Reisen & Urlaub

Sylt ohne Ostergeschäft – eine ganzer Wirtschaftszweig steht auf der Kippe

Die gestrigen Entscheidungen unserer Regierung sind nicht mehr nachzuvollziehen. Das RKI – also die Behörde, nach der sich unser Leben seit einem Jahr richtet – bewertet das Risiko von Reisen in Deutschland als niedrig. Trotzdem will man touristisches Reisen erst nachrangig wieder zulassen. Das ist völlig unverständlich.

Die magere Strategie ist Lockdown, Hoffen auf Impfen, Hoffen auf Tests, aber kein schlüssiger und durchführbarer Öffnungsplan. In der Impftabelle liegen wir im Staatenvergleich abgeschlagen hinten. Das Problem in der harten Realität abseits der Videokonferenzen ist, dass wir, die Gewerbetreibenden und die zahlreichen Angestellten, dieses vielfältige Versagen ausbaden müssen – und das weit über alle wirtschaftlichen und persönlichen Schmerzgrenzen hinaus. Mit Ausnahme der Landesregierung S-H scheint die Mehrzahl der Teilnehmer an der MPK den Wirtschaftszweig Tourismus mangels Kenntnis der Risikobewertung leichtfertig abzuschreiben. Das ist für uns nicht hinnehmbar. Der Tourismus ist für Schleswig-Holstein wirtschaftlich so bedeutend, wie die Automobilwirtschaft für Deutschland!

Weshalb erst am 22.03. über die „Osterfrage“ entschieden werden soll, erschließt sich uns nicht, denn um Lieferketten in Gang zu setzen, Mitarbeiter zu mobilisieren und zu trainieren, die teilweise über ein halbes Jahr nicht gearbeitet haben, braucht es mehr Zeit und damit Planungssicherheit. Und diese Planungssicherheit kann man mit der oben zitierten RKI Bewertung schon jetzt geben. Die künftig massenhaft durchzuführenden Schnelltests werden vermutlich zu höheren Inzidenzen führen. Wenn dann die Zahl „50“ weiter das Maß der Dinge ist, ist an eine touristische Eröffnung nicht zu denken. Wir fordern eine intelligente, verbindliche Öffnungsstrategie – mit verpflichtenden Negativtests für touristische Reisen. Wir fordern endlich eine Auseinandersetzung mit dem Thema „Wie leben wir MIT dem Virus!“ Auch eine eigene Strategie der Bundesländer Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern wäre unseres Erachtens aufgrund der Bedeutung des Tourismus für diese Länder richtig und wichtig.

Moritz Bals – Appartementvermietung; Martin Bendler – DEHOGA Sylt; Holger Bodendorf – Landhaus Stricker; Sabine und Dirk Erdmann – Hotel Rungholt; Karl Max Hellner – Modehaus Hellner; Robert Jopp – Fährhaus Munkmarsch; Anja und Claas-Erik Johannsen – Benen-Diken-Hof; Johannes King – Sölring Hof; Tom Langmaack – Cafe Wien; Jürgen Gosch + Michael Lorenzen – Gosch Sylt; Jan Nissen-Hünding – Samoa Seepferchen; Alexandro Pape – Sylter Meersalz; Sven Paulsen – Adler-Schiffe; Thomas Raffelhüschen – Bäckerei Raffelhüschen; Marcus Riel – Reinhold Riel Immobilien; Jan-Hendrick Rose – Rose Immobilien; Herbert Seckler – Sansibar; Christian Siegling – Severin*s Resort & SPA; Marco Winter – Hotel Budersand; Raphael Ipsen – DEHOGA

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