelmäßig Urlaub macht.
Qualität zählt – aber zahlt man auch dafür?
Bei ihrer persönlichen Mediennutzung legen die meisten Menschen viel Wert auf Qualität. Besonders wichtig ist ihnen eine verlässliche Berichterstattung („trifft voll und ganz zu“: 68%), die Qualität der journalistischen Inhalte (64%), gründliche Information, um Hintergründe und Zusammenhänge zu verstehen (62%), und ein Absender, der ihnen bekannt ist (58%). Diese Kriterien treffen für die absolute Mehrheit auf die eigene Mediennutzung zu und sind jungen Menschen ähnlich wichtig wie älteren.
Nach Meinung ihrer Nutzerinnen und Nutzer erfüllen die gedruckten und digitalen Zeitungsangebote diese Ansprüche ausgesprochen gut: 83 Prozent sind insgesamt zufrieden mit der Berichterstattung der Zeitungen. Gefragt nach weiteren Wünschen, nennen 80 Prozent mehr Hintergrundinformationen und 67 Prozent mehr Infos zu Spezialthemen, die sie besonders interessieren. Vor allem die unter 30-Jährigen zeigen hieran ein überdurchschnittlich großes Interesse (mehr Hintergrundinformationen: 83%, mehr Spezialthemen: 75%).
Aber ob User für journalistische Inhalte im Web auch Geld ausgeben? 26 Prozent aller Internetnutzer haben schon einmal für Online-Nachrichten bezahlt, 74 Prozent dagegen nicht. Warum sie das noch nicht getan haben, beantworten sie einhellig: „Es sind ausreichend kostenlose Inhalte im Internet verfügbar“, geben 78 Prozent aller Befragten und sogar 86 Prozent der 14-29-Jährigen als Grund für ihre mangelnde Zahlungsbereitschaft an. Für die Hälfte sind die zahlungspflichtigen Digitalangebote nicht wichtig genug und 44 Prozent finden sie zu teuer.
Dazu BDZV-Geschäftsführerin Katrin Tischer: „Mit ihren hochwertigen Angeboten stehen die Zeitungen auch im Web für Themenvielfalt und Qualität. Die Nachfrage dafür ist da – jetzt geht es darum, die Zahlungsbereitschaft weiter zu erhöhen. Eine Kostenloskultur kann sich Qualitätsjournalismus nicht leisten.“
Methodik:
Für die repräsentative Studie „Digitaler Journalismus. Erwartungen und Nutzungsbereitschaft von Online-Nachrichten“ wurden im November / Dezember 2020 1.002 deutschsprachige Personen ab 14 Jahren in der Bundesrepublik per CATI-Interview befragt. Die ZMG hat die Studie im Auftrag des BDZV konzipiert und durchgeführt.
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