Sicherheit hat Vorfahrt!
Beim Neugeborenen gehört der Besuch bei Freunden und Großeltern in den ersten Lebensmonaten oft zum Pflichtprogramm. Doch bevor die Reise im Auto beginnt, gibt es bei der Entscheidung des richtigen Kindersitzes, beziehungsweise der Babyschale, einige Faktoren, die es zu berücksichtigen gilt. Der optimale Schutz steht selbstredend an erster Stelle. Doch die gesundheitlichen Aspekte, auch für die Eltern, sind nicht von der Hand zu weisen. So sollte die Wahl immer auf ein Modell fallen, das durch seine Leichtbauweise bei gleichzeitig leichter Handhabung überzeugt. Das schont beim steten Rein- und Rausheben der Schale sowie beim Verankern und Befestigen den Rücken. Je unkomplizierter, desto besser.
Die Babyschale – nützlicher Begleiter und Lebensretter
Babyschalen dienen als Tragekorb für kurze Wege. Auf dem Boden stehend können sie zur Wippe für ein kleines Nickerchen zwischendurch werden. Doch was, wenn es zum Äußersten kommt – ein Unfall. Die Kräfte, die dann walten, sind immens und auch bei geringen Geschwindigkeiten nicht zu unterschätzen. So ist es unerlässlich nur Kindersitze zu nutzen, die den aktuellen Prüfnormen genügen. Wurden Babyschalen und Kindersitze bisher nach der Zulassungsnorm ECE R44-04 geprüft und in Altersgruppen eingeteilt, gibt es aktuell die Prüfnorm UN R129 (i-Size) für Autokindersitze. Diese neue Zulassungsnorm geht nach der Größe statt des Gewichts, fokussiert sich auf ein besseres Zusammenpassen von Kindersitz und Auto und beinhaltet strengere Sicherheitskriterien als die bisherige Zulassungsnorm. Unterschieden werden drei Kategorien: Babyschalen, Kleinkindsitze und Sitzerhöhungen mit fester Rückenlehne. Mehr erfahren Sie unter www.agr-ev.de/autokindersitze.
Faktor Rücken und körperliche Entwicklung
Autokindersitze sind mehr als nur für den sicheren Transport von Kindern lebenswichtig. Sie spielen auch eine entscheidende Rolle bei der gesunden Entwicklung. Denn durch stetiges Körperwachstum in frühen Lebensphasen muss auch der Ergonomie des Kindersitzes eine besondere Bedeutung beigemessen werden. So ist es unerlässlich, dass sich die Autokindersitze dem wachsenden Kind anpassen lassen, beispielsweise indem Einsätze und Kissen herausgenommen oder eingesteckt werden können und die Kopfstützenhöhe verstellt werden kann. Beim Einstellen der Kopfstützenhöhe sollten die Schultergurte automatisch mitwandern, so liegen sie stets auf der körpergerechten, richtigen Höhe für das Kind an. Diese Anpassung sollten die Eltern idealerweise einhändig mit einem einfach erreichbaren Griff vornehmen können. Denn die ideale Passform bedeutet zudem erhöhte Sicherheit. Für den Fall eines seitlichen Aufpralls sind ein sehr guter Seitenhalt sowie energieableitende Kopf- und Schulterstützen unabdingbar. Gründe, die mit nach hinten gerichteten Schalen, besser zu garantieren sind. Daher sehen die aktuellen Regulierungen solche Sitze mindestens für die ersten 15 Lebensmonate vor. Experten empfehlen sogar den Transport entgegen der Fahrtrichtung bis zum 4. Lebensjahr. Erst danach sollte auf vorwärts gerichtete Systeme, also mit dem Blick in Fahrtrichtung, gewechselt werden.
Ebenfalls sinnvoll ist ein sogenannter Neugeboreneneinsatz. Er wird in den ersten vier Lebensmonaten genutzt, um einen zusätzlichen Seitenhalt und einen flacheren Sitzwinkel zu bieten. Letzterer ist wichtig, da die Nackenmuskeln eines Neugeborenen noch nicht vollständig entwickelt sind. Zusätzlich vermeidet der flachere Winkel, dass der Kopf des Babys auf die Brust vorfällt.
Ich will Spaß – ich geb acht!
Auch die besten Kindersitze erlauben nicht die aus ergonomischer Sicht perfekte, völlige Bewegungsfreiheit des Kindes. Das ist übrigens ein grundsätzlicher Nachteil für alle Passagiere beim Autofahren. Auf längeren Strecken sollten man daher nicht nur dem Kind genügend Pausen und etwas Bewegung gönnen. Zumal es sehr wichtig ist, gerade bei längeren Fahrten für ein gleichbleibendes, angenehmes Sitzklima zu sorgen – das wird durch kontinuierliche Luftzirkulation zwischen Körper, Kindersitz und Fahrzeugsitz erreicht. Pausen sind also unerlässlich.
Checkliste Rückengerechte Autokindersitze (Babyschalen)
Diese Liste zeigt die wichtigsten Faktoren, die ein rückengerechter Autokindersitz gewährleisten muss:
- Einstellbare Rücken-, Kopf- und Schulterstütze (nicht bei Babyschalen)
- Sitzflächenverlängerung (nur bei Sitzen für Kinder mit einer Körpergröße von circa 100-150 cm)
- Seitenführung im Beckenbereich
- Bewegungsfreiheit (der Situation angemessen) sowie Bein- und Armfreiheit
- Wechsel zwischen aufrechter Sitz- und Ruheposition (ab einer Körpergröße von circa 61 cm)
- Sichtfreiheit
- Körpergerechte Grundstruktur
- Optimales Sitzklima
- Sicherheit durch Erfüllung aller Sicherheitsaspekte und der gesetzlichen Richtlinien
- Rücken- und bedienerfreundliche Handhabung:
- Einstellbarkeit ohne Werkzeug
- Unverwechselbare Bedienungselemente
- Leicht wechsel- und waschbare Bezüge
- Komfortables Einsetzen und Entnehmen des Kindes
Außerdem sinnvoll
- Lösungsvorschläge für Sichtkontakt zum Kind bei rückwärtsgerichtetem Transport auf der Rückbank
Die Aktion Gesunder Rücken (AGR) e. V. arbeitet seit über 20 Jahren daran, ein Bewusstsein für die Bedeutung rückengerechter Verhältnisse zu schaffen. Eine wichtige Entscheidungshilfe für Verbraucher stellt das AGR-Gütesiegel "Geprüft & empfohlen" dar. Alltagsgegenstände, die von unabhängigen medizinischen Gremien als besonders rückenfreundlich eingestuft werden, können mit dem renommierten Siegel ausgezeichnet werden. Weiterführende Informationen zum AGR-Gütesiegel und zu zertifizierten Produkten gibt es unter www.ruecken-produkte.de.
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