35 Jahre Tschernobyl: Mit jedem Tag wächst das Risiko – BUND fordert sofortigen und vollständigen Atomausstieg
Robert Bednarsky, Landesvorsitzender des BUND Thüringen und Sprecher Arbeitskreise Klima & Energie und Atommülllager: „Ein Super-GAU ist jederzeit möglich. Dieses permanente Risiko will unsere Gesellschaft nicht länger akzeptieren. Die letzten Reaktoren werden jedoch erst Ende 2022 abgeschaltet. Und selbst nach dem Atomausstieg befeuert Deutschland weiterhin das nukleare System, denn die Urananreicherungsanlage in Gronau und die Brennelementefabrik in Lingen laufen unbefristet weiter. Dabei ist vollkommen klar: Es braucht einen kompletten Atomausstieg in Deutschland und weltweit.“
Laut Verband importiere Thüringen fast die Hälfte seiner Energie und greife dabei auf einen Strommix zurück, der anteilig aus Kernenergie stammt. Deshalb sei auch der Freistaat in der Pflicht, seinen Beitrag zu leisten und den Ausbau Erneuerbarer Energien noch mehr als bisher zu fördern. Gleichzeitig sollten Potenziale zur Energieeinsparung konsequent genutzt werden.
„Investitionen in Atomkraft können zu keiner Zeit nachhaltig sein“, so Bednarsky. „Es ist für uns völlig unverständlich, wie der wissenschaftliche Dienst der EU-Kommission für eine solche Einstufung plädieren konnte. Atomenergie ist teuer, schmutzig und eine permanente Bedrohung für Mensch und Natur, während die Jahrtausendaufgabe des Umgangs mit dem Atommüll unsozial auf nachfolgende Generationen abgewälzt wird. Stattdessen verhindert Atomkraft sogar den wichtigen naturverträglichen Ausbau nachhaltiger Erneuerbarer Energien. Für eine nachhaltige Zukunft ist der sofortige Ausstieg aus dieser Hochrisikotechnologie daher zwingend erforderlich.“
Mehr Informationen:
www.bund-thueringen.de/atom
www.bund-thueringen.de/landesarbeitskreis-atommuell
Studie zur Zwischenlagerung hoch radioaktiver Abfälle: www.bund.net/zwischenlagerstudie-2020
Der BUND zur Endlagersuche: www.bund.net/endlagersuche
Uranatlas 2019: www.bund.net/uranatlas
BUND-Abschaltplan für AKW und Kohlekraftwerke von 2018: www.bund.net/abschaltplan
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