Swisslog: „Wir brauchen Lösungen, die in den urbanen Bereich passen“
Dr. Christian Baur, CEO von Swisslog, sprach im Rahmen der virtuellen Presse-Gesprächsreihe „Auf einen Kaffee mit…“ über die Zusammenarbeit von Mensch und Roboter am Beispiel des Micro Fulfillment-Trends. Das Konzept des Micro Fulfillment sieht kleine automatisierte Logistikzentren vor, nah und in dicht besiedelten Regionen. „Wir brauchen Lösungen, die in den urbanen Bereich passen“, sagte Baur. „Zwar genießen wir die Vorteile unserer gewachsenen Städte, wollen aber auch möglichst schnell einkaufen, beziehungsweise über Waren verfügen können – bestmöglich sogar klimaneutral“, stellte er die Perspektive des Verbrauchers dar. Dies sei nur möglich, wenn die dazu notwendige Logistik näher an den Kunden rücke.
Gute Chancen für das Micro Fulfillment, das robotergestützte Handling von kleinen Artikeln vor Ort, lokalisiert Swisslog vor allem im Lebensmitteleinzelhandel, aber auch in anderen Retail-Bereichen im B2C-Sektor – insbesondere als Reaktion auf den E-Commerce Boom. Industrielle Anwendungen seien prinzipiell möglich, aber nicht Priorität Nummer eins. „Die Corona-Pandemie hat dem Online-Handel einen nie dagewesenen Schub nach vorn gegeben“, führte Baur im Pressegespräch aus, „allein die Deutsche Post – DHL hat im Jahr 2020 zum Beispiel 1,6 Milliarden Pakete transportiert.“ Dieser Trend zum Einkauf per Klick sei nicht mehr aufzuhalten und werde sich auch nach Corona fortsetzen. Um zu vermeiden, dass der Lieferverkehr die Städte überfüllt, sei das Micro-Fulfillment-Center die prädestinierte Lösung.
Automatisierung auf der Überholspur
Vor Kurzem noch als Modell diskutiert, ist für den CEO die Zeit des Prototypen mittlerweile vorbei. Tatsächlich hat Swisslog bereits Micro-Fulfillment-Centern für seine internationalen Kunden realisiert oder in Vorbereitung. Für die US-Einzelhandelskette H-E-B realisiert Swisslog beispielsweise gleich mehrere Micro Fulfillment Center, um die wachsende Nachfrage in der Online-Auftragsabwicklung zu unterstützen. Dabei sei der Charme der Sache, dass die kleinen Logistiklösungen auch in Bestandsgebäude einziehen können, wie zum Beispiel in einen bereits vorhandenen Supermarkt. Prinzipiell passen die Micro-Fulfillment-Center auch in leerstehende Ladenlokale, abhängig von der jeweiligen Infrastruktur. Roboter und automatisierte Logistiktechnologien könnten dem Menschen dabei Arbeiten abnehmen. Swisslog Konzepte sehen zum Beispiel AutoStore oder Shuttle Lösungen im Zusammenspiel mit Kommissionierrobotern vor.
Beitrag zu gesellschaftlichen MegatrendsAbschließend brachte Christian Baur die drei gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Mega-Trends auf den Punkt: E-Commerce, autonomes Fahren und der Kundenwunsch, im Lebensmitteleinzelhandel frische Ware am besten aus der Region zu beziehen. Die Konsequenz daraus: Schnelle Auftragsabwicklung, kurze Lieferwege und auch Warentransporte über Nacht mit selbsttätig und praktisch geräuschlos fahrenden Elektrofahrzeugen. Baur ist zuversichtlich: „Ich bin davon überzeugt: Das Micro-Fulfillment-Center wird zu diesem Gesamtkonstrukt seinen maßgeblichen Beitrag leisten.“
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