Zur Sonder-Agrarministerkonferenz: DRV fordert Kompromisse von Bund und Ländern bei der Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik
Nach Ansicht des DRV muss die nationale Umsetzung der EU-Agrarpolitik so ausgestaltet werden, dass die wirtschaftliche Existenz der landwirtschaftlichen Betriebe gesichert und die als Mehrfamilienbetriebe geführten Agrargenossenschaften nicht benachteiligt werden. Vor diesem Hintergrund lehnt der DRV eine vom Bundeslandwirtschaftsministerium geforderte stärkere Umschichtung von der ersten in die zweite Säule sowie die Einführung einer Degression bei den Direktzahlungen ab 60.000 Euro pro Jahr und Empfänger ab. Auch spricht sich der Verband gegen den Vorschlag aus, größere Betriebe von der Gewährung der Umverteilungsprämie auszuschließen.
Solche Regelungen würden die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Agrargenossenschaften weiter schwächen. „Ob diese Unternehmen dann noch ihre wichtige Funktion als Arbeitgeber und Dienstleister in strukturschwachen ländlichen Räumen aufrechterhalten können, ist für mich fraglich“, warnt der DRV-Präsident.
Sollten dennoch größenbezogene Kürzungen eingeführt werden, müssen die besonderen Strukturen der Agrargenossenschaften anerkannt werden. Holzenkamp: „Deshalb müsste dann die sich europarechtlich abzeichnende Möglichkeit einer Berücksichtigung des Einzelmitglieds bei kooperativen Betriebsformen umgesetzt werden. Alternativ wäre eine Anrechnung der Lohnkosten ein möglicher Weg, die besondere Struktur der Mehrfamilienbetriebe anzuerkennen.“
Der DRV vertritt die Interessen der genossenschaftlich orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Als wichtiges Glied der Wertschöpfungskette Lebensmittel erzielen die 1.984 DRV-Mitgliedsunternehmen in der Erzeugung, im Handel und in der Verarbeitung von pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen mit rund 92.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 64,9 Mrd. Euro. Landwirte, Gärtner und Winzer sind die Mitglieder und damit Eigentümer der Genossenschaften.
Deutscher Raiffeisenverband e.V.
Pariser Platz 3
10117 Berlin
Telefon: +49 (30) 856214-3
Telefax: +49 (30) 856214-55
http://www.raiffeisen.de
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 (30) 856214-430
Fax: +49 (30) 856214-432
E-Mail: presse@drv.raiffeisen.de