Wald bedroht, wo er besonders wichtig ist – im urbanen Raum!
- SDW fordert Waldvermehrung in Städten und Ballungsräumen
- Gute Alternative für gestaltete Grünflächen
Anlässlich des internationalen „Tag des Waldes“ fordert die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) vor dem Hintergrund des Klimawandels die Ausweitung von urbanen Wäldern in Städten und Ballungsräumen. Denn über 70 Prozent der Menschen in Deutschland leben mittlerweile in einem urban geprägten Gebiet.
Aktuell nehmen in vielen Städten und deren Umgebung – beispielsweise in Städten wie Hamburg oder Frankfurt – die Waldflächen ab. Gründe für diese Waldverluste oder starke Waldschädigungen sind oft Infrastrukturprojekte wie der Ausbau von Straßen oder die übermäßige Trinkwasserentnahme. Zweiteres stellt zum Beispiel den Hessischen Ried bei Frankfurt am Main vor große Herausforderungen, weshalb die SDW Hessen dagegen eine Klage eingereicht hat.
Bereits realisierte Beispiele wie die Durchgrünung im Ruhrgebiet oder der Kölner Grüngürtel bestätigen, dass die urbanen Wälder das Klima verbessern können. Solch vernetzte Ansätze sind nach Auffassung der SDW viel öfter notwendig, um den Belastungen durch den Klimawandel ökologisch sinnvoll zu begegnen und diese für die Menschen erträglicher zu gestalten. Urbane Wälder müssen ihren festen Platz in der Umgestaltung von städtischen und stadtnahen Flächen haben, wie das vor kurzer Zeit in Halle und Leipzig erfolgreich durchgeführt wurde.
Urbane Wälder liefern viele Ökosystemleistungen: Sie verringern deutlich die Schadstoffbelastung und sind wichtige Kohlenstoffsenken. Außerdem schwächen sie als Frischluftschneise innerstädtische Hitzeinseln ab und erhöhen das Wohlbefinden der Stadtbevölkerung. Angesichts der knappen Kassen sind sie eine gute Alternative zu intensiv gestalteten Grünflächen.
Damit der Wald auch in Zukunft seine Funktionen erfüllen kann, fordert die SDW den Fortbestand der multifunktionalen Waldwirtschaft, die Naturschutz und Forstwirtschaft miteinander verbindet. Dieser ganzheitliche Ansatz, bei dem der wirtschaftliche und gesellschaftliche Nutzen sowie alle ökologischen Funktionen angemessen berücksichtigt werden, ist aus Sicht der SDW der richtige Weg.
Unsere Forderungen zur aktuellen schlechten Lage des Waldes finden Sie hier.
Tag des Waldes Der Tag des Waldes wurde in den 70er Jahren als Reaktion auf die globale Waldvernichtung von der FAO auf den 21. März festgelegt. Seit 2012 ist er ein offizieller Aktionstag der Vereinten Nationen. Mit dem Klimawandel und den Auswirkungen auf den Wald ist seine Bedeutung weitergewachsen.
SDW: Vor über 70 Jahren am 5. Dezember 1947 wurde die SDW in Bad Honnef gegründet und ist damit eine der ältesten deutschen Umweltschutzorganisationen. Heute sind in den 15 Landesverbänden rund 25.000 aktive Mitglieder organisiert. Neben Waldschutz und Baumpflanzungen ist das Heranführen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen an den Wald ein Schwerpunkt ihrer Arbeit. Besonders erfolgreich sind die Waldjugendspiele, Waldmobile, Waldschulen, Schulwälder, die SDW-Waldpädagogiktagungen und die waldpädagogischen Projekte SOKO Wald, die Klimakönner und die Fortbildungen „Nix wie raus in den Wald“.
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