Vielfalt und Stärke der Thüringer Landwirtschaft bewahren, statt geradewegs in die Bedeutungslosigkeit
Der Bauernverband fordert die Thüringer Landesregierung deshalb auf, sich in den anstehenden GAP-Verhandlungen mit Engagement und Leidenschaft für die Belange der Thüringer Landwirtschaft und die der anderen ostdeutschen Bundesländer einzusetzen. Hierbei gilt es vor allem eine Kappung oder eine Kürzung der Fördergelder mit zunehmender Betriebsgröße (Degression) zu verhindern. „Aktuell sind in der Thüringer Landwirtschaft knapp 21.000 Menschen beschäftigt. Werden die Pläne so umgesetzt, sind viele dieser Jobs in Gefahr“, so die Warnung Wagners. Auch Vorschläge, Landwirtschaftsbetriebe mit einer Fläche von mehr als 300 Hektar von der Umverteilungsprämie (Förderung der ersten Hektare) auszunehmen, gilt es aus Sicht des Verbandes zu verhindern. Werden diese Pläne Wirklichkeit, wird rund jeder vierte Landwirtschaftsbetrieb in Thüringen zukünftig keine Umverteilungsprämie mehr erhalten, weil er mehr als 300 Hektar bewirtschaftet. „Das eingesparte Geld wird aus Thüringen vor allem in die südlichen Bundesländer fließen. Sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze in den klein- und mittelständischen Unternehmen Thüringens gehen verloren, ohne dass diese woanders neu entstehen würden, da viele Kleinstbetriebe nur im Nebenerwerb oder auf Basis mithelfender Familienmitglieder wirtschaften“, so die Prognose Wagners.
Hintergrund
Der in dieser Woche durch den Thüringer Landeswirtschaftsminister Benjamin-Immanuel Hoff vorgestellte Agrarstrukturbericht für Thüringen gibt einen Überblick über Struktur, Entwicklung und Leistungsfähigkeit der Thüringer Landwirtschaft. Ersichtlich wird, dass sich die in Thüringen die gewachsene Struktur seit Jahrzehnten stabil fortentwickelt und kein vergleichbarer Strukturwandel wie in den Alten Bundesländern zu beobachten ist.
Die ostdeutschen Bauernpräsidenten hatten bereits Mitte Januar vor einem Ausbluten der erfolgreichen ostdeutschen Landwirtschaft gewarnt, wenn die historisch gewachsenen Strukturen nicht ausreichend berücksichtigt werden. Aus diesem Grund hatten sie ein gemeinsames Positionspapier veröffentlicht, in dem sie die, für die ostdeutschen Landwirtschaftsbetriebe, wesentlichen Punkte detailliert dargelegt hatten
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